Eigentlich muss ich Dir voll und ganz zustimmen, aber bedenke, dass man dies nicht zu stark auf alle Atheisten übertragen sollte (wie Deine Frage indirekt zu suggerieren scheint). Aber auf der anderen Seite schreibst Du bereits im ersten Satz Deines Einleitungstextes, dass Du Dich speziell auf die Skeptiker-Bewegung beziehst.
Vielleicht hast Du schon mal was von der Homepage Skeptical About Skeptics – Skeptisch gegenüber Skeptikern gehört? Hier die Übersetzung vom Startseitentext dieser Internetseite:
Ein echter Skeptiker ist jemand, der unvoreingenommen nachfragt und mit kritischem Denken alle verfügbaren Beweise bewertet. Leider sind einige, die sich selbst als Skeptiker preisen, in Wirklichkeit Pseudoskeptiker. Sie sind einem engen metaphysischen Glaubenssystem verpflichtet, oft ohne sich dessen bewusst zu sein. Im Gegenteil, sie behaupten häufig, überhaupt keine Überzeugungen zu haben, sondern nur die ungeschminkte wissenschaftliche "Wahrheit", und weisen automatisch alle Beweise zurück, die ihrer versteinerten Sichtweise widersprechen.
Skeptical About Skeptics wirft ein Licht auf diese Akteure, mit Artikeln von führenden Wissenschaftlern und Denkern, welche die fehlerhafte Kritik und die hinterhältigen Methoden der Skeptiker aufdecken. Wir beleuchten Kontroversen in bestimmten Forschungsbereichen und untersuchen prominente Pseudoskeptiker und skeptische Organisationen.
https://skepticalaboutskeptics.org/
Dabei geht es in der Regel darum, sich wirklich inhaltlich fundiert (unter einer möglichst guter Vermeidung von Ad hominem Argumenten) mit den Anhängern der Skeptiker-Bewegung auseinander zu setzen. Dabei kann ich besonders folgenden Link auf dieser Seite weiter empfehlen, wo man quasi fast alle Standard-Argumente der Pseudoskeptiker inhaltlich beleuchtet, welche auch auf gutefrage.net immer wieder in den Raum geworfen werden.
Fall Du also die Zeit finden solltest diesen ellenlangen Text genau zu lesen, bist Du danach nicht nur gut in der Lage Gegenargumente zu liefern, sondern auch imstande klar zu machen, dass es in Wahrheit die Anhänger der Skeptiker-Bewegung sind, welche die Grundlagen der wissenschaftlichen Methodik mit Füßen treten.
https://skepticalaboutskeptics.org/examining-skeptics/editorial-suppressed-science-on-skeptics/
Und in diesem Text findest Du auch eine (aus meiner Sicht) besonders wichtige Stelle über die Arbeitsweise der Skeptiker-Bewegung:
Pseudoskeptiker ziehen gerne schnell voreilige Schlüsse - wenn es sich dabei um ihre eigenen, vorgefassten Schlüsse handelt. Sobald sich die pseudoskeptische Gemeinschaft auf eine „Erklärung“ geeinigt hat, von der man annimmt, dass sie die Behauptung X entkräftet, wird diese Erklärung in der pseudoskeptischen Überlieferung verankert und in der pseudoskeptischen Literatur ad infinitum und ad nauseam wiederholt. Spätere Widerlegungen werden ignoriert, ebenso wie neue Daten, die Behauptung X unterstützen.
Und nun zum Schluss würde ich noch den Kern Deiner Frage beantworten, warum Anhänger der Skeptiker-Bewegung solch ein Verhalten an den Tag legen und möchte Dir von einem Vorfall berichten, welcher sich in einem unserer Nachbardörfer tatsächlich zugetragen hatte:
Eine Gruppe von Schülern waren nachts im Dorf unterwegs und hatten eine Geistermutprobe in den Raum gestellt, wer es sich traut mitten in der Nacht an die Kirchentür zu klopfen. Einer der Jungs lachte die anderen Kinder herablassend aus und meinte, dass man dies kaum als eine Mutprobe bezeichnen könne, da es Geister nicht geben würde und erklärte sich bereit an die Kirchentür zu klopfen. Aufgrund der Tatsache, dass sich zur selben Zeit der Pfarrer in der Kirche befand, weil dieser nach der Messe sein Handy dort vergessen hatte, klopfte dieser aus Spaß einfach zurück. Woraufhin der Junge mit den Worten "Oh mein Gottt, Geister gibst ja wirklich" panisch die Flucht ergriffen hatte, während die übrigen Kinder, welche nur wenige Meter daneben standen einen kühlen Kopf bewahrten und sich nun selbst über die Situation lustig gemacht hatten.
Was ich damit sagen will, dass es in Wahrheit um eine unbewusste Angst davor geht, dass es diese zweite Realität des Jenseits wirklich geben könnte. Die Gründe für diese Angst sind vielfältig und möchte dies an zwei Beispielen (Atheist mit der schweren oder antisozialen Lebensbiographie) verdeutlichen:
Der Atheist mit einer schweren Lebensbiographie
Dieser leidet entweder an einer schweren (und vielleicht auch psychischen) Krankheit oder hatte zumindest bisher eine schwere Biographie in Form von Ausgrenzung oder Mobbing erfahren.
Und empfindet den Gedanken an einer völligen Auslöschung der Erinnerungen und somit auch Vernichtung der eigenen Persona durch den Tod als tröstlich. Die Vorstellung, dass es nach dem Tod weiter gehen könnte in Form von Wiedergeburt, wird deshalb unbewusst als bedrohlich und angsteinflößend empfunden.
Konfrontiert man diese mit den Fakten zur Reinkarnationsforschung und anderen paranormalen Forschungsgebieten, so können diese nicht inhaltlich darauf eingehen und ziehen dann einfach weiter.
Der Atheist mit einer antisozialen Lebensbiographie
Die Gründe für die Leugnung der paranormalen Grenzwissenschaft verhält sich ähnlich wie bei dem Atheisten mit der schweren Lebensbiographie. Nur handelt es sich hierbei um Menschen, die andere Personen (schon in der Schule) ihr ganzes Leben gern schikanieren oder sich zumindest stark egoistisch bis antisozial verhalten.
Dieser Typus empfindet den Gedanken an einer Nicht-Auslöschung der Erinnerungen und somit auch Weiterleben der eigenen Persona nach dem Tod als Strafe, die früher oder später durch das Karma wieder auf ihn oder sie selbst zurück fällt und der man sich auch nicht entziehen kann.
Die Vorstellung, dass es nach dem Tod weiter gehen könnte in Form von Wiedergeburt, wird dabei unbewusst als noch bedrohlicher und angsteinflößender empfunden als beim Atheisten mit der schweren Lebensbiographie.
Denn während man bei einer schweren Lebensbiographie noch völlig zu Recht auf ein besseres Leben durch das Karma hoffen kann, so stellt für diesen Typus von Menschen, die Vorstellung an Reinkarnation einen extrem unangenehmen bis alptraumhaften Horror dar.
Konfrontiert man diese mit den Fakten zur Reinkarnationsforschung und anderen paranormalen Forschungsgebieten, so fangen diese an alles als Unsinn oder Scharlatanerie zu bezeichnen und leugnen alle Belege ohne auch nur im Entferntesten auf die genannten Argumente einzugehen.
Kommen dann doch mal inhaltliche Argumenten, so offenbaren diese nur, dass man sich nie mit dem Thema auseinander gesetzt hat. Nicht selten enden solche "Debatten" in extrem übergriffige Beleidigungen und Diffamierungen.