Sachlich betrachtet war Bismarck kein Kommunist. Er bezeichnete seine Politik als „Staatssozialismus“, aber was er unter Staatssozialismus verstand, unterscheidet sich von dem, was heute allgemein unter Staatssozialismus verstanden wird. Bismarck:

Es ist möglich, daß unsere Politik einmal zugrunde geht, wenn ich tot bin. Aber der Staatssozialismus paukt sich durch. Jeder, der diesen Gedanken wieder aufnimmt, wird ans Ruder kommen.

(Äußerung gegenüber dem Schriftsteller Moritz Busch, Berlin, 26. Juni 1881)

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Ich glaube nicht, dass Hitler ein Krypto-Kommunist war. Wenn er ein Krypto-Kommunist gewesen wäre, hätte er sich wahrscheinlich dem ziemlich antikapitalistischen Strasser-Flügel angeschlossen, anstatt ihn zu zerschlagen. Stalin unterstützte nachweislich die KPD, die der Kommunistischen Internationale angehörte und von den Nationalsozialisten bekämpft wurde. Es wäre eine dumme Strategie von Stalin gewesen, die NSDAP zu unterstützen. Die Rote Armee hätte das militärisch schwache Deutschland leicht einnehmen können, wenn nicht die Nationalsozialisten den Versailler Vertrag gebrochen und Aufrüstung betrieben hätten.

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Wegen ihrer Eigenbezeichnung. Ihr Sozialismus gehörte nicht zur marxistischen Tradition und richtete sich gegen den Marxismus. Die Begriffe „Wohlfahrtsnationalisten“ oder „Nationalsoziale“ wären weniger verwirrend. Der Philosoph Oswald Spengler propagierte den „preußischen Sozialismus“, der ebenfalls antimarxistisch war.

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Der Hauptgrund, warum die Franzosen besser als die Polen behandelt wurden, war, dass Hitler den Osten mit Deutschen besiedeln wollte, nicht den Westen. Zitat aus Mein Kampf:

Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Süden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Land im Osten. Wir schließen endlich ab die Kolonial- und Handelspolitik der Vorkriegszeit und gehen über zur Bodenpolitik der Zukunft. Wenn wir aber heute in Europa von neuem Grund und Boden reden, können wir in erster Linie nur an Rußland und die ihm untertanen Randstaaten denken.
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Antisemitismus war ein elementarer Bestandteil der NS-Ideologie. Die DAP war bereits antisemitisch, bevor Hitler in sie eintrat. Am 13. August 1920, fast sechs Monate nach der Umbenennung der DAP in NSDAP, hielt Hitler eine Rede mit dem Titel Warum wir Antisemiten sind. Nationalsozialisten sind also Antisemiten.

Der Antisemitismus wurde von der Neonazi-Szene übernommen. Ein Neonazi kann die KZs für zu hart halten. Aber ein Neonazi kann nicht sagen, dass es an sich falsch war, die Juden zu verfolgen. Vor allem kann ein Neonazi kein Philosemit sein.

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Ja. Ich denke, dass ein Bündnis mit Großbritannien ausgereicht hätte.

Er versuchte, sich mit Großbritannien zu verbünden, aber Churchill war entschlossen gegen ein Bündnis. Es gab mehrere Adlige in Großbritannien, die mit Hitler sympathisierten, wie z. B. Edward VIII.

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Franco führte einen relativ effektiven faschistischen Staat. Mussolini scheiterte wegen seiner Expansionspolitik und seines Bündnisses mit Hitler. Die Nationalsozialisten sahen sich selbst nicht als Faschisten, weil sie nicht im Faschismus ihren Ursprung hatten, sondern in der völkischen Bewegung. Der italienische Faschismus war anfangs nicht antisemitisch und wurde von vielen italienischen Juden unterstützt.

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Es gibt die Verschwörungstheorie, dass Großbritannien und die USA, zwei imperialistische Staaten, mit den zwei Weltkriegen eine dominante Rolle Deutschlands verhindern wollten.

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Viele Menschen vertreten sowohl linke als auch rechte Standpunkte. Thilo Sarrazin z. B., der aus der SPD ausgeschlossen wurde, vertritt noch immer linke Standpunkte, aber was Migration betrifft, steht er rechts.

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Erstens wollte Hitler Lebensraum erobern. Zweitens sah er sich nicht als Kommunist, sondern als völkischer Sozialist, der Kommunisten als Feinde und den Kommunismus als eine jüdische Erfindung betrachtete. Er wollte keinen Klassenkampf, Internationalismus und Staatsatheismus, und er wollte das Privateigentum bewahren. Zitat:

Der Kampf gegen den Marxismus wurde damals [in München] zum ersten Mal zu einem Kampfziel erhoben. Damals gelobte ich mir zum ersten Mal, als unbekannter Einzelner, diesen Krieg zu beginnen und nicht zu ruhen, bis endlich diese Erscheinung aus dem deutschen Leben beseitigt sein würde. Denn folgendes sah ich: Der Marxismus bedeutet die Verewigung der Zerreißung der Nation! Damit aber die Schwächung des gesamten Volkes, damit die Verelendung dieses Volkes und damit den Verrat gerade an der Klasse, die er als tragend unter sich wissen will und die er einer besseren Zukunft entgegenzuheben verspricht.

(Rede im Sportpalast am 10. Februar 1933)

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Auf folgenden Websites kannst du nach Goebbels speech oder Hitler speech suchen:

  • https://www.iwm.org.uk/collections
  • https://archive.org
  • https://www.net-film.ru/en/
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Damals war Rassenkunde ein Teilbereich der Anthropologie. Groß, blond und blondäugig bezieht sich auf die „nordische Rasse“, über die Rassentheoretiker wie Hans F. K. Günther und Egon von Eickstedt schrieben. Mit „Ariern“ waren die „Rassen“ gemeint, aus denen sich angeblich das deutsche Volk (und die anderen europäischen Völker) zusammensetzen.

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Die Alliierten, allen voran die US-Amerikaner, wollten in den Nürnberger Prozessen zivilisiert erscheinen. Der Militärgerichtshof verurteilte 12 von 24 Hauptangeklagten zum Tod durch den Strang. Human waren die Hinrichtungen – wie unten beschrieben – jedoch nicht. Göring, der dem Henker durch Zyankali-Einnahme entkam, hatte den kürzesten, am wenigsten schmerzvollen Tod.

Die Falltür ist zu klein, mehrere Verurteilte schlagen mit dem Kopf auf dem Rand der Luke auf und ziehen sich schwere Verletzungen zu, so dass die bald kursierenden Fotos der Hingerichteten unerwartet blutig aussehen.
Außerdem ist die Fallhöhe zu gering berechnet worden. Das Genick der Verurteilten bricht beim Fallen nicht, so dass sie durch den Strick langsam erwürgt werden. Bei Ribbentrop dauert es 15 Minuten, bis er schließlich tot ist.

https://www.spiegel.de/panorama/zeitgeschichte/nuernberger-prozesse-der-tod-durch-den-strick-dauerte-15-minuten-a-459977.html

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Rechts

Eher rechts. Nicht jeder, der in der deutschen Geschichte das Wörtchen „Sozialist“ als politische Selbstbezeichnung gebrauchte, war links. Der Philosoph Oswald Spengler verstand sich als Antimarxist und „preußischer Sozialist“, aber er war natürlich ein rechter Denker, und seine Fans sind in der Regel rechts, wie z. B. Krah und Höcke.

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Es ist möglich, dass er nach dem Ersten Weltkrieg in der Münchner Räterepublik kurzzeitig überzeugter Kommunist war. Als Diktator war er kein Kommunist, sondern ein Antikommunist, der kommunistische Schriften verbrennen und Kommunisten verfolgen ließ, während er Monarchisten wie August von Mackensen gewähren ließ. In einer kommunistischen Gesellschaft sind die Produktionsmittel und Erzeugnisse in das gemeinsame Eigentum der Staatsbürger übergegangen und die Klassengegensätze überwunden. Beides war im Dritten Reich nicht der Fall und wurde von Hitler auch nicht angestrebt. Er propagierte eine klassenlose Volksgemeinschaft. Die Deutschen sollten sich nicht mehr als unterschiedliche Klassen begreifen. Aber die Unterschiede zwischen Großunternehmern wie Krupp und einfachen Arbeitern, was Einkommen, Wohnsituation, Ernährung usw. anging, waren deutlich zu erkennen.

Vergleicht man Hitler z. B. mit der Kommunistin Rosa Luxemburg, so sind viele Unterschiede zu erkennen. Er hielt nichts von internationaler Arbeitersolidarität, Antimilitarismus, Antiimperialismus, Frauenwahlrecht usw.

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Weidel sagte: "He was this communist, socialist guy." Hitler verstand sich als völkischer Sozialist, weshalb es im Dritten Reich z. B. das Winterhilfswerk und den Eintopfsonntag gab. Aber er war kein Kommunist. Für Marxisten ist der Sozialismus die Vorstufe zum Kommunismus, den sie anstreben. Damit stimmte Hitler nicht überein. Er war gegen den marxistischen Klassenkampf (er anerkannte keine Klassen und Stände, aber er rief nicht zum Klassenkampf auf) und für das Privateigentum (mit Ausnahmen, wie z. B. jüdischem Eigentum). Er teilte die Menschheit in höher- und minderwertige Rassen ein und erließ diskriminierende Gesetze, was dem linken Ideal widersprach, dass alle Rassen gleich wertvoll sind und niemand aufgrund seiner Rasse diskriminiert werden sollte.

Betrachtet man Hitlers nationalsozialistische Ideologie in allen Einzelheiten, so ist festzustellen, dass er sowohl rechte als auch linke Standpunkte vertrat, aber mehr nach rechts tendierte.

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Die Wirtschaftspolitik war links, aber nicht so links wie in der Sowjetunion. Die Bauern z. B. wurden nicht wie in der Sowjetunion in Kolchosen kollektiviert. Ich denke, dass der Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht, der liberal eingestellt war, eine so linke Wirtschaftspolitik wie in der Sowjetunion nicht mitgetragen hätte. Ich empfehle zur Lektüre Schachts Autobiographie 76 Jahre meines Lebens.

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