Das ist das besetzte Donezk. In der völligen Dunkelheit der Straßen sind die Menschen froh, dass ihnen ein Tankwagen Wasser gebracht hat. Schließlich fließt es nur alle drei Tage aus den Wasserhähnen und nicht überall. Es errinert in mancher Hinsicht an Gaza oder Mittelafrika. Ruinen und noch nicht renovierte Gebäude prägen meist das Stadtbild.
https://youtu.be/mpxwRExkw0o
2012 führte Donezk die Liste der reichsten Städte der Ukraine an, noch vor der Hauptstadt Kyiv. Die Fußball-Europameisterschaft wurde hier ausgetragen, und die Weltstars Rihanna und Beyoncé traten in der Donbas Arena auf.
Nach 11 Jahren russischer Besatzung ist das Stadion mit Unkraut überwuchert, und die Bewohner von Donezk und den Nachbarstädten stehen auf den Straßen Schlange, um Wasser zu bekommen, wie man es in afrikanischen Ländern kennt. Nur das Klima ist hier nicht schuld.
Donezk ist nicht in der Lage, Wasser an alle zu verteilen, die es brauchen. Direkt neben den Tanks mit der begehrten Flüssigkeit kommt es zu Streit und Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern. „Sagt mir, was sollen wir ohne Wasser tun?“. In einem der Dörfer von Makejewka fließt seit einem Monat kein Wasser aus den Wasserhähnen. Die Leute sind gezwungen, es im Laden für 5 Rubel pro Liter zu kaufen.
Eine Delegation der Besatzungsbehörden traf ein, um die Menschen zu beruhigen. Der ehemalige Minister für Wohnungswesen und öffentliche Versorgung der Donezker Volksrepublik, Sergej Naumets, machte die Besatzungsbehörden, insbesondere den Chef Denis Puschilin, für die Katastrophe verantwortlich. Naumets sagte, anstatt die Probleme zu lösen, wurden Haushaltsgelder für Sportplätze und Schwimmbäder ausgegeben, obwohl bald eine vollständige Evakuierung der Bevölkerung erforderlich sein könnte. Auch russische Kriegsberichterstatter schweigen sich zur Situation nicht aus. „Verdammt, die armen Donezker dachten, zumindest die Zivilisation würde sich verbessern, aber die korrupten Beamten haben alles gestohlen. Ich war gerade zu Hause, und da floss nur ein kleines Rinnsal Wasser. Es wurde einfach noch weiter abgestellt.“
https://youtu.be/mSGaMD6Ulx4
Selbst das russische Staatsfernsehen berichtet darüber, die Situation kann nicht verschwiegen werden.
Jeder hat einen Wunsch: Wasser aus den Wasserhähnen zu sehen. Es kommen Erinnerungen an die Wasserversorgung der Wohnungen von vor fast 3 Jahren hoch. Und jetzt hat sich die Situation noch verschlimmert. Nicht einmal in den Kellern ist Wasser verfügbar. "Das heißt, wir können überhaupt nirgendwo Wasser herbekommen." "Verstehen Sie, warum die Leute so aufgeregt sind?"
Der Vertreter der Donbass-Wasserversorgung traf am Versammlungsort der Bürger ein. Das kommunale Problem entwickelte sich zu einer hitzigen Diskussion.
Der Vertreter der Donbass-Wasserversorgung erklärte, der Grund sei die Notwendigkeit, die 3,5 km lange Wasserleitung zu ersetzen, aber es gebe keine Frist für die Fertigstellung dieser Arbeiten. „Auf jeden Fall wird sie dieses oder nächstes Jahr ersetzt.“ Und dann schreien die Leute ihn an.
Hunger, Schmutz, Hitze, kein Wasser, der Müll wird nicht abgeholt. „Es gibt kein Datum für die Lösung des Problems.“
Der Rettungsdienst traf unerwartet ein. Laut Anwohnern hat man solche Wagen hier schon lange nicht mehr gesehen. Obwohl dies laut den Einwohnern von Lidejewka schon vor mindestens einer Woche hätte geschehen sollen.
Manche sagen sogar, das Rettungsfahrzeug sei zum ersten Mal seit Jahren wieder vor Ort. „Wann waren die Rettungskräfte das letzte Mal hier?“, fragt die russische Reporterin. „Sehen wir heute zum ersten Mal!“
Aber das macht die Situation für die Einheimischen nicht einfacher. Wenn es doch nur eine Wasserversorgung gäbe, könnten sie angenehmer leben. „Meine Gelenke tun weh, und ich muss einen Wagen zur Schule tragen, die 15 Kilometer weit ist. Ich bin schon mehrmals hingefahren und kann kaum stehen.“ Nach Angaben der Gemeindeverwaltung gibt es im Dorf neun Zisternen. Neun in Lidejewka, aber die Leute sagen, dass sie oft kein Wasser bekommen.
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Allgemein: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am 9. Juli 2025 unanfechtbar festgestellt, dass Russland von Mai 2014 - September 2022 massive Menschenrechtsverletzungen (z.B im Donbas) begangen hat — inklusive Tötungen, Folter, sexueller Gewalt, Zwangsarbeit, Deportationen und Kindesentzug. Was denkt ihr darüber?