Du hattest schon ab der 2. Klasse Schwierigkeiten mit Mathe. Das wäre normal für eine Dyskalkulie, denn gerade die einfachen Rechnungen sind dabei das Problem.
Du schreibst, dass du im Kindergarten gerechnet hast, während die anderen gespielt haben.
Vielleicht liegt dort auch mit die Ursache für dein Problem. Im Kindergarten braucht man die Erfahrungen, die man beim Spielen sammelt. In bezug auf Mathe bekommt man im Kiga gerade solche Erfahrungen, wo man Mengen mit den Händen be-greifen kann oder eben solche geometrischen Dinge wie Würfel oder Oberflächen anfassen kann.
Wie sah denn das "Rechnen" aus, das du im Kiga konntest? Hast du da Dinge abgezählt? Hast du ziemlich schnell auswendig gewusst, was rauskommt? Oder wie war das damals?
Dyskalkulie ist k e i n e "krasse Lernschwäche". Im Grunde brauchst du nur eine alternative Lernmethode. Dyskalkule Menschen lernen am besten, wenn sie die Dinge, die sie berechnen sollen, mit den Händen anfassen können.
Das heißt, das Auswendiglernen von Techniken, wie du eine Aufgabe lösen kannst, bringt gar nichts. Sondern du musst vorher verinnerlicht haben, wie groß die einzelnen Zahlen sind und was beim Plus- oder Minusrechnen eigentlich geschieht.
Hilfsmittel wie Zahlenstäbchen oder größere Würfel oder anderes Rechenmaterial sind da gut geeignet. Schau dir zum Beispiel genau an, wie ein Würfel aufgebaut ist: nimm ihn in die Hand, fühle, wie viele Seiten, wieviele Ecken und Kanten er hat. Anschließend ist es was ganz anderes, wenn du die Rechnung dazu machst.
Du kannst auch nach einer Dyskalkulietrainerin googlen, die macht mit dir ein individuelles Training, das wird dir helfen, und Spaß macht das auch noch, das ist weder büffeln noch pauken, sondern mit anschaulichem Material und so, dass du wirklich was kapieren kannst.