Ich kann mich kaum noch an die Bundesjugendspiele erinnern, denn nachdem bei mir an der Grundschule in der ehemaligen DDR, wo Sport ja sowieso total wichtig ist, bei den Bundesjugendspielen (da war ich in der zweiten Klasse) alle Eltern ihre Kinder nicht in die Schule geschickt haben, sondern sie krank meldeten, hat die Schule nicht mehr mitgemacht, da der Elternbeirat gedroht hat, die Aktion zu wiederholen, sollte man für das nächste Jahr eine Teilnahme auch nur erwägen. Fand ich damals völlig richtig, da ich mich meines Wissens bei den Bundesjugendspielen im Jahr zuvor völlig blamiert hatte, da ich eben nicht die schnellste Läuferin bin. Und sowas, was ich kann (ich bin zwar nicht unsportlich, pummelig oder so, aber eben auch nicht die Beste im Sport - Durchschnitt halt), wird da natürlich nicht gefragt, soweit ich mich erinnere. Ich erinnere mich nämlich gar nicht mehr dran. Verdrängung von negativen Ereignissen soll ja menschlich sein.
Zwar sind die BJS verpflichtend, aber die Shule hat danach nicht wieder mitgemacht und nach meinem Umzug in ein anderes Bundesland wurde ich zum Glück auch nie wieder damit konfrontiert. Und ich denke, es ist bekannt, dass mehr und mehr Schulen mittlerweile trotz Verpflichtung die Teilnahme an den Bundesjugendspielen verweigern.
Ich bin der Meinung, dass die Bundesjugendspiele die Jugend nicht zum Sport antreiben, sondern eher entmutigen, weil man da immer eine bessere Leistung erzielen kann, als man erzielt hat - von den viel zu hoch gesteckten Anforderungen mal ganz abgesehen. Und das gilt nicht nur für die sowieso leistungsschwächeren Schüler, denn meine Erfahrung nach passiert das eigentlich bei allen, auch den Leuten mit Ehrenurkunde.