• Lebendiges Museum Online (zur deutschen Geschichte ab 1815): https://www.dhm.de/lemo/
  • 1945 – Der Krieg ist aus: https://www.dra.de/de/entdecken/1945-der-krieg-ist-aus
  • Eher anspruchsvoll: Deutsche Geschichte in Dokumenten und Bildern (ab 1500): https://germanhistorydocs.org/de/
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Meiner Einschätzung nach waren die meisten Menschen in Deutschland bis dahin mit Hitler zufrieden. Der Höhepunkt seiner Beliebtheit war nach dem Sieg über Frankreich. Die Zufriedenheit sank, als der Krieg gegen die Sowjetunion große deutsche Niederlagen (Schlacht um Moskau, Schlacht von Stalingrad ...) mit sich brachte, die Zahl der deutschen Gefallenen, Invaliden und Gefangenen an der Ostfront immer weiter anstieg und die Luftverteidigung gegen die alliierten Flächenbombardements versagte. Dabei ist zu bedenken, dass die Kriegslage von der Propaganda geschönt dargestellt wurde.

Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände postete auf seinem Instagram-Account Auszüge aus einer Fotomappe, die Grete S., eine ehemalige BDMlerin, nach dem Zweiten Weltkrieg zusammengestellt hatte. Die Fotos stammen aus dem Propagandafilm Der Marsch zum Führer, der den Marsch der Hitlerjugend zum Reichsparteitag 1938 zeigt. Auf die Vorderseite der Mappe schrieb Grete S.: „Das war halt unsere Zeit! Und glaubt mir, die war nicht schlecht! Mit der Sterbestunde Hitlers war allerdings Deutschland dem Untergang geweiht!“ So ähnlich dachten viele ehemalige BDMlerinnen über die NS-Zeit. Einige wenige wurden in der Neonazi-Bewegung aktiv, darunter Ursula Haverbeck und Vera Oredsson.

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Weil die Polizei-Bataillone aufsteigend bis 325 nummeriert wurden. Die Zahl 322 hatte im Fall des Polizei-Bataillons keine symbolische Bedeutung.

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Ich glaube nicht, dass Hitler zum Islam konvertierte. Er äußerte sich positiv über Muslime, weil sie ihm nützlich waren. Soweit bekannt ist, ließ er sich nie beschneiden, hörte nie auf, Wagner und antike Statuen zu bewundern, und führte nie ein Schweinefleischverbot oder eine Kopftuchpflicht im Führerbunker ein. Das Verbundensein mit ‚Nicht-Ariern‘ in der Umma, in der es keine Rasseschranken gibt, wäre ihm sicherlich zuwider gewesen. Noch in seinem politischen Testament vom 29. April verpflichtete er „die Führung der Nation und die Gefolgschaft zur peinlichen Einhaltung der Rassegesetze“.

Wie aus Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier hervorgeht, war er von verschiedenen Philosophien und Religionen inspiriert. Er glaubte z. B. an Reinkarnation.

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Nein, weil...

Nein, weil es unter die Meinungsfreiheit fällt, Hitler als Kommunisten zu bezeichnen. Wenn sie gesagt hätte, dass Hitler keine Kommunisten tötete, dann hätte sie sich wegen Leugnung von NS-Verbrechen strafbar gemacht.

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Für die Nationalsozialisten waren die verschiedenen Völker unterschiedlich wertvoll, und wer Reichsbürger werden wollte, musste bestimmte rassische Voraussetzungen erfüllen (siehe Reichsbürgergesetz und Kommentare zur deutschen Rassengesetzgebung). Ein Araber konnte z. B. kein Reichsbürger und Volksgenosse werden.

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Schiller hat mit seiner Literatur die deutsche Mentalität mitgeprägt. Mehrere deutsche Redewendungen gehen auf ihn zurück. Hier habe ich Beispiele angeführt:

Aus Das Lied von der Glocke:

„Wehe, wenn sie losgelassen“ (Der vollständige Satz bezieht sich auf „die Himmelskraft“, das Feuer: „Wehe, wenn sie losgelassen / Wachsend ohne Widerstand / Durch die volkbelebten Gassen / Wälzt den ungeheuren Brand!“)

„Drum prüfe, wer sich ewig bindet“ (Verkürzt aus: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, / Ob sich das Herz zum Herzen findet!“)

„Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.“

Aus Wilhelm Tell:

„Der kluge Mann baut vor.“

„Früh übt sich, was ein Meister werden will.“

Aus Die Piccolomini:

„Langer Rede kurzer Sinn“ (Verkürzt aus: „Was ist der langen Rede kurzer Sinn?“)

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Sicherlich, aber nur wenn die Freundin rassisch zum deutschen Volk gepasst hätte. Er hatte nichts gegen die Ehe von Hermann und Carin Göring, einer Schwedin schwedischer, irischer und deutscher Abstammung. Er hatte auch nichts gegen die Ehe von Siegfried und Winifred Wagner, einer Engländerin walisischer und dänischer Abstammung. Er schätzte beide Frauen sehr.

Es ist richtig, dass er engen Kontakt zu Unity Mitford hatte.

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Die polnischen Neonazis vertreten die Auffassung, dass der Nationalsozialismus die ‚Weißen‘, wozu sie sich selbst zählen, vor Vermischung mit ‚Nicht-Weißen‘ sowie kulturellem Verfall bewahren wollte.

Unter den historischen Nationalsozialisten gab es Slawenhasser (z. B. Himmler und Erich Koch), aber auch solche, die Slawen positiver beurteilten (Alfred Rosenberg war z. B. für ein Bündnis mit der Ukraine als „Bollwerk gegen den Bolschewismus“). Hitler pflegte ein gutes Verhältnis zu dem polnischen Marschall Józef Piłsudski und besuchte 1935 dessen Trauerfeier in Berlin. Generell sahen die Nationalsozialisten die Südslawen (allen voran die Kroaten) positiver als die Nordslawen (Polen, Russen ...).

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Hitler hatte kein Interesse an Wirtschaftstheorie. Hjalmar Schacht, Fritz Reinhardt und Albert Speer hatten durchaus Wirtschaftskompetenz. Schacht war in der Weimarer Republik an der Einführung der Rentenmark beteiligt gewesen. In seinen Memoiren berichtet er:

„Hitler ließ mir in meiner Tätigkeit als Reichswirtschaftsminister die gleiche Freiheit und Selbständigkeit, die ich als Reichsbankpräsident besaß. Er verstand von Wirtschaft gar nichts. Solange ich ihm die Handelsbilanz in Ordnung hielt und die nötigen Devisen verschaffte, kümmerte er sich nicht darum, wie ich das zustande brachte.“

(Hjalmar Schacht: 76 Jahre meines Lebens, Bad Wörishofen 1953, S. 414.)

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In Mein Kampf unterscheidet Hitler die Menschheit in ‚Kulturbegründer‘ (Arier), ‚Kulturträger‘ (Japaner ...) und ‚Kulturzerstörer‘ (Juden ...). Vermutlich rechnete er die Schwarzen auch zu den ‚Kulturzerstörern‘. Jazzmusik galt ihm als ‚entartet‘. Allerdings fand er die Schwarzen besser als die Juden. In seiner Rede im Münchner Hofbräuhaus am 24.11.1920 sagte er diesbezüglich: „Lieber sind mir 100 N*ger im Saal als ein Jude!“

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Hitler bewunderte vor allem die Engländer, weil sie von den Germanen abstammten und ein Weltreich errichtet hatten. Einer der einflussreichsten Vordenker des Nationalsozialismus war Houston Stewart Chamberlain, ein in Deutschland tätiger Schriftsteller aus England.

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Ja, nicht jeder Ausländer konnte Reichsbürger werden. Das Reichsbürgergesetz besagt: „§ 2. (1) Reichsbürger ist nur der Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes, der durch sein Verhalten beweist, daß er gewillt und geeignet ist, in Treue dem Deutschen Volk und Reich zu dienen.“ Das deutsche Volk setzt sich laut dem Nationalsozialismus aus verschiedenen Rassen zusammen, die oft miteinander vermischt sind, nämlich der nordischen, fälischen, dinarischen, westischen, ostischen und ostbaltischen Rasse (heute gilt diese Einteilung in der Anthropologie als überholt). Ein Ausländer galt als artverwandt, wenn er nordisch, fälisch, dinarisch, westisch, ostisch und/oder ostbaltisch war.

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„Man wird der historischen Erscheinung Adolf Hitlers nicht gerecht, solange man ihn als Einzelwesen schildert. Wenn je einer, dann ist er die personifizierte Wechselwirkung von Zeit, Umständen und Umgebung. Besonders wir Deutschen müssen uns klarmachen, daß dieser Mann allein niemals er selber ist. Wir haben das Phänomen Hitler nicht nur ertragen – wir haben es mitgestaltet.“

(Hans Bernd Gisevius: Adolf Hitler. Versuch einer Deutung, München 1963, S. 7.)

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Zwei bekannte Liebesgedichte aus der Epoche des Sturm und Drang sind Willkommen und Abschied sowie An den Mond von Goethe.

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