zuerst moechte ich dir sagen, dass deine offenheit zu deinem problem der wichtigste schritt ist: die selbsterkenntnis und das aussprechen. damit schaffst du dir eine gute grundlage zur heilung. alkoholmissbrauch / alkoholismus ist eine krankheit. das glueck bei dieser krankheit ist: das man selbst diese krankheit zum stillstand bringen kann.
(bei den meisten scheitert dies vor allem daran, dass diejenigen keine hilfe annehmen wollen. die sterben lieber an ihrer sucht, als das zu nutzen was da ist. in deutschalnd gibt es dichtes hilfe-netz, vor allem fuer sucht) von 100 alkoholikern sterben 98 an ihrer sucht. eine erschreckende zahl.
alkohol ist ein nervengift, welches nicht nur die koerperliche gesundheit schwaecht, sondern auch jedes dazu-lernen, jedes seelisch / geistige wachsen - und damit auch das selbstbewusstsein - untergraebt. tag fuer tag. die symptome, die du oben beschreibst passen zum alkoholkonsum schraeges selbstbild (veraenderte wahrnehmung), isolation und verheimlichen stuetzen das sucht-system.
vielleicht hast du es selbst laengst bemerkt, dass es immer nur ein "abwaerts" gibt, niemals ein "aufwaerts". da helfen auch keine "trink-pausen" und "trinksysteme". auch wenn du das in deiner lage vielleicht schwer glauben kannst: es ist eine sache der persoenlichen entscheidung. die meisten koennen sich erst hilfe holen (alternativen zum trinken erfahren), wenn das leid zu gross ist. das heisst in der konsequenz NULL alkohol, inklusive eines "trockenen" zuhauses, nicht-trinkende freunde.
fuer diesen rahmen hier bei GF empfehle ich dir, tag fuer tag, stunde fuer stunde den alkohol zu ersetzen. am besten durch einfache tatigkeiten, wie putzen, handarbeiten, laufen gehen(alkoholismus ist eine geistige erkrankung, der kopf braucht bei suchtdruck entlastung!) und das wichtigste:** viel reden und viel viel wasser trinken**.
suche dir leute in deiner umgebung, die das gleiche problem wie du haben (AA oder NA oder Guttempler oder Blaues Kreuz ect). du wirst schlagartig nicht mehr allein mit diesem problem dastehen. falls dir selbsthilfegruppen nicht so liegen, gibt es suchttherapeuten. (nicht alle sind kompetent, also aufpassen, bleib nur da, wenn du das gefuehl hast, die verstehen dich)
zu deinem kinderwunsch: ich finde es gut, wenn du dich erst mal um dich selbst kuemmerst. wenn du dich in "trockener umgebung" (was du dir selbst schaffen solltest ... ganz wichtig!)) langsam stabilisiert hast, bist du in der lage einem kleinen schutzlosen wesen den noetigen halt und schutz zu geben.
ja, es gibt tatsaechlich eine doppelte tragik fuer opfer von solchen traumatisierungen in der kindheit. das schlimme ist: ein trauma geht nicht von allein wieder weg. die wunden muessen angesehen und verarbeitet werden: bei diesen themen empfehle ich dir das wirklich nur mit hilfe zu machen, da die abgruende zu gefaehrlich fuer die seele sein koennen. natuerlich versuchen viel betroffene von missbrauch in der familie durch verdraengung (drogen oder anderes) damit klarzukommen. doch loesen tut das leider nichts. ... wird nur verschoben.
ich wuensche dir alles gute, doch vor allem jetzt erst mal mut und konsequenz. du wirst viel dazulernen, hin und wieder wird es schwere momente geben, doch das sind nur momente, die nach minuten bzw stunden wieder vergehen (nach jahrelanger gewoehnung braucht es zeit, dass neue rituale greifen) doch es lohnt sich fuer dich jeden tag.
hier noch ein link fuer dich, vielleicht hilft dir der eine oder andere satz. http://www.gutefrage.net/tipp/regelmaessiger-alkoholkonsum-und-wie-komme-ich-da-wieder-raus-zb-umfeld und sorry fuer die umlaute :) ich habe derzeit (leider) eine franzoesische tastatur... nicht einfach zu tippen :))))