Hallo mha,
das ist zugegebenermaßen etwas kompliziert!
Die ersten Christen haben regelmäßig gefiert, das Jesus auferstanden ist: an jedem Sonntag und zu Ostern haben sie dieses Fest dankbar begangen, nicht jedoch die Geburt Jesu. Wie du richtig schreibst, hat Papst Liberius 354 den Termin der römischen Wintersonnenwende gewählt, als auch die Saturnalien gefeiert worden sind.
In den Ostkirchen wurde in dieser Zeit Weihnachten weiter NICHT gefeiert, sondern Epiphanie, was - wie bei uns auch - am 6. Jänner ist.
Durch die Kalenderreform wurde es erst so richtig kompliziert: Astronomen stellten fest, dass der Julianische Kalender, der auf Julius Cäsar zurückgeht, gut ist, aber seine Schwächen hat. Über mehrere Jahrhunderte hatte sich das kalendarische Jahr vom astronomischen Jahr anders entwickelt. deswegen wurde 1582 der Gregorianische Kalender eingeführt. Da der, der der hinter der Kalenderreform gestanden ist, ein Papst gewesen ist, die orthodoxen Kirchen zur damaligen Zeit aber sowas den Papst ablehnten, lehnten sie logischerweise auch die Kalenderreform ab. Der 6. Jänner des Gregorianischen Kalenders ist der 25. Dezember des Julianischen Kalenders.
In der Zwischenzeit akzeptieren alle in Grundzügen den Julianischen Kalender, aber nicht im Detail. Praktisch führt das dazu, dass die Orthodoxen Kirchen am 6. Jänner weiter mit uns Epiphanie feiern, aber auch Weihnachten, weil "ihr" 25. Dezember (der vom alten Kalender) auf den 6. Jänner fällt.
die meisten im 21. Jahrhundert können schwer begreifen, warum das datum von Festen so wichtig genommen wird...
Frohe Weihnachten! ;-)
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienN/Natal_Geburt_des_Herrn.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten#Der_25._Dezember