Menschen mit Depressionen haben ja einen sehr traurigen und hoffnungslosen Blick auf die Welt. Ein PoetrySlam (eng) sagte mal "Ich sehe nur Finsternis und meine Mutter sagt, dann zünde doch eine Kerze an, doch wenn ich eine Kerze sehe, dann sehe ich Feuer, Beerdigungen und Kirchen und weiß, das jeder Mensch, den ich jemals irgendwann kennen gelernt habe, sterben wird."
Theoretisch ist das richtig. Gehen müssen wir alle. Und Suizid begehen bei weitem nicht alle. Ergo Viele fürchten den Tod eher und den Schmerz der damit einhergeht. Auch viele nichtdepressive Menschen haben eigentlich keine positive Sicht der Dinge. Sie freuen sich über Kleinigkeiten und machen das Beste aus ihrer Situation. Und ist das nicht schrecklich? Kein Wunder wenn Menschen gleichgültig und resigniert sind. Ist das alles was man im Leben erwarten kann? Ich habe keine Depression, bin aber sehr ernüchtert und mag andere Menschen nicht besonders. Mal abgesehen von der ganzen Korruption, Kinderschänderei, Folter, Morden etc, sind die Durchschnittsmenschen trotzdem noch gierig, verlogen, etc.
Ich habe eher den Eindruck, Depressionen geben einen realistischen Bezug zur Realität. Ich sehe, was die Welt angeht, den Blick eines Depressiven somit als weitsichtig. Er ist krank geworden, weil er die Wahrheit erkannt hat, stimmt das?