Die GEMA ist eine Verwertungsgesellschaft. Platt gesagt verwertet sie die Rechte der Musiker.
Ein Musiker der selbst ein Stück schreibt und komponiert kann sich die Rechte für diesen Song sichern. Wenn nun jemand anderes dieses Stück spielen will bedarf er dafür der Erlaubnis des Musikers. Diese Erlaubnis erteilt er ihm gegen eine Gebühr.
Nun wird ein guter Song aber vielleicht auf der ganzen Welt, zumindest im ganzen Land, an tausenden von Orten gespielt. Der Musiker ist nicht in der Lage einen so großen Raum flächendeckend zu kontrollieren oder auch bei jedem einzelnen "Kunden" abzurechnen. Der Aufwand wäre einfach enorm.
An dieser Stelle tritt der "Rechteverwerter" (GEMA) auf den Plan.
Die GEMA übernimmt quasi die Rechte der Musiker und übernimmt dann den verwaltungstechnischen Aufwand die über diese Rechte entstandenen Forderungen zu kassieren. Wenn du z.B. auf einem Konzert einen Song von Adele singen willst, bezahlst du eine Gebühr dafür an die GEMA (nicht direkt an Adele). Die GEMA wiederum bezahlt Adele einen Teil der gesamten GEMA Einnahmen für die Abtretung ihrer Rechte.
Die Musiker bzw. ihr Management können natürlich frei entscheiden ob sie der GEMA beitreten und die Rechte für ihre Songs an diese abtreten. Wie bereits beschrieben ist es für einen einzelnen Musiker aber wohl nicht möglich in allen Fällen sein Recht geltend zu machen.
In letzter Zeit gab es immer wieder Kritik an der GEMA. Maßgeblich ist hier vor allem der Verteilungsschlüssel. Die Musiker bekommen keine direkten Einnahmen für ihre Songs. Alle direkten Einnahmen gehen zunächst an die GEMA und die wirft alles in einen Topf.
Je nach Rating erhalten dann die Musiker einen Anteil aus diesem Topf.
Nach allem was ich bisher gehört habe soll der angewandte Verteilungsschlüssel dazu führen dass die "kleinen" Musiker, die noch nicht so viel verkaufen, im Gegensatz zu den erfolgreichen "großen" Musikern benachteiligt werden.
Auch können die Vorgaben der GEMA die "kleinen" Musiker stark behindern.
Will ein Newcomer z.B. eine CD raus bringen, muss er diese zuvor von der GEMA lizenzieren lassen und zwar jede einzelne.
Will er also 50.000 CDs auf den Markt bringen muss er noch vor dem ersten Verkauf die GEMA Gebühr für alle CDs bezahlen.
Zuletzt war die GEMA dann auch vor allem wegen der Umstellung ihrer Tarife in der Kritik.
Alle Musikveranstaltungen kosten seit letztem Jahr mehr GEMA Gebühr.
Besonders hart soll es hier vor allem die Discotheken getroffen haben, wobei ich aus eigener Erfahrung weiß dass sie sich auf sehr hohem Niveau beschweren. Denn bisher waren die Kosten für die Musik in Discotheken, für die Besitzer, in Relation zum Umsatz, absolut minimal.
Weitere Verwertungsgesellschaften gibt es natürlich in anderen Ländern. Vermutlich hat so ziemlich jedes Land seine eigene "GEMA".
Innerhalb Deutschlands gibt es keinen zweiten bedeutenden Verwerter für Musikrechte, aber selbstverständlich für andere Bereiche. Hier gibt es z.B. die VG (Verwertungsgesellschaft) Wort oder die VG Bild-Kunst.