Deine Frage ist gut, trifft aber mit der Zuspitzung auf die genannten Personen nicht das eigentliche Problem.
Leider sind in D alle Themen in der Bildung hoch gehalten, aber die breiten wirtschaftlichen Kenntnisse sind nicht da, werden nicht, falsch oder unwesentlich vermittelt in der Schule, leider, leider,leider.
Dass Wirtschaft Gesetzmäßigkeiten hat, etwas vergleichbar mit der Physik, die immer wirken und für sich ethisch neutral sind, also weder gut noch schlecht ist einfach hin zu nehmen. Es würde auch niemand diskutieren, warum die Schwerkraft für die einen gerecht und die anderen ungerecht ist.
Nun zum eigentlichen Problem: Vom Grundgedanke her ist jeder Mensch für sich und jede Firma (auch juristische Person genannt) ein Betrieb, der für andere Menschen/Firmen entweder durch Tätigkeit oder Herstellung eines Produktes einen Mehrwert schafft. Und genau dieser Mehrwert hält der Abnehmer für so wertvoll, dass er eine gewisse Menge Geld, symbolisch für seine eigene Arbeit dafür bereit ist abzugeben.
Dieses System trägt alle anderen Teile der Gesellschaft, wie z.B. Polizei, Staat, Sozialeinrichtungen etc., die ihre Tätigkeit quasi unterstützend bereitstellen, aber den eigentlichen Wert nicht im täglichen Handel zeigen müssen oder können. Viele denken, wenn dieses System, das auch Wirtschaft genannt wird, zusammenbricht, dass alles andere dann trotzdem einfach so aus Zauberhand, weil sie es nicht anders kennen und wollen, weiter laufen kann. Und das ist Blödsinn, aber durchaus weit verbreitet.
Ziel ist es nie einzelne Personen zu entlasten, sondern die richtigen Rahmenbedingungen für eine Wirtschaft im eigen Land zu schaffen und/oder eine gerechte Aufteilung der Resourcen zwischen Staat (=unterstützenden) und produktiven Leuten zu finden. Dass dabei Steuern (senken und erhöhen) eine Stellschraube ist, ist klar, dass Einzelne dabei verdienen oder verlieren ist auch klar und immer der Fall und nicht zu vermeiden.
Ich hoffe, das hilft weiter. Besser kann ich es nicht erklären.
Was ist das Gute an diesem System:
- Es nutzt dezentral alle Möglichkeiten, die Menschen finden können und macht nicht Einzelne (Regierung, Parlament, Diktator, etc.) zu einer Instanz die alles übersehen und planen kann. Es gibt diese Super-Menschen die das besser als und für die Gesamtheit machen kann nicht. Anders gesprochen Planwirtschaft ist gegenüber der Marktwirtschaft keine Alternative.
- Es ermöglicht Arbeitsteilung sowohl im eigenen Land, als auch Länderübergreifend. Dabei wandert die Arbeit immer zu der Firma/der Person/dem Land, der sie am Besten oder am effektivsten durchführen kann. In Summe wird so der Nutzen für jeden Einzelnen/jedes einzelne Land erhöht.
- Die Beteiligung möglichst aller Menschen an diesem System ist das allerbeste Mittel Elend und Verarmung zu begegnen und schafft wie keine andere Massnahme Möglicheiten überhaupt alle anderen Bereiche (Staat, Familie, Sicherheit, Soziales, etc.) zu ermöglichen. Dass der Staat nicht die Lösung sein kann, sondern auch das Problem, kannst du aktuell in Argentinien erleben, dass mal eines der reichsten Länder der Erde war und durch staatliche Umverteilung sich selbst herabgewirtschaftet hat. Millei hat dies erkannt und den Staat wieder klein gehalten, mit Erfolg. (Für dem ihn ein Merz noch eine Entschuldigung schuldet.)
Was ist das schlechte an diesem System:
- Firmen die ein Produkt oder eine Dienstleistung bieten, bestehen immer aus vielen Menschen die zusammen wirken müssen. Es gibt aber aus dem Wirtschaftssystem keine Regelung, wie der Gewinn unter den Mitarbeitern und unter der Firmenleitung gerecht verteilt wird. Letztere benötigt auch einen Teil des Gewinns für Zukunftsinvestitionen. Läuft eine Firma gut, bringt sie viel Mehrwert für die Gesellschaft, dann sollte also eine Firmenleitung für gute Arbeit und den weiteren richtigen Einsatz in der Zukunft auch angemessen bezahlt werden. Macht sie einen schlechten Job sollte es entsprechend stark weniger geben, aber das funktioniert nicht. Das Ende ist dann immer die Auflösung der Firma.
- Löhne können also weder nachvollziehbar gerecht von der Firmenleitung geteilt werden, noch gibt der Arbeitsmarkt dies angemessen her. Auch ein Wechsel am Arbeitsmarkt hilft nicht wirklich einen gerechte Bezahlung zu finden. Da spielt einmal die subjektive Bereitschaft für Produkt/Dienstleistung eine unterschiedliche Summe zu bezahlen von jedem Einzelnen eine große Rolle, da ja jeder Einzelne sich auch keine Gedanken macht für welche anderen Dinge sein Geld sinnvoller, für die Gesellschaft geeigneter oder aus Umweltgesichtspunkten besser wäre. Daher gibt es auch niemanden, der erklären könnte warum z.B. ein Tennisspieler mehr Geld verdient als ein Bundeskanzler.
FAZIT: Das Wirtschaftssystem ist das Beste das wir haben um Armut und Leid aus der Welt zu schaffen, aber es regelt in keinster Weise die Gerechtigkeit in der Bezahlung und streng genommen gibt es die auch nicht, da sich hier immer wieder alle Parameter ändern.
Wie schwierig es ist eine absolute Gerechtigkeit herzustellen siehst Du am Beispiel des Mindestlohns, der ja nicht am Markt, also quasi planwirtschaftlich gesetzt wird. Es mag zwar so erscheinen, dass es gerecht ist, dass Menschen von ihrem Lohn leben können müssen und sich daraus der Mindestlohn planwirtschaftlich ableitet. In dem System der Wirtschaft heisst das aber: "Wenn Du als Einzelperson nicht bereit bist z.B. die Arbeit so zu bezahlen, dann musst Du sie wieder selbst tun." Darum packen beim Einkauf hier alle ihre Sachen selbst ein, es gibt diese Leute nicht wie in den USA. An der nächsten Grenze stehen dann z.B. die Fensterputzer. Genauso verhält es sich auf Länderebene, stimmt die Energieversorgung nicht, werden die bürokratischen Auflagen zu hoch wandern Firmen zu den Ländern, wo es noch geht oder das Produkt/die Dienstleistung stirbt ganz. Andere die vom Sozialsystem leben und wieder in das System integriert werden wollen wird durch den Mindestlohn die Schwelle vorgegeben, die sie für die im Land noch verbleibende Arbeit leisten müssen. Kurz gesagt je höher der Mindestlohn ist, desto ausgefeilter müssen Produkte und Dienstleistungen in dem Land werden und desto höher wird die Schwelle an Qualifikation und Erfahrung, die von diesen Leuten für den Wiedereinstieg verlangt wird. Aber das wird ja nie gesehen, von den Leuten die immer wieder eine Erhöhung fordern.
Jetzt kannst Du neidisch sein, auf die Leute die ganz viel Geld gerecht in diesem System verdient haben. Aber siehst Du auch was diese Leute vorher für alle Beschäftigten erreicht haben? Kannst Du den Wert sehen, der für wie viele andere Menschen geschaffen wurden? Und die letzte Frage möchtest Du lieber dass alles zusammen weg ist oder dass alles zusammen bleibt? Denn im echten wirtschaftlichen System gibt kein Rosinenpicking, nur Konsequenzen zu dem was Du machst.
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