Hey,

Der Umstand, dass du nach dem Hindernis dich nicht "hinsetzen" kannst, liegt darin, dass du vor dem Hindernis nicht in der Balance bist - ganz egal wie gut du meinst, dass du an das Hindernis "hingekommen" bist.

Zur Erklärung:
Wenn das Pferd springt, senkt es kurz vor dem Absprung (je nach Ausbildungsstand mehr oder weniger offensichtlich) den Kopf und wölbt den Widerrist auf, sodass die Hinterbeine (für den Absprung) weit unter den Körper kommen können. Das ist der wesentliche Moment für den Fehler:

Wenn du nämlich nun, die Zügel zu stramm hast bzw. dich an diesen festhältst, zieht dich das Pferd mit seinem Hals einfach nach vorne. Dann wandert dein Oberkörper nach vorne, deine Beine verlieren den Halt und du "springst" praktisch vor deinem Pferd ab bzw. hängst du genau in dem Moment, in dem es die Vorhand erhebt, mit deinem ganzen Gewicht au fder Vorhand und machst deinem Pferd den Job unnötig schwer.

Bei der Landung setzt sich dieser Fehler dann fort und du hängst ebenfalls zu weit vorne und kannst dich dann natürlich nicht wieder so schnell "hinsetzen", als dass du es innerhalb der Distanz schaffen würdest. Du brauchst nach so einer Landung einfach etwas Zeit, bis du deinen Körper wieder sortiert hast.

Mein Tipp:

1.  Effektiven leichten Sitz lernen. Hier findest du ein Youtube-Video dazu.

https://youtube.com/watch?v=D5-MD_9G2Kg

2. Cavaletti Springen in Stangengasse

Auf dieser Seite https://www.reitstrategie.at/muskelaufbau-pferd-praktische-anleitung/ ist weiter unten bei Übung III – Selbständiges Springen eine detaillierte Anleitung beschrieben - diese kannst du auch zur Korrektur deines Problems verwenden.

Hier findest du den Übungsaufbau https://www.reitstrategie.at/wp-content/uploads/2017/10/Springen-%C3%9Cbung-mit-Stangengasse.jpg

Es geht beim Springen wirklich nur darum, dass du dich beim Absprung nicht vom Pferd aus dem Sattel ziehen lässt, sondern mit deinem Hintern möglichst weit hinten bleibst, die Füße vorne bleiben und du die Zügelfäuste leicht öffnen kannst, sodass das Pferd vor dem Hindernis den Zügel bei Bedarf etwas herausziehen kann, ohne dass du gleich nach vorne gezogen wirst.

LG Anna

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Die tatsache, dass Vollbluter von der Rennbahn muskulös sind und "normale" Reitpferd oftmals eher unvorteilhaft aussehen, liegt darin, dass "Rennpferde" einfach intensiver und vor allem planmäßiger trainiert werden, als "normale" Reitpferd.

Beim Rennpferd steht die Leistung des Pferdes im Vordergrund und damit die Tiere diese Leistung erbringen können, brauchen sie einfach eine sehr ausgeprägte Muskulatur.

Beim "normalen" Reitpferd hingegen kommt es meist nicht auf die Leistung an. Das normale Reitpferd soll in erster Linie für seinen Reiter "brav" (und gefahrenfrei) zu reiten sein. Oder bei Ausrichtung Richtung Dressur oder Springen soll es eben die spezifischen Anforderungen (Springen oder Dressurlektionen) willig ausführen.

Das ist der wesentliche Unterschied zwischen einem Rennpferd und einem "normalen" Reitpferd.

Rennpferde werden grundsätzlich sehr viel mehr als normale Reitpferde im Galopp geritten - aber im Training (zumindest nicht absichtlich) nie so intensiv und schnell wie im Rennen. Meistens ist es ein eher "gemütlicher" Canter mit einigen etwas schnelleren Reprisen zwischendurch. Dazu kommen noch regelmäßige Schrittausritte im Gelände und natürlich auch der Trabarbeit.

Man kann natürlich auch einem "normalen" Reitpferd eine sportliche muskulöse Figur verschaffen. Dazu muss man allerdings das Training wirklich planmäßig angehen - ebenso planmäßig wie die Profis. Den meisten Freizeitreitern fehlt dazu jedoch einfach das Durchhaltevermögen (und oftmals auch die "richtige" Anleitung hierzu) und deshalb sehen dann halt "normale" Reitpferd so aus wie du beschrieben hast. Eine ausführliche praktische Anleitung zum Muskelaufbau für das "normale" Reitpferd findest du hier in meinem Blog-Beitrag: https://www.reitstrategie.at/muskelaufbau-pferd-praktische-anleitung/

Zur Fütterung: Die Fütterung eines Rennpferdes besteht meistens auch nur aus qualitiativ hochwertigem Heu und Hafer mit einem passenden Mineralfutter und in der Wettkampfphase noch entsprechende Zusatzfuttermittel (allerdings sind diese nicht für den Muskelaufbau verantwortlich, sondenr in erster Linie für die Regeneration des Muskels nach der Belastung). 

LG Anna

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1. Effektiven leichten Sitz einnehmen.
hier findest du dazu ein Youtube-Video

https://youtube.com/watch?v=D5-MD_9G2Kg

2. Hufschschlagfiguren mit Pylonen markieren
Je nachdem, welche Figur du reiten willst. Entweder Zirkel mit 4 Pylonentoren jeweils an den Zirkelpunkten. Hier findest du wie die Pylonen für einfache Schlangenlinie und Durch die ganze Bahn wechseln aufgestellt sein müssen https://www.reitstrategie.at/wp-content/uploads/2017/10/Dressur-Übung-Schlangenlinie-Wechseln-e1509292047771.jpg

Hier für Zirkel https://www.reitstrategie.at/wp-content/uploads/2017/10/Dressur-Übung-Zirkel-und-Ganze-Bahn.jpg

Durch den effektiven leichten Sitz lernst du zuerst dein Pferd mit deinem "ganzen Körper" zu lenken. Durch die Pylonen hilfst du dem Pferd, den Weg zu erkennen. Nach ein paar mal Üben, bekommst du dann ein Gefühl dafür, wie es sich anfühlt, wenn du dein Pferd "nur am Schenkel" reitest.

LG Anna

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Hey,

erstmal: Deine Reitlehrerin ist mist - aber das weist du vermutlich selber. Vermutlich hast du keine andere Alternative, sonst würdest du wahrscheinlich in eine andere Reitschule gehen.

Also mein Tipp (auch wenn du ihn wahrscheinlich im Unterricht nicht umsetzen können wirst): 
Stell dich mal so breitbeinig hin, wie wenn du auf dem Pferd sitzen würdest, mit leicht angewinkelten Knien. Jetzt machst du fest "grrrrr" und du wirst merken, dass sich dein Bauch und dein Rücken anspannt. Und diese Anspannung behältst du jetzt bei. Nun "schubst" du dein Körpergewicht auf dein rechtes bein, sodass das linke vom Boden abhebt. Und dann schubst du dein Körpergewicht auf das linke Bein, sodass das rechte Bein vom Boden weggeht. Wichtig dabei ist nur, dass du das "grrrr"-Gefühl im Bauch und Rücken beibehältst während dem "schubsten" und danach.

So und auf dem Pferd ist es im Prinzip nichts anderes. Wenn du jetzt auf der linken Hand reitest, dann "schubst" du kurz vor der Ecke ein mal dein Körpergewicht auf die rechte Seite. Wichtig ist nur, dass du nicht einfach nur den äußeren Steigbügel mehr belastest, weil sonst weicht dein Pferd nach innen aus. Du musst das "grrrr"-Gefühl vor der Ecke halten und dann erst gibst du den Schubs nach rechts. So wie wenn du den Rumpf des Pferdes (Bauch) insgesamt in die Ecke hineinschubsen willst (vielleicht stellst du dir dieses Bild vor). Dieser Schubs ist ungefähr so, wie wenn du den Sattel auf dem Pferd zurecht rückst. 

Falls deine RL irgendwie kompromissbereit was ihre Unterrichtsgestaltung ist, kannst du ihr auch vorschlagen, dass sie an den Innenseiten der Ecken Pylonen aufstellen soll (oder sich selbst hinstellen soll). Dann fällt das ganze Ecken-Ausreiten um 100% leichter - gerade für Reiter, die das Reiten erst LERNEN..

LG Anna

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Hey,

bezüglich Massage und Mobilisierungsübungen finde ich persönlich die Masterson-Methode am einfachsten für den "normalen" Reiter - so wie mich :)

Es gibt auf Youtube mehrere gratis Videos (leider nur auf englisch) dazu und auch ein Buch, in welchem er wirklich sehr gut Schritt-für-Schritt erklärt, was man macht, wie man es macht und wofür.

https://youtube.com/watch?v=zcv71XCe9Qc

Absolut empfehlenswert. 

LG Anna

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Hey,

Klemmige Schenkel kommen von einer mangelhaft angespannten Rumpfmuskulatur (Bauch- und Rückenmuskulatur - einfach mal fest "grrr" machen - das was sich dann anspannt ist unter anderem die Rumpfmuskulatur). 

Was hilft: Alle Sportarten, die die Rumpfmuskeln stärken. Das sind die ganzen Gleichgewichts- und Balance-Sachen (wichtig dabei langsame und genaue Ausführung), Trampolin springen und die einfachste Methode: Im Alltag, beim Autofahren, im Zug ständig daran üben (grrrrr machen - Körperspannung halten und nebenbei Atmen nicht vergessen).

Was beim Reiten hilft: Solange die Rumpfmuskeln noch nicht kräftig genug sind, nützen die ganzen Dehn- und Lockerungsübungen nicht wirklich etwas. Zuerst geht es um aktiven Muskelaufbau am Rumpf. Wenn du das Klemmen mit den Schenkeln allerdings abstellen willst, weil das Pferd nicht vorwärts geht ansonsten, kannst du dir vorübergehend auch mit dem effektiven leichten Sitz behelfen.

https://youtube.com/watch?v=D5-MD_9G2Kg

Dieser Sitz ist anfangs zwar etwas anstrengend, trainiert aber (wenn er richtig ausgeführt wird) auf vorzügliche Weise die Rumpfmuskulatur, sodass du nach und nach Aufrechter im Oberkörper werden kannst und die klemmigen Schenkel dann auch im aufrechten Sitz nicht mehr vorhanden sind. 

LG Anna

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Hey,

die Frage, ob du Hilfszügel verwenden sollst, hängt im Wesentlichen davon ab, WAS du mit einem Pferd machen willst und WIE du dein Pferd reiten willst.

Es gibt für Pferde grundsätzlich drei unterschiedliche Ausbildungsmethoden:

1. Ausbildung zum spezialisierten Sportpferd:
Hier geht es darum, dass das Pferd möglichst schnell ein gewisses Lektionsniveau erreicht, damit man erfolgreich auf Turnieren teilnehmen (und im Idealfall auch gewinnen) kann. 

2. Ausbildung in Richtung "Klassische Dressur" im Sinne der "alten Meister"
Hierbei geht es darum, dem Pferd insgesamt ein besseres Körpergefühl zu vermitteln, dem Pferd also tatsächlich die "richtige" Ausführung einer Lektion in möglichst vielen einzelnen kleinen Schritten zu lernen. So wie eine Ballerina, die ewig an der "perfekten" Pirouette trainiert.

3. Ausbildung zum vielseitigen Pferd
Dabei will man ein möglichst vielseitiges Pferd erzeugen, das mit seinem Reiter durch "dick und dünn" geht und von allem ein bisschen macht - aber nichts "perfekt".

ALLE drei Varianten sind gleichwertig. Hier ist keiner besser oder schlechter - die unterscheiden sich nur in dem Zweck, WARUM man reitet.

Variante 1 ist eher die "Hilfszügelfraktion" weil man eben mit Hilfe von Dreieckszügeln de Pferd relativ schnell begreiflich machen kann, wo sein Kopf hingehört (nämlich nicht die Nase in den Wind strecken). Allerdings passiert es relativ schnell bei eher unerfahrenen Reitern, dass sich die Pferde anfangen sich auf den Zügel zu legen und mit den Hinterbeinen nicht genug zu arbeiten.Und das merkt der eher ungeübte Reiter einfach noch nicht. 

Variante 2 lehnt Hilfszügel eher kategorisch ab, weil sie eben dem Pferd eine Haltung vorgeben, die das Pferd selbständig noch nicht ehrlich halten kann. Einzige Ausnahme sind Sitzlongen für Anfänger, bei denen der Reitlehrer mit der Peitsche für genug Engagement der Hinterbeine sorgt.

Variante 3 lehnt Hilfszügel ebenfalls ab, weil sie dem Pferd die Möglichkeit nehmen, seinen Job (nämlich den Reiter sicher von A nach B bringen) möglichst gut auszuführen. Denn ein Pferd, das sich angewöhnt sich am Zügel abzustützen, ist insbesondere fürs Reiten im Gelände, unsicher.

Um die Frage für dich selbst zu beantworten, musst du daher in erster Linie für dich selbst entscheiden, WAS du mit deinem Pferd machen willst und WIE du dein Pferd reiten willst.

Wenn du möglichst schnell "den Kopf unten" haben willst (und das für dich persönlich auch wichtig ist, weil du ansonsten persönlich die "Krise" oder bekommst) und möglichst schnell Dressur-Turniere starten willst, wirst du im unteren Bereich (E/A) vermutlich schnellere Erfolge erzielen, wenn du dein Pferd eine zeitlang mit Dreieckszügeln reitest. Sobald du allerdings den Sprung zu L-Dressur angehst, wirst du bei einem Pferd, das gelernt hat, sich am Zügel abzustüzen und die Hinterbeine nicht ordentlich herzunehmen, anstehen bzw. wird es einfach mühsamer werden.

Wenn du den klassischen Dressur-Weg (NICHT Sport-Dressur!) einschlagen willst, ist der Einsatz von Hilfszügeln meist kontraproduktiv. Es gibt in dieser Ausbildungsrichtung allerdings einige Situationen, in denen Hilfszügel verwenden werden - das aber meist nur bei schon weit ausgebildeten Pferden.

Wenn du ein vielseitiges Pferd haben willst, dann sind Hilfszügel absolut kontraproduktiv, weil ein vielseitiges Pferd soll eben gerade lernen, selbst mitzudenken und seinen Körper selbst in jeder Lage in die "richtige" Position zu bringen.

Soviel zur Ausbildung fürs Pferd.

Nun gibt es aber auch noch dich als Reiter und deine reiterliche Ausbildung - denn auch wenn wir alle supertoll reiten wollen - meistens liegt zwischen Theorie und Praxis ein gewaltiger Unterschied.

Bitte nicht falsch verstehen, aber Schulpferde die "durchs Genick" gehen, halten meistens einfach nur den Kopf unten und sind "brav" - einfach weil sie gelernt haben, dass der Reiter oben weniger an den Zügel herumzieht, wenn sie den Kopf unten halten. Sie sind also praktisch darauf konditioniert und geben dir meist kein ehrliches Feedback - so lange du dich "nur" auf die Kopfhaltung fokussierst.

Dreieckszügel können dir als ungeübten Reiter aber helfen, dein Pferd erstmal "auf Kopf unten" zu konditionieren. Dadurch fühlst du dich wahrscheinlich auch sicherer, weil das Pferd zunächst vielleicht leichter kontrollierbarer für dich wird. Mit dieser Methode wirst du dein Pferd allerdings früher oder später auf oder hinter den Zügel reiten. Das ist grundsätzlich nicht dramatisch - du musst es halt dann wieder korrigieren.

Von daher: Optimal wäre, wenn du reiterlich schon so weit bist (und vor allem auch einen Reitlehrer hast, der dich in die richtige Richtung unterstützt), dass "Kopf unten" nicht alles ist, sondern, dass die Musik von Hinten kommt und gerade bei einem jungen (oder wenig ausgebildeten) Pferd die Kopf/Halshaltung nebensächlich ist.

Wenn in deinem Kopf allerdings noch alles auf "Kopf unten" eingestellt ist, tust du dir und deinem Pferd einen gefallen, wenn du Dreieckszügel verwendest. Dadurch lernt dein Pferd praktisch "von selbst" dass es den Kopf unten tragen soll und du musst nicht grob am Zügel herumfuhrwerken, damit das Pferd den Kopf nach unten nimmt. 

 LG Anna

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Hey,

die Frage, ob Offenstall oder (Paddock)Boxenhaltung mit täglichem Weidegang für das Pferd "besser" ist, kann man nicht so pauschal beantworten, sondern kommt darauf an, was du mit deinem Pferd machst.

WENN der Offenstall gut geführt, nicht überbelegt ist und die Herde gut zusammenpasst, ist so ein Offenstall eine feine Sache. Aber selbst bei einem top geführten Offenstall muss sich das Pferd wirklich erst an diese Haltungsbedingugnen gewöhnen - und das dauert gut und gerne wirklich ein Jahr.

Während dieser Umgewöhnungszeit wird dein Pferd wahrscheinlich:

1. Müder sein, weil es im Offenstall (selbst wenn keine Rangelein und ausreichend Futterstellen vorhanden sind) sich einfach viel mehr bewegen muss und deshalb auch beim Reiten "nicht so" fit sein, es sei denn du passt das Futter an.

2. Eigenständiger werden - und das ist aus Reitersicht nicht unbedingt immer von Vorteil.

3. Macken und kleiner Verletzungen haben, die zwar das Pferd nicht umbringen, aber eben auch "nicht schön" aussehen sind. Ich selbst bin keine aktive Turnierreiterin, aber mich hat es trotzdem sehr gestört, wenn meinem Pferd wieder "irgendwo" Fell gefehlt hat und es (übertrieben natürlich!) ausgesehen hat wie das "War Horse" nach der Szene mit dem Stacheldraht - und das lässt sich einfach nicht verhindern. Auch sollte man nicht unterschätzen, wie sehr das Klima unter den Pferdebesitzern zum Teil verschlechtert wird, wenn das "Mistpony" der anderen Einstellerin schon zum hundertsten Mal für eine Schramme am eigenen Pferd verantwortlich war.

Für dich selbst als Reiter bedetuet es unter anderem:

1. Fürs Eindecken brauchst du die teuren Varianten von Horseware (Rambo) oder Bucas mit den 1.000 Denier  - die billigeren werden viel zu schnell kaputt und dann kannst du ständig neue kaufen oder hast halt ein potentiell nasses Pferd.

2. Zumindest während der Umstellungsphase von einem Jahr, musst du die sportlichere Reiterei hinten anstellen, weil dein Pferd einfach nicht fit genug dafür ist und wahrscheinlich auch triebiger wird.

3. Keine Box mehr, in der du auch bei vollem Regen dein Pferd "exklusiv"  zum Trocknen in Ruhe unterstellen kannst. In vielen Offenställen gibt es zwar "Krankenboxen", allerdings sind diese bei derart miesem Wetter oftmals bereits zum Trocken ausgebucht.

4. Verbandswatte, Desinfektionsmittel und Flexi-Bandagen auf Vorrat. Gerade diese scheinbar harmlosen "Kratzer" an den Beinen die gerade halt ein bisschen bluten sind im Offenstall schwer zur Abheilung zu bringen. Lässt man sie offen, kommt allerlei Dreck (und das ist halt einfach nochmal mehr als in einer sauberen Box) ins Pferd. Und Verband und Regen (und ehrlich: Mittel und Nordeuropa haben halt einfach viel Regen und zwar auch tagelang) funktioniert zusammen nur suboptimal - also muss der Verband häufiger gewechselt werden. Und wegen der vorhandenen Krankenbox: Die ist normalerweise für die "schweren" Fälle reserviert - und nicht für solche Lapalien wie Kratzer und Matzen an den Beinen.

5. Nasses Pferd - es sei denn du deckst ein und hast einen wirklich verlässlichen Deckenservice im Stall integriert. Die meisten Offenställe haben die Heuraufen im freien. Die Pferde stehen also auch im Regen im Freien oft stundenlang und sind dann wirklich aufgeweicht. Die Pferde gehen von selber nämlich erst rein, wenn sie genug gefressen haben...

6. Im Winter bei Schnee und Frost ist der Auslauf auch rutschig - es sei denn der Stallbetreiber macht sich die Mühe und streut ausreichend Sand.

7. Wenn du selbst eher pingelig bei der Sauberkeit deiner Box bist und dir sauberes Ausmisten wichtig ist, wirst du deine Ansprüche an die Sauberkeit der Liegeflächen deutlich herunterschrauben müssen. Auch wenn es theoretisch und vereinzelt auch praktisch möglich ist, die Pferde dazu zu erziehen, dass sie auf ein "Klo" draußen gehen sollen, faktisch passiert das einfach selten. Und je nach verwendeter Einstreu ist dann die Qualität des Ausmistens einfach reduziert. Außerdem: Pferde können nicht lesen und verstehen auch nicht, dass der "Ruhebereich" nur zum Schlafen da sein soll. Insbesondere im Winter, wenn es draußen rutschig ist, nehmen jüngere Pferde diesen "Ruhebereich" gerne zum Toben her und graben das ganze Einstreu um.

8. Wenn der Auslauf hart geschottert ist - das Pferd möglicherweise beschlagen lassen (sofern das erlaubt ist), weil die Hufe eine viel höhere Abnützung erfahren und die Pferde es noch nicht gewöhnt sind. Mein Pferd war sein ganzes Leben lang barhuf - im ersten halben Jahr, hat sie jedoch im Offenstall regelmäßig "Krankenschuhe" getragen, weil ich sie nicht beschlagen lassen wollte und es einfach eine Zeit dauert, bis sich der ganze Hufmechanismus umstellt.

9. Falls dein Pferd mal Husten haben sollte: Viel Spaß. Die meisten Offenställe haben Heuraufen mit darüber gespannten Heunetzen. "Heu wässern" kannst du daher vergessen. Außerdem fressen die Pferde die Heuballen immer von oben nach unten - deshalb fressen sie auch ständig mit "erhobenem" Kopf, sodass die feinen Heupartikel direkt in die Nüstern fallen. Gerade bei Husten wird unterschätzt, wie viel leichter der Schleim sich abtransportiert, wenn die Pferde permanent den Kopf "unten" haben.

Für dein Pferd bedeutet der Umzug in den Offenstall knallhart folgendes:

Zurück zur "Natur" mit allen Vor- und Nachteilen.

1. Lernen im Zweifelsfall auch um das Futter zu kämpfen - oder abzunehmen

2. Lernen mit deutlich weniger Ruhezeiten auszukommen - gerade am Anfang bis die Herde zusammengefunden hat (und hoffentlich nicht allzubald wieder neue Pferde dazukommen).

Zur Klarstellung möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich in keinem Substandard Offenstall stand, sondern in einem wirklich toll geführten Hit-Aktivstall mit wenig Pferden, automatischer Kraftfutter und allem Drumm und Drann (Deckenservice mit mehrmaligem Umdecken, Medikamentenservice, hochwertiger Einstreu, gute Heuqualität usw).

Wenn es dir in deinem bisherigen Stall gefällt - warum willst du dann ausziehen? Einfach nur um es mal "auszuprobieren"? Das finde ich deinem Pferd gegenüber nicht fair (weil ich es bei meinem auch so gemacht habe... ich wollte es einfach mal auspobieren). Und zwar aus folgendem Grund:

Für dein Pferd ist die Umstellung wirklich nicht so "einfach" und es dauert wirklich ungefähr ein Jahr bis sich dein Pferd an dieses Haltungssystem gewöhnt hat. Und neben dieser Umstellung willst du als Pferdebesitzer natürlich dein Pferd weiterhin so verwenden wie bisher - also reiten - so wie bisher (ist ja auch dein gutes Recht - dafür hast du es ja schließlich gekauft). Das ist aber meiner Meinung nach einfach eine unnötige und unfaire Doppelbelastung für das Pferd.

Wenn du dir wirklich sicher bist, dass du als Reiter dich mit dieser Haltungsform voll und ganz identifizieren kannst, wenn du mit den Macken und Schrammen leben kannst, wenn es dir nichts ausmacht, nicht zu reiten, weil dein Pferd den ganzen Tag im Regen stand und zitternd herumsteht, oder wenn du ohnehin nur 1 bis 2 mal in der Woche Zeit für dein Pferd hast, und dein Pferd wirklich LANGFRISTIG (also mehrere Jahre) in einen Offenstall stellen willst, dann mach es.

Wenn du allerdings "nur" in einen Offenstall ziehen willst, um es "auszuprobieren",  obwohl die Haltungsbedingungen derzeit für dich und dein Pferd ok (nicht perfekt - pferfekt wird es NIE geben), dann lass es einfach sein.

Zum gesundheitlichen Aspekt:

Ja, die Pfede bewegen sich im Offentall mehr. Ja, sie sind dann anfangs beim Reiten auch nicht so steif. Aber es dauert, bis sich diese postiven Sachen zeigen. Es ist also keine Sofort-Hilfe-Maßnahme für steife Pferde.

Ein wesentlicher Aspekt ist für mich jedoch, wie es dem Reiter mit dieser Umstellung geht und wenn der Pferdebesitzer nicht voll und ganz hinter diesem Haltungsystem steht, dann wird er die erforderliche Zeit BIS sich die positiven Veränderungen überhaupt zeigen - einfach nicht durchhalten und sein Pferd wieder umstellen. Und dann war der ganze Offentall-Umstellungs-Stress für das Pferd (und auch für den Reiter) total unnötig.

Ich selbst habe das magische Jahr "überlebt" bin sogar fast 3 Jahre in dem Offenstall gestanden und habe die positiven Auswirkungen am Pferd auch selbst miterlebt - allerdings auch die Nachteile insgesamt.

Und nun: Nun musste ich aus beruflichen Gründen umziehen in einem Umgebung ohne ordentlich geführte Offenställe. Deshalb steht mein Pferd jetzt wieder in einer Paddockbox mit täglichem mehrstündigen Weidegang und die ganze tolle "Offenstallangewöhnung" war sozusagen "für die Katz" :)

Ich persönlich würde mein Pferd vermutlich nur noch in einen Offenstall stellen, wenn ich selbst die Möglichkeit dazu habe - sprich einen eigenen Stall habe. Bis dahin ziehe ich aufgrund der für den Reiter einfacheren Praktikabilität (auch die eigene Lebensplanung bedenken) eine Paddockbox mit täglichem mehrstündigen Weidegang dem Offenstall vor.

LG Anna

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Hey,

also erstmal Glückwunsch zum neuen Pferd :)

Als ich meine damals rohe Stute gekauft habe, wollte ich auch "alles richtig machen" - ich kann also gut verstehen, wie es dir geht. Und natürlich habe ich einfach ALLE Fehler gemacht, die man so machen kann und konnte meiner Fehler dann wieder selber ausbügeln :)

Als erstes solltes du dir klar werden, was DU mit deinem Pferd machen willst und zwar an was du persönlich Spaß hast und bei was du dich wirklich auskennst.

Die Pferde gewöhnen sich mehr oder weniger an alles. Wenn dir Bodenarbeit wirklich taugt und du darin motiviert bist, wird es dein Pferd auch sein.

Wenn du eher der der dynamische Reiter bist, der gerne schnell unterwegs ist und springt, dann wird dein Pferd auch daran Freude finden.

Wenn eher die klassische Dressur dein Metier ist, dann wird das Pferd auch daran Spaß haben.

Du musst nur ehrlich zu dir selber sein und etwas finden, an dem du als Reiter wirklich Spaß hast.

Im zweiten Schritt schaust du dann, wie du deine Richtung deinem Pferd am "besten" vermitteln kannst. Wenn du das selber noch nicht weißt, dann kannst du entweder einen Reitlehrer zu Hilfe nehmen oder einfach in Büchern recherchieren und ausprobieren.

Also mein Tipp aus ganzem Herzen: Finde ein Sparte in der Reiterei die dich wirklich interessiert, die deinem Naturell entspricht. Sobald du das gefunden hast, ergibt sich der Rest von selbst.

Die meisten Reiter (ich lange Zeit inklusive) reiten einfach irgendwie, probieren dieses aus, probieren jenes aus und wandern dadurch von einem Bereich in den nächsten. Natürlich kommt man durch Ausprobieren schlussendlich auch an sein Ziel - nur dauert es viel länger und ist manchmal schon arg frustrierend.

Also: Finde heraus, was am ganzen Reiten wirklich dein Herz höher schlagen lässt.

LG Anna


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Im Schau dir mal dieses Video vom effektiven leichten Sitz an.

https://youtube.com/watch?v=D5-MD_9G2Kg

Es sieht zwar etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber behandelt alle deine Fragen.

Die Ellbogen, das Knie und der Steigbügeltritt bilden eine Linie.

Der Fuß wird nach vorne oben gedrückt

Das Gesäß kommt nach inten raus, bleibt aber AM Sattel (nicht mit dem Hintern hochkommen)

Im effektiven leichten Sitz musst du das Pferd fast nicht treiben, weil es praktisch wie von selbst läuft. Wenns zu langsam ist, nimmst du am Anfang einfach die Gerte. Sobald das Pferd dann im Widerrist höher kommt und praktisch "mehr" wird zwischen deinen Beinen, kannst du entweder die Ferse (bei relativ geraden Fußspitzen) noch ein stück weiter nach vorne oben drücken (ja, extrem viele Pferde versehen das als "Gas") oder du drehst die Fußspitzen ganz kurz und fest nach außen, sodass die Wade sich praller an das Pferd legt (das Knie bleibt aber am Sattel). 

Unterm Strich wirst du ein wenig herumprobieren müssen, aber mit diesen Tipps bist du schom mal auf dem richtigen Weg :)

LG Anna 

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Wenn du das Problem wirklich dauerhaft in den Griff bekommen willst, habe ich hier folgende Anleitung für dich:

1. Effektiven leichten Sitz üben. Infos darüber, wie dieser Sitz aussieht, auf was du aufpassen musst findest du hier http://reitstrategie.at/57-tipps-zum-muskelaufbau-beim-pferd/

2. Damit der effektive leichte Sitz sich für dich gut anfühlt, musst du schauen, dass deine Knie praktisch hinter den Schulterblättern des Pferdes liegen. Probier das im Schritt aus, dann fühlst du links und rechts abwechselnd die Bewegung der Pferdeschulter in den Knien und du fühlst, wie praktisch dein ganzer Oberschenkel und damit das Becken nach hinten geschoben wird. (Du kannst dir auch vorstellen, deine Oberschenkel sind Eisenstäbe, die dein Becken nach hinten schieben) Sei bitte nicht irritiert - zunächst einmal kommt es dir so vor, als ob du viel zu weit hinten sitzt. Aber das ist in diesem Sitz richtig. Außerdem bitte unbedingt darauf achten, dass dein Hintern wirklich am Sattel bleibt, also den Hintern NICHT aufheben. Stell dir immer vor, du willst deinen eigenen Hintern wo weit möglich nach hinten bringen zur Kruppe von deinem Pferd.

3. Wenn du dann den effektiven leichten Sitz mit fester Bügelstütze geübt hast und auch gelernt hast mit den Knien die Bewegung der Pferdeschulter zu fühlen und dieser zu folgen, und deine Oberschenkel ausgehend von der Bewegung der Pferdeschulter dein Becken nach hinten schieben, dann kannst langsam dazu übergehen, deinen Oberkörper immer weiter in die Senkrechte zu bringen und dazu musst du deine Rumpfmuskeln so fest es geht anspannen (z.B. ganz fest "grrrr" machen und atmen nicht vergessen). Das ist am Anfang ziemlich anstrengend, aber man wird dieses Gefühl relativ schnell gewöhnt und dann denkst du dir gar nichts mehr dabei. Wichtig ist nur, dass du deinen Oberkörper nur soviel Aufrichtest, wie du mit einer Rumpfspannung auch halten kannst und dass deine Oberschenkel weiterhin dein Becken durch die Schulterbewegung des Pferdes "nach hinten" schiebt.

Wenn nämlich dein Becken weiter hinten ist, fällt es dem Pferd ersten schwerer überhaupt zu bucken und zweitens kannst du durch die Bügelstütze und den "eisernen" Oberschenkel verhindern, dass dein Hintern in die Luft kommt und du vom Pferd nach vorne auf den Hals geworfen wirst.

Bitte nicht einach "nur" den Oberkörper nach hinten lehnen. Dadurch sieht es zwar optisch schöner aus, aber im Endeffekt gewöhnst du dir damit ein reiten im Hohlkreuz an. Der aufrechte Oberkörper beim Reiten kommt mit der Zeit alleine, wenn das Fundament, also die Füße, die Beine und die Rumpfmuskeln ausreichend stark sind.

LG Anna

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Was stimmt mit meinem Pferd nicht?

So ich schilder mal ganz kurz die Lage: Ich war gestern mit meinem großen im Gelände und alles verlief eigentlich gut, bis er aus heiterem Himmel antrabte... zuerst dachte ich, dass er sich nur kurz erschreckt hatte oder so ... jeden Falls versuchte ich ihn zuerst mit Stimme und dann mit Hilfen durchzuparieren. Denkste... er machte vollkommen dicht und eh ich mich versah fetzte er mit mir im vollen Renngalop durch den dichten Wald, allerdings ohne Buckeln oder sonst welchen Faxen, einfach nu gestreckter Galop. Ich wusste nicht was ich tun sollte, es war aussichtslos ihn auch nir irgendwie zu parieren und mich fallen lassen wollte ich auch noch nicht, zumal der Boden steinig und wurzelig war ... Er fetzte locker eine Minute so durch den Wald bis wir an die nächste Kreuzung kamen. Er wollte natürlich gerade aus weiter preschen, doch ich wusste das dort gleich die Gefällestrecke kommt also versuchte ich ihn irgendwie in die andere Richtung zu bekommen, was dann erstaunlich gut aufging. Also ich konnte ihn einigermaßen lenke aber kein bisschen durchparieren... Dann hatte ich es endlich auf ein Ackerstück geschafft wo der Boden mir 'zusagte'. Ich schaffte es runter zu fliegen und mir passierte beim Sturz glücklicher Weise nichts schlimmes. Als ich mich aufgerappelt hatte stand da mein Pferd auf dem Weg, nur wenige Meter vor mir, quer auf dem Weg und sah mich wie das 8. Weltwunder an. Als ich einen Schritt auf ihn zu machte drehte er sich wieder um und trabte davon. Keine Chance ihn einzufangen... zum Glück war er zurück zum Stall gerannt...

So jetzt vielleicht noch kurz zur Vorgeschichte von meinem Spinner: er war vor ca. 8 Jahren ein paar Jahre im Springsport tätig, möglicherweise auch als Geländespringpferd. Leider musste die Karriere beendet werden und das alles mit schlechten Erinnerungen... Kann es also sein, dass er irgendwelche Parallelen von damals wieder aufleben lassen hat ?

So ein Verhalten war bei ihm eigentlich noch nie aufgetreten und er war sonst immer sehr gutmütig und vertrauensvoll und ruhig. Auch nicht schreckhaft...

Kennt sich damit jemand aus ? Was hatte das für Gründe ?

Danke schonmal im Vorraus für eure Antworten :)

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Dein Pferd ist offensichtlich ein Porsche und du möchtest nur Spazieren fahren :)  Also weder dein Pferd hat ein Problem, noch du hast eines. Du weißt nur noch nicht, wie du deinem Pferd gerecht wirst :) Aber das ist nich schlimm. Dein Pferd will offensichtlich "arbeiten" - also lass es doch.

Ich weiß selbst aus eigener Erfahrung, dass es für dich als Reiter unangenehm ist und du sicher auch Angst hast, wenn dein Pferd in diesem Tempo unterwegs ist.

Es nützt aber alles nichts, du wirst dich daran gewöhnen müssen und dein Pferd auch in diesem Tempo kontrollieren (und vor allem auch bremsen) lernen müssen.

Am besten fängst du an mit dem effektiven leichten Sitz. Hier findest du ein Video, das diesen Sitz beschreibt, und warum und wieso er so aussieht

https://youtube.com/watch?v=D5-MD_9G2Kg

Wenn du dich mit diesem Sitz vertraut gemacht hast (und das geht wirklicht realtiv schnell), dann fühlst du dich auch in einem etwas höheren Tempo sicherer und behältst leichter die Kontrolle.

Und dann kannst du anfangen, dein Pferd wirklich zu arbeiten. Sprich, Springen, Geländereiten, ein bisschen Dressur usw. Ich selbst bin absolut überzeugt von diesem Sitz für das Gelände - in diesem Sitz macht das höhere Tempo sogar wirklich extrem viel Spaß.

Also leg los, ändere deinen Sitz und dann nimm ein ordentliches Training deines Pferdes in Angriff :)

LG Anna 

PS: Falls du das Training deines Pferdes dann startest, findest du hier http://reitstrategie.at/57-tipps-zum-muskelaufbau-beim-pferd/ viele Tipps zum Muskelaufbau

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NEIN! BIST DU NICHT

JEDER, absolut jeder Mensch (sofern nicht ganz arg körperlich behindert) kann reiten lernen - und zwar mit und ohne Reitlehrer.

Mit einem guten Reitlehrer geht es vielleicht schneller und man muss selbst nicht soviel nachdenken. Mit einem schlechten Reitlehrer hingegen landet man genau an diesem Punkt, wo du stehst - nämlich dass man sich selbst "zu dumm" vorkommt.

Dabei liegt das ganz und gar nicht an dir. Ein Lehrer (egal welcher) ist immer dazu da, das Selbstvertrauen seines Schülers zu stärken und ihm eben genau NICHT das Gefühl zu vermitteln, dass er "dumm" ist.

Für die Kontrolle übers Pferd brauchst du als "Anfänger" erst mal diesen effektiven leichten Sitz

https://www.youtube.com/watch?v=D5-MD_9G2Kg&list=PLk0MXS3XTmd3cgpu8LA9hqkQEuruySaV3

Und sobald du dich in diesem Sitz zurechtgefunden hast (und dieser Sitz ist wirklich viel einfacher zu erlernen als der klassische Dressursitz) und dich sicher auf dem Pferd fühlst, kommt der Rest ganz von alleine.

LG Anna

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Wenn dein Pferd über wenig Rückenmuskulatur verfügt, dann bedeutet das schlichtweg, dass es insgesamt eine schlechte Grundmuskulatur hat.

Leider kannst du bei deinem Pferd die Rückenmuskulatur nicht "separat" mit irgendwelchen Übungen trainieren. Du kannst nur "Gankörpertrainig" betreiben. Dadurch wird dann auch die Rückenmuskulatur automatisch mitaufgebaut.

Zum Ganzkörpertraining braucht man beim Pferd eigentlich nicht viel. Frisches vorwärts im Gelände, ein bisschen E/A Dressur und Springen ebenfalls auf Cavaletti oder E/A-Nivau reichen dafür grundstäzlich schon aus. Der Trick dahinter ist nur, die einzelnen Bestandteile sinnvoll miteinander zu kombinieren und dem Pferd genügend Erholungszeit - im Training -  und danach zuzugestehen. 

Dort kannst du dir auch eine Anleitung zur Erstellung deines individuellen Trainingsplans herunterladen.

LG ANNA

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Hui, diese Frage lässt sich leider nicht so einfach beantworten.

Am besten schaust du mal hier http://reitstrategie.at/  vorbei. Hier findest du alles, was mit dem Muskelaufbau beim Pferd zu tun hat und zwar das Training, die Fütterung, die Erholung und die Motivation.

Grundsätzlich brauchst du für den Muskelaufbau eine eiweißreiche Fütterung, also Heu mit einem etwas höheren Eiweißgehalt oder Gras. Sofern solches Heu oder Gras nicht zur Verfügung steht, musst du auf Heu/Gras-Cobs ausweichen mit einem entsprechenden Eiweißgehalt.

Für das Training brauchst du frisches vorwärts reiten im Gelände, Dressur auf E/A-Niveau und (Cavaletti oder E/A Niveau) Springen.Das ganze im effektiven leichten Sitz (einfach mal Rolf Becher auf Youtube suchen).  Dann erstellst du dir am besten einen Trainingsplan mit diesen abwechselnden Bausteinen.

Nachdem der Muskel nicht in der Bewegung, sondern in der Ruhephase wächst, braucht dein Pferd auch ausreichend Erholungsphasen, sowohl während dem Training, als auch zwischen den Reittagen.

Und zu guter letzt musst  du noch lernen, dein Pferd für das Training zu motivieren - das ist oftmals der schwierigste Knackpunkt.


LG Anna

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Also bei deinem Pferd von 18 Jahren handelt es sich offiziell um ein "altes Pferd". Bei alten Pferden ist der Muskelaufbau aus zwei Gründen erschwert:

1. das Pferd braucht im Alter mehr Eiweiß. Muskelaufbau benötitgt zusätzlich Eiweiß. Der erste "Brocken" ist daher, dass du deinem Pferd über die Fütterung genug Eiweiß liefern musst. Der größte Eiweißliferant für das Pferd ist qualitativ hochwertiges Heu bzw. Gras. Falls die Heuqualität zu wünschen übrig lässt, kannst du zuästzlich aufgeweichte Luzernecobs füttern.

2. das Pferd ist im Alter nicht mehr so leicht zu motivieren. Muskelaufbau setzt voraus, dass sich das Pferd anstrengen "will" und anstrengen "will" sich ein Pferd grundsätzlich nur, wenn es "Spaß" an etwas hat oder um sein Leben bangen muss. Mit sturem herunterspulen von Dressurlektionen, wirst du ein altes Pferd vermutlich nicht genug motivieren können. Am einfahsten ist es das Pferd durch eine vielseitiges Trainig zu motivieren - also viel frisches vorwärts im Gelände, ein wenig Dressur auf E/A Niveau, ein bisschen Cavaletti-Hüpfen und das ganze im effektiven leichten Sitz.

Ich habe speziell für das Muskeltraining bei alten Pferden einen Beitrag geschrieben reitstrategie.at/muskelaufbautraining-fuer-altes-pferd/
vielleicht findest du hier ja auch noch einige nützliche Tipps.

LG Anna

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Ich selbst habe mich ebenfalls sehr intensiv mit dem richtigen Zusatzfutter auseinandergesetzt. Ich persönlich habe Erfahrungen mit Equitop Myoplast, Magnoturbo, Science Supplements Muscle Builder.

Und ganz ehrlich - wirklich geholfen haben die ganzen Sachen, trotz intensivem Training nicht wirklich und zwar aus folgendem Grund

Muskelaufbau benötigt Eiweiß. Der größte Eiweißlieferant für das Pferd ist Heu z.B noch besser Gras (deshalb funktioniert der Muskelaufbau im Fühjahr/Sommer auch viel leichter als im Winter). In den ganzen Zusatzfuttermitteln zum Muskelaufbau sind zwar prozentuell oftmals hohe Eiweißmengen enthalten, aber bei der geringen Menge die man von Zusatzfuttermitteln füttert, macht dieses Eiweiß aus den Zusatzfuttermitteln "das Kraut nicht fett". Daher "funktionieren" die Zusatzfuttermittel auch nur, wenn die Grundversorgung des Pferdes mit Eiweiß schon "passt".

Ich behandle das Thema Fütterung zum Muskelaufbau sehr ausführlich in diesem Beitrag http://reitstrategie.at/zusatzfutter-muskelaufbau-pferd/

Dort findest du auch viele praktische Tipps für die Fütterung - speziell in Bezug auf den Muskelaufbau.

LG Anna

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Auch wenn die Frage schon etwas älter ist, vielleicht hilft meine Antwort ja auch anderen weiter.

So wie sich das bei dir anhört - wenig Muskeln am Hals, Rücken, bedeutet das schlicht, dass dein Pferd über zu wenig Grundmuskulatur verfügt. Es gibt grundsätzlich beim Pferd wenig Möglichkeiten explizit die Hals oder die Rückenmuskulatur zu trainieren. Deshalb ist "Ganzkörpertraining" der beste und einfachste Weg um dem Pferd Grundmuskulatur anzutrainieren: Also simples Vorwärts geradeaus im Gelände, Dressur auf E/A Niveau und Springen (Cavaletti bix max. E/A Niveau).

Und das tolle daran: Das ist im Grunde für alle Reiter gut machbar :) Geritten wird das ganze im effektiven leichten Sitz. Zu diesem Sitz (Warum und Weshalb) gibt es eine wunderbare Anleitung auf Youtube von Rolf Becher. Einfach mal suchen.

Damit du nicht in Versuchung kommst und zu einseitig trainierst und immer nur das gleiche machst, ist ein Trainingsplan sehr sinnvoll - er hilft wirklich ungemein dabei, dass du du selbst auf Kurs bleibst.

Dort kannst du dir auch eine Anleitung zur Erstellung deines individuellen Trainingsplans herunterladen.

LG Anna


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Schau dir mal dieses Video an.

https://youtube.com/watch?v=D5-MD_9G2Kg

Hier geht es um den effektiven leichten Sitz, bei dem der sichere Halt im Steigbügel das Fundament des Sitzes bildet.

Die meisten Reitanfänger machen den Fehler, dass sie gleich mit dem "Dressursitz" anfangen. Dabei ist es viel leichter, zuerst den effektiven leichten Sitz zu lernen und dann nach und nach den Oberkörper mehr aufzurichten, die Beine etwas weiter zurück zu nehmen und mit dem Gesäß tiefer in den Sattel zu kommen.

LG Anna

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Hey,

auch wenn du einen ersten Longen-Unterricht jetzt schon hinter dir hast, helfen dir vielleicht diese Tipps für die nächsten Kinder-Stunden

1. Für wen machst du Longen-Unterricht?
Wollen Eltern für ihre Kinder einfach "nur" Zeitvertreib oder wollen sie wirklich reiten lernen? Wenn das Kinderreiten nur Zeitvertreib ist, ist es im Grunde völlig egal, was du mit ihnen machst. Einfach die Standard-Übungen.

Wenn die Kinder allerdings wirklich reiten lernen wollen, dann musst du dich mehr ins Zeug legen. Kinder haben eine extem kurze Aufmerksamkeitsspanne, wenig Koordination und vor allem langweilen sie sich schnell und wollen Erfolgserlebnisse haben.

2. Kinder HASSEN Longenstunden
Es gibt für ein Kind nichts uninteressanteres, als rundenweise im Kreis zu laufen. Stell di mal vor, du müsstest Sportunterricht geben und die Kinder im Kreis laufen lassen - spätestens nach zwei Runden hättest du das Geplärre. Der einzige Grund, warum Kinder Longenstunden über sich ergehen lassen, ist die Hoffnung, dass sie "irgendwann" frei reiten können.

3. Kinder LIEBEN Erfolgserlebnisse, die sie SEHEN
Man kann ein Kind rundenweise Arme kreisen lassen und das Kind selbst wird es nicht wirklich als ein Erfolgserlebnis empfinden. Einfach weil es keinen Bezug hat. Es ist ganz etwas anderes, wenn man z.B. dem Kind die Aufgabe gibt, eine lange/kurze Seite der Reitbahn die Arme zu kreisen. Dann kann das Kind zurückblicken uns sieht die Strecke. Es sieht dann im nachhinein, dass es "diese ganze Strecke lang" diese "schwierige Übung" geschafft hat. Das löst viel mehr Erfolgsgefül aus. Außerdem fördert dieser "von Ecke zu Ecke" Aufbau auch, dass die Kinder beim Reiten selbst sich maximal anstrengen, weil sie sich auf die Aufgabe fokusieren können.

Wenn die Kinder rundenweise einfach irgenwelche Übungen vollziehen sollen, dann strengen sie sich insgesamt für die Übungen nicht genug an und ja, Reiten ist für Kinder extrem anstrengend. Sie sollen daher ganz bewusst lernen, dass sie sich z.B. für eine bestimmte Strecke "anstrengen" müssen und dann sich bewusst von den Strapazen wieder erholen können.

Für die wenigen Kinder, die ich gelegentlich unterrichte, lege ich mich 100%ig ins Zeug: Sie bekommen vorher eine Anweisung was sie machen sollen, dann laufe ich gemeinsam mit ihnen und dem Pferd die vordefinierte Strecke (im Schritt,Trab und auch mal eine kurze Seite im Galopp). Dann gibts (Verschnauf)Pause mit "was hat funktioniert und was nicht und wie fühlt sich was an" für mich und die Kinder und dann gibts die neue Aufgabe. Es ist naütrlich klar, dass man beim gleichzeitigen nebenher laufen keine konkreten Anweisungen geben kann und auch optisch nicht so gut sieht, ob die Kinder es "richtig" machen. Wenn die Kinder dann mit einem schnelleren Tempo vom Pferd so gut zurecht kommen, dass ich mich wirklich sehr schwer tue mit dem mitlaufen, erstd ann , lasse ich die Longe langsam länger werden und lande so schrittweise beim Zirkel und lasse die Kinder dann je nach Kraft ein oder zwei Runden Traben oder auch mal Galoppieren. Aber Anfangen tue ich immer mit einzelnen Übungen und laufe neben ihnen her.

Wenn man den Kinder-Unterricht so aufsattelt, gibt es für die eigene Kreativität praktisch keine Grenzen mehr. Man kann mit den Kindern gemeinsam einen "Parcour" laufen, Schlangenlinien über ein Cavaletti springen, Plastik-Sektgläser mit Wasser füllen usw.

Das ist natürlich schweißtreibender als nur in der Mitte zu stehen und Anweisungen zu geben. Die Kinder sind aber sehr viel angstfreier, motivierter und einsatzfreudiger und das hat natürlich dann auch positive finanzielle Auswirkungen.

Ein Tipp zum Galoppieren: Viele Kinder haben irgenwie Angst vorm Galoppieren, weil sie meinen, dass es dann so "schnell" geht. Wenn man ein kleineres Pferd hat, kann man diesesn Kindern wunderbar die Angst vorm Galoppieren nehmen, wenn man selbst zumindest ein paar Galoppsprünge an der Hand mitrennt. Die Kinder sehen dann, dass der Galopp in Wirklichkeit "gar nicht so schnell ist", weil sonst könnte ja ein Mensch nicht mehr mitrennen. Das hilft vielen, die Angst vorm "schnellen" Galopp am Anfang zu verlieren.

LG Anna

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