Ja ich sehe vieles sehr aehnlich wie Du. Ich bin bereits etwas aelteren Jahrgangs. Mein Sohn ist bereits vor 2 Jahren verstorben.
Meine Grossaeltern, Eltern, und alle meine Onkel und Tanten sind seit vielen Jahren Tod.
Meine Grabstaette ist bereits an der Seite meines Sohnes reserviert.
Vor dem Tod habe ich keine Angst, ich sehe diesem gelassen entgegen und freue mich, dann endlich alle Aengste, Sorgen und Probleme fuer immer loslassen zu koennen.
Darf ich Fragen wie alt Du bist?
In meinem jungen Jahren dachte ich, dass ich niemals so alt werde. Ich hatte immer die, fuer mich, romantische Vorstellung mich in jemand unheilbar Kranken zu verlieben und dann gemeinsam in den Tod zu gehen.
Ich mag tragische Liebesgeschichten nach "Romeo und Julia".
Das Leben kam jedoch anders . .
Ich bin jetzt seit vielen Jahren verheiratet. Es gab auch wegen meiner Todessehnsucht immer wieder grosse Probleme und Konflikte. Auch derzeit bin ich wieder in Therapie.
Allerdings gab es auch sehr schoene Momente in unserem Leben. So habe ich habe mit meiner Frau einige schoene Reisen unternommen.
Seit Angang des Jahres bin ich im Vorruhestand.
Gesundheitlich bin ich noch recht fit. Ich versuche auch mich gesund zu ernaehren. Nicht weil ich sehr alt werden moechte, sondern weil ich schreckliche Angst vor Krankheiten und jeder Art aerztlicher Behandlung habe.
Seit dem Tod unseres Sohnes leidet auch meine Frau unter Depressionen.
Ja, das Leben wird nicht einfacher, wenn wir aelter werden. Derzeit moechte ich jedoch noch fuer meine Frau dasein.
Wenn wir manchmal zueinander sagen, dass wir jetzt gemeinsam auf den Tod warten, ist dies eigentlich ein schoenes Gefuehl.
Ich finde unsere Gesellschaft sollte mit dem Thema Tod unbefangener umgehen. Auch eine Legalisierung der Sterbehilfe sollte unsere Politik endlich in Angriff nehmen.
Dies finde ich, in einer immer aelter werdenden Gesellschaft laengst ueberfaellig.