Hallo rockylady
Organismen finden sich in ihrer Umwelt zurecht, indem sie Außenreize bzw. innere Zustände nach einem schlichten dualen System kategorisieren: Entweder ist der Reiz angenehm und nützlich oder aber er ist unangenehm und schädlich. Jeder Organismus strebt danach, unangenehme Reize zu vermeiden, um dadurch dem wesentlichen Ziel der biologischen Existenz nicht zu schaden, nämlich der Weitergabe der eigenen Erbinformation. Um sich im Wettkampf um den Fortpflanzungserfolg behaupten zu können, ist es mitunter notwendig, konkurrierenden Artgenossen Schaden zuzufügen oder diesen zumindest billigend in Kauf zu nehmen. Dieses Verhaltensmuster ist selbstverständlich auch beim Menschen zu beobachten.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass dieses Verhaltensmuster in der Evolution des Menschen eine maßgebliche Rolle gespielt hat. Die Entwicklung unseres erstaunlich komplexen Gehirns beispielsweise ist nicht zuletzt auf die Tatsache zurückzuführen, dass diejenigen, die dank ihrer besonders ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten in der Lage waren, andere zu übervorteilen, Intrigen zu spinnen und Seilschaften zu etablieren, deutliche Überlebens- und Fortpflanzungsvorteile hatten.
Wohl also dem Glücklichen, dessen Gehirn entsprechende Verhaltensroutinen etabliert hat! Allen anderen Hirnen sei geraten, sich vielleicht doch etwas intensiver mit der Aufhebung der Willensfreiheitshypothese und der damit einhergehenden Entzauberung von Richtig und Falsch zu befassen. Denn ein derart geimpftes Bewusstsein mildert - wie Albert Einstein schrieb - "in wohltuender Weise das leicht lähmend wirkende Verantwortungsgefühl und macht, dass wir uns selbst und die andern nicht gar zu ernst nehmen; es führt zu einer Lebensauffassung, die auch besonders dem Humor sein Recht lässt."
Vielleicht hast du schon einmal von Determinismus(im Text als Aufhebung der Willensfreiheitshypothese bezeichnet) gehört. Obwohl es gute Argumente für den Indeterminismus gibt, gehört die Willensfreiheit nicht dazu.
Wenn man also die "Willensfreiheitshypothese aufhebt" entfernt man automatisch Dinge wie: Gut und Böse, Richtig und Falsch, Wahrheit und Unwahrheit.
Zu deiner Ansicht "nimm dich nicht so wichtig, auch andere denken richtig". Über das "richtig" kann man jetzt streiten denn ich kann es nicht als "falsch" beurteilen aber wie du vieleicht schon bemerkt hast stimmt deine Ansicht mit der von Einstein(dass wir uns selbst und die andern nicht gar zu ernst nehmen) Inhaltlich ziemlich genau überein ;) ob das jetzt richtig oder falsch ist musst du selber entscheiden oder auch nicht ;).
Ich(subjektiv) teile deine/Einsteins Ansicht.
LG TERTIUM
Quelle: http://www.schmidt-salomon.de/gutboes