Da gibt es drei Hürden:
- Eine idealistische Erklärung für das Bewusstsein lässt sich nicht ausschließen (Bewusstsein könnte die Materie schaffen und nicht umgekehrt)
- Das Gehirn besteht aus Elementarteilchen. Diese fusionieren nicht miteinander, sondern gehen chemische Bindungen ein, bei denen sie jeweils als einzelne Entitäten bestehen bleiben. Das wirft die Frage auf, welche materielle Entität dann die ist, die subjektive Erlebnisse hat, also sich bewusst wird. Denn "das" Gehirn als solches gibt es ja nicht, nur viele Elementarteilchen. Ein einzelnes Elementarteilchen weist zwar keine hinreichend komplexe Struktur auf, um bspw. Schmerzen zu verarbeiten. Aber intuitiv logisch erscheint, dass es ja irgendeine materielle Entität geben muss, die bewusst wird. Da wir das Innenleben der Teilchen nicht verstehen bzw. kennen, bleibt es im Rahmen des Möglichen, das du und ich einzelne Elementarteilchen sind, die als Teil ihrer Netzwerke am Bewusstsein teilhaben, also dass jedes einzelne Elementarteilchen im Gehirn riecht, schmeckt usw.
- Falls es doch irgendwie "das" Gehirn ist, dann bleibt weiter die Tatsache, dass du und ich ein voneinander getrenntes Erleben haben. Intuitiv erscheint, dass das nur daran liegen kann, dass mein Gehirn aus numerisch anderen Teilchen besteht als deines. Und was passiert, wenn die relevanten Teilchen, aus denen ein Gehirn bestand, nach dem Hirntod irgendwann in gleicher Konstellation wieder ein Gehirn bilden? Ja, auch im Gehirn finden Stoffwechsel und Zellerneuerung statt, das betrifft aber nicht alle Atome. Es gibt welche, die ein Leben lang an der gleichen Stelle sitzen bleiben.