Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht.
Eigentlich dürfte ich mich nicht beschweren. Es geht mir nicht schlecht -zumindest sollte es das nicht. Ich habe vieles von dem andere träumen... einen guten Job, ein Haus mit Garten, ein Auto und zum ersten mal in meinem Leben Menschen, die ich Freunde nennen kann.
Trotzdem habe ich das Gefühl, als hätte man mich allein gelassen. Allein mit meinen Sorgen, allein mit meinen Ängsten, allein mit all den Schulden und der daran hängenden Verantwortung (die ich durch das Erbe des Hauses bekam) und alleine mit all den Träumen, die ich mir wohl nie erfüllen werde.
Natürlich gibt es glückliche Momente, in meinem Leben... wenn ich irgendwas schönes erreiche, interessante Aufgaben auf der Arbeit habe, Zeit mit meinen Freunden verbringe, schöne Orte entdecke, was leckeres Kochen kann, gute Musik finde und so vieles mehr. Mein bester Freund meinte mal zu mir, es sei faszinierend zu beobachten, wie begeistert und glücklich ich über Dinge bin, die für viele völlig belanglos sind. Wie ein besonderes Riff in einem Song zum Beispiel.
Dennoch fühlt sich im Endeffekt alles so bedeutungslos und leer an. Als hätte nichts, was ich tue, irgendeinen Effekt. Es ist ein lähmendes Gefühl welches dafür sorgt, dass ich jegliche Motivation verliere. Egal wofür -ich würde mich am liebsten einfach nur hinlegen und gar nichts mehr tun. Doch das kann ich nicht. Also stehe ich jeden morgen erneut auf und mache so weiter wie zuvor obwohl ich nicht mal mehr weiß, ob es richtig ist.
Auch wenn ich unendlich dankbar über meine Freunde und die Familie, die mir noch blieb, bin, so weiß ich, dass sie meine derzeitige Lage niemals nachvollziehen oder verstehen werden. Und das kann ich ihnen auch nicht übel nehmen... sie sind und waren nie in der Lage, in der ich im Moment bin und wissen daher nicht mit was ich zu kämpfen habe. Ich bin einfach dankbar, dass sie trotzdem für mich da sind.
So viel zu meinem kleinen Lament.