Weil er einige Wahlversprechen und Ankündigungen nicht eingehalten hat, so z.B. keine neuen Schulden zu machen. Er argumentiert, es sei vor der Wahl nicht absehbar gewesen, dass die USA die Ukraine im Stich lassen, und er habe seine Politik daher ändern müssen, um die Bundeswehr durch Investitionen zu stärken. Das ist indes fadenscheinig. Natürlich hat man schon vor der Wahl absehen können, dass man da investieren muss. Nur durch Umschichtung ist das nicht zu machen.
Sodann ist klar, dass er nicht alles 1:1 umsetzen kann, da er mit der SPD koalieren muss. Außerdem ist er noch nicht mal 100 Tage im Amt, vielleicht wird manches noch in Zukunft umgesetzt.
Eingehalten hat er bisher die striktere Zuwanderungspolitik und dass er ein stark außenpolitisch agierender Kanzler sein würde. Auch dass es erste Ansätze zu Bürokratieabbau und Verschlankung des Staats gibt, kann man ihm wohl vorsichtig auf die Habenseite schreiben.
Generell muss ich sagen: Kritik ist okay, aber ein Begriff wie "Lügenkanzler" ist diffamierend, erinnert an üble rechte und linke Kampfrhetorik und ist dem politischen Diskurs nicht angemessen.