Zur Unselbständigkeit erzogen. Welche Hilftstellung kann man als Partner geben?
Mein Partner wurde sehr Autoritär erzogen. Es gab wenig Freiraum sich zu entfalten, "Fehler" zu machen oder selbst zu entscheiden. Jetzt im Erwachsenenalter und "auf eigenen Beinen" kostet ihm das Leben sehr viel Kraft. Fast ausschließlich nimmt er die Meinung, das Wesen und die Art seines Gesprächpartners an. Hobbys/Vorlieben/Interessen/Geschmack werden immer angepasst bzw. übernommen. Er ist wie ein "Chamäleon". Er wartet eher auf eine "Anweisung" als selbst den Alltag zu meistern. Das kostet ihn sehr viel Kraft. Zumal er unterschwellig immer Angst hat verlassen zu werden. Ich würde ihn gerne neben seiner Therapie unterstützen, doch leider weiß ich nicht wie. Wir hatten viele Gespräche darüber und ich habe ihn oft verletzt, enttäuscht und energielos erlebt. Was ich so unverständlich finde, ist, dass er Menschen die ihm schon böse geschadet haben, hinterher rennt. Er opfert sich teilweise richtig auf und lässt sich wieder und wieder ausnutzen. Vielleicht war schon mal jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir da eine Hilfestellung geben (wie man als Partner helfen oder stützen kann).
4 Antworten
Lass ihn mal aufschreiben:
Pro Kontakt zu einem Menschen, der ihn ausnutzt
Contra Kontakt zu einem Menschen, der ihn ausnutzt
Beim Argumentieren darf er nicht "eigentlich pro/conta, aber..." sagen. "Aber" zählt nicht.
Lass ihn die einzelnen Argumente bewerten (1-10). Wenn er ein Argument deswegen höher bewerten will, weil der Mensch zu irgendeiner Gruppe (Familie, Kindergartenfreund...) gehört, musst du ihn ermahnen, die Leute ohne diesen Hintergrund zu bewerten.
So erkennt er, wo er sich ständig selbst etwas vormacht...
Sonderbar vielleicht. Abraten - warum? Es ist eine objektive Methode, wenn man sich nicht auf Gefühle verlassen kann.
einfache lösung, diese person muss langsam zur selbststaendigkeit herangefuehrt werden, dazu ist es aber auch erfoderlich sein verhalten zu anderen personen zu überdenken und neu zu gestalten. gehe zum mentaltrainer oder coach, suggestionen vor allem herausfinden, was irgendwo irgendwann total schief lief, dann einen ANKER setzen( schaue in YOutube nach, was das ist und dann dürfte das in die richtige Richtung kommen. Eigentlich eine einfache Sache, es sei denn das ist etwas, was du verschwiegen hast und die Hilfe von Spezialisten erfordert.
Mit dem, was du schreibst machst du ihn ja schon wieder unselbstständig. Du hilfst ihn doch viel mehr, wenn du ihn jetzt mal eigene Erfahrung sammeln lässt. Sonst passiert doch immer wieder das gleiche Muster.
Ich frage mich, ob Hilfestellungen nicht das Schlechteste sind, die man geben kann.
Man sollte ihm auf jeden Fall die Entscheidung lassen: Wenig Geld, wenig Optionen, recht viel Bequemlichkeit gegen mehr Geld, mehr Optionen, weniger Bequemlichkeit.
Wenn er nichts tun will, sollte (und kann) man ihn auch nicht dazu zwingen. Ist er mit der Situation unzufrieden, muss er sie aus eigenem Antrieb ändern. Klar kostet das viel Kraft, aber diese muss es ihm wert sein.
Es ist ein bisschen wie mit der Abhängigkeit zu Drogen. Wer nicht (loskommen) will, der hat schon.
Ist ein Wille da, kannst du helfen, indem du Aktiviäten z. B. vorschlägst.
Gib ihm auf keinen Fall Geld, keine Bemutterung und räume nichts von ihm auf.