Aus meiner Sicht ist die Frage falsch gestellt. Das Christentum ist wie alle Religionen ein Kulturprodukt, das von Menschen entwickelt worden ist. Den Prozeß kann man sogar einigermaßen nachvollziehen, indem man bspw. Textzeugnisse studiert oder archäologisches Material sondiert.

Wenn nun jemand behauptet, daß dem nicht so ist, das Christentum also kein Kulturprodukt, sondern etwas Anderes sei, trägt die Beweislast für diese steile These.

Sinnvollerweise müßte man also umgekehrt fragen: Gibt es Beweise dafür, daß das Christentum NICHT von Menschen erfunden (oder meinetwegen: entwickelt) worden ist?

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Aus Sicht von Jesu Zeitgenossen war Wein sicher wertvoller als Wasser. Das war zumeist bitter und voller Keime. Der Alkohol im Wein tötet einige der Keime ab. Es ist also besser bekömmlich. Vor allem in sehr heißen Gebieten, wo sich Keime leicht vermehren.

Daneben ist Wein ein Ausdruck von Lebensfreude (wie etwa bei den Griechen der Gott Dionysos zeigt). Und Wein ist durch seine Farbe eine Symbol für Leben, Kraft und Blut. Jesus verwandelt also Wasser im Blick seiner Zeitgenossen in etwas Besseres. Daß wir das heute mit dem Alkohol kritischer sehen, ist eine andere Geschichte

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Homosexualität ist kein Entscheidung. Für mich gibt's deshalb nur zwei Erklärungsansätze für deine Frage:

  • Die Person war nie homosexuell. (Unwahrscheinlich)
  • Die Person ist bisexuell mit einem stärkeren Hang zum eigenen Geschlecht.
  • Die Person behauptet nur, heterosexuell geworden zu sein.

Ich neige zu letzterem Ansatz. Es gibt ja einige Ex-Ex-Gayler, die ganz klar sagen, daß sie nie wirklich aufgehört haben homosexuell zu sein, aber der Druck ihrer Gemeinde so stark war, daß sie es selbst glauben wollen.

Man darf den sozialen Druck nicht unterschätzen, den Menschen erleiden, wenn sie dazu gehören wollen. Das Maß an Selbstverleugnung, zu dem manche Menschen fähig sind, ist erstaunlich. Ich kann mir auch vorstellen, daß die wirklich glauben, geheilt zu sein, weil sie es sich so sehr wünschen. Aber ich glaube nicht, daß das auf Dauer gutgeht.

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Ich sehe da kein großes Problem, solange man akzeptiert, daß die Bibel nicht Wort Gottes und damit Interpretationssache und an manchen Stellen schlicht Blödsinn ist. Sonst ist die Haltung der Bibel ziemlich eindeutig, zumindest was gewisse Praktiken anbelangt.

Die Haltung der evangelischen Kirche ist eine andere Geschichte. Da herrscht seit Neuestem Toleranz. Irgendwie auch fein, wenn man zwei Männer, die miteinander schlafen (also so "richtig") nicht mehr töten muß. Es lebe der Fortschritt.

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Die Unterscheidung hat mit der Sprache zu tun, die er benutzt. "Amor" wird im Lateinischen meist für die erotische, leidenschaftliche Liebe benutzt. "Dilectio" (oder manchmal auch "caritas") meint hingegen die platonische Liebe.

Man kann "amor" also mit "Liebe" oder "Erotik" wiedergeben und "dilectio" mit "Zuneigung" oder "Wertschätzung". Für Augustinus sind das also zwei verschiedene Konzepte, und wenn er sie als eines sieht, muß er das scheinends extra betonen, eben weil sie an sich für ihn verschieden klingen.

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Überweis mir 500 Euro und ich zaubere dir die Akne weg. Garantiert. Gaaaanz sicher. Ach, weil ich gut drauf bin ... 400 reichen mir heute : )

Im Ernst: Hautprobleme bringen einen zur Verzweiflung. Ich leide am seborrhoischen Ekzem und das hat mich zu manchen Zeitpunkten in den Wahnsinn getrieben. Ich kann dir versichern, daß Magie nichts bewirkt.

Realistisch bleiben dir folgende Möglichkeiten:

  • Arzt suchen. Uniklinik bei schweren Fällen.
  • Ernährung ausprobieren. Bei mir gilt z.B. keine Milch, klare Haut. Wenig Kohlenhydrate noch besser. Ist sicher nicht bei jedem so. Ernährung ist individuell. Manchmal hilft die Umstellung nichts.
  • Akzeptieren, daß es so ist.
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Ich würde mich davor hüten, aus den Details der Erzählungen Rückschlüsse auf die Entstehungszeit zu ziehen. Die Geschichten sind ja bereits vor ihrer Niederschrift im Umlauf.

Zumal es auch die Möglichkeit von "Prequels" gibt, also die zeitlich frühere Geschichte erst später zu erzählen.

Man hat aus der Stilistik und dem komplexeren Aufbau der Odyssee geschlossen, daß sie das Werk eines erfahreneren Schriftstellers stammen muß, also zeitlich nach der Ilias liegen muß. Da muß man natürlich anmerken, daß kein Mensch Altgriechisch als Muttersprache spricht, geschweige denn Homers Kunstform eines archaischen Griechisch. Die Einschätzungen mögen vielleicht von Experten vorgenommen sein, aber ... ja.

Da hat man natürlich das Problem, daß es nicht einmal sicher ist, ob es DEN EINEN Homer so gegeben hat. Es gibt die Werkstatttheorie, die davon ausgeht, daß mehrere Schreiber daran gearbeitet haben.

Die Antwort ist also weder eindeutig noch einfach mit einem Ja oder Nein zu beantworten.

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Die beiden Parallelen weisen auf eine gewisse Schlichtheit im Denken hin, die zum Glauben führt, das Schicksal und Wesen eines Menschen lasse sich aus Linien einer Hand herauslesen. Insofern ist der Besitzer dieser Hand im Denken sehr linear. Da kreuzt sich nix, da verbindet sich nix.

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Natürlich wird Jesus ausgesehen haben wie ein Mensch, der damals im nahen Osten gelebt hat, eben ausgesehen hat. Also vermutlich nicht blond- und blauäugig, sondern ja, wie halt die Araber, Juden usw. zu der Zeit ausgesehen haben. Eher dunkel, eher braune Augen etc.

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Ja

Natürlich tun sie das. Nicht immer und in allem, aber doch schon. Entweder ist die Welt in sieben Tagen erschaffen worden (sechs plus Ruhetag) oder nicht. Jetzt kann man natürlich hergehen und das alles symbolisch lesen ("si absurde, allegorice!"), aber ... hm.

Entweder wurde die Frau nach dem Mann geschaffen oder nicht. Entweder gibt es ein Karma oder nicht. Entweder sollen Männer, die Sex mit Männern haben, sterben. Oder nicht.

Und dann muß man natürlich die Quelle des Wissens betrachten. Ein Naturwissenschaftler greift auf Beobachtung, Messung und ggf. Logik zurück. Religionen auf -- Offenbarung? (Bauch-)Gefühl? Glaube?

Schwierig.

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Ich für mich kann sagen: Weil atheistisch zu leben keine Dissonanz erzeugt. Also keinen Widerspruch zwischen Beobachtungen und Behauptungen. Wenn mir jemand sagt, die Welt ist bspw. gerecht, weil ein gerechter Gott sie geschaffen hat und nur schlecht, weil Menschen sie schlechtmachen, dann ... knirscht's in meinem Gehirn, wenn ich all die Geburtsfehler und Erbkrankheiten ansehe. Oder die Grausamkeiten, die auf dieser Welt geschehen.

Mein atheistisches Weltbild mag manchmal etwas trostlos anmuten, aber es erklärt mit die Welt und -- wichtiger noch: die Menschen -- ziemlich gut.

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Nein. Da ich nicht von einer unsterblichen Seele ausgehen, die notwendig ist, um ein Jenseits zu haben, wird das nix mit dem Liebe-Menschen-Treffen. Wäre schön, ja, sehr schön sogar. Aber nein -- da wird nix sein. Nur das große Nichts, wie es vor der Geburt auch war.

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Woran liegt es, daß so viele Menschen nicht glauben können, daß es vielleicht keinen Gott gibt?

Angst vor der Leere? Vor dem Alleinsein in einem Kosmos, der sich nicht um uns zu scheren scheint? Daß alles sinnlos ist?

Sind die Gottgläubigen also zu schwach, um die Welt zu ertragen? Oder den Unglauben anderer, weil der sie daran erinnert, daß sie vielleicht nicht recht haben könnten? Und dann wäre all das schöne Jenseits, der Lohn für die guten und die Strafe für die schelchten Taten anderer hinfällig. Keine liebende Gottesmutter, kein liebender Gottvater -- schrecklich!

Ist das vielleicht die Erklärung, warum man jahrhundertelang so extrem bemüht war, die Ungläubigen abzuschaffen (aka töten, steinigen, verbrennen, foltern etc.)?

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Daß alle Religionen Frieden lehren, scheint mir eine romantische, aber wenig durch die Tatsachen gestützte Behauptung. Zumindest das Alte Testament ist geprägt von einem Gott, der zumindest nicht direkt etwas gegen Krieg und Eroberung zu haben scheint. Auch der Koran weist einige Stellen auf, die mir nicht ganz so friedlich erscheinen.

Und selbst wenn all diese Stellen anders gemeint sind: Offensichtlich kann man die Religion gut dafür nutzen, Leute zum Krieg zu motivieren. "Deus lo vult!", soll das Volk Papst Urban II entgegengerufen haben, als der zum Kreuzzug aufgerufen hat. "Gott will es."

Ja, und dann haben Menschen noch die Eigenschaft, daß sie für ihre Überzeugung sterben oder noch häufiger andere sterben sehen wollen, wenn die nicht ihrer Meinung sind. Menschen, die eine andere Auffassung haben stellen ja potentiell eine Bedrohung für die eigene Meinung dar. Denn entweder haben die Moslems recht oder die Christen oder die Buddhisten oder die Hindus, aber alles auf einmal kann nicht zutreffen. Also muß einer Unrecht haben. Und da man vielleicht ahnt, daß man selbst nicht recht hat, muß man die, die Zweifel wecken, mundtot (!) machen. Und der effektivste Weg dafür ist das Töten. Wenn der andere tot ist, kann er keine Zweifel mehr wecken ...

Irgendwie so.

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Nein. Die gibt es nicht. Das sind Scharlatane, die nur eine Magie beherrschen: ihren Geldbeutel durch naive Kunden füllen.

Abgesehen davon, wenn es Liebesmagie gäbe: Ich fände es dreist und unverschämt, wenn jemand die Liebe eines Anderen erzwänge. Ein absolutes No Go für mich. Alleine die Idee finde ich seltsam.

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