Ziel des Orgetorix?

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Caesars Aussagen darüber, was Orgetorix gewollt habe, ist keine unparteische und zuverlässige Darstellung über die tatsächlichen Absichten, die Orgetorix hatte. Caesar hatte ein Interesse, eine günstige Gelegenheit zu einem Konflikt zu nutzen, bei dem er in einem größeren Krieg Erfolge erzielen und so seine durch innenpolitische Gegner bedrohte politische Stellung sichern konnte. Was Caesar über die Pläne erzählt, die Orgetorix und die Helvetier hatten, ist eine Unterstellung. Es fehlen andere Quellen zu einer ausreichenden Überprüfung.

Nach Caesars Darstellung wollte Orgetorix, selbst ein Helvetier, die Herrschaft über die Helvetier (lateinisch: Helvetii), einen keltischen Volksstamm, der damals in einem Gebiet zwischen Rhein (lateinisch: Rhenus), Juragebirge (lateinisch: mons Iura), Genfer See (lateinisch: lacus Lemannus) und Rhône (lateinisch: Rhodanus) lebte (heute Teile der Schweiz und Süddeutschlands).

Das Wort „vertrieben“ ist ein unpassender Ausdruck. Orgetorix, ein vornehmer, reicher und mächtiger Adliger, hat einen Auswanderungsplan in Gang gesetzt. Nach Caesars Darstellung haben die Helvetier 61 v. Chr. die Auswanderung ihres ganzen Volkes beschlossen und versuchten dies 58 v. Chr. durchzuführen. Archäologische Ergebnisse bestätigen dieses Ausmaß, also ein völliges Verlassen des bisherigen Siedlungsgebiets durch alle Helvetier, nicht.

angebliches Ziel:

Nach Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 2, 1 hat Orgetorix aus Begierde nach Königsherrschaft eine Adelsverschwörung unternommen (regni cupiditate inductus coniurationem nobilitatis fecit). Es wird also behauptet, Orgetorix habe mit dem Auswanderungsplan einen Plan zu einem innenpolitischen Umsturz (König über die Helvetier zu werden, deren Verfassung bis dahin eine Republik war) verbunden.

Nach Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 3, 3 – 8 hat Orgetorix als Gesandter keltische Volksstämme in Gallien besucht und den Sequaner Casticus und den Haeduer Dumnorix zu dem Plan gebracht, jeweils in ihren Volkstamm eine Königsherrschaft an sich zu reißen. Orgetorix, Casticus und Dumnorix hätten sich Treue geschworen und gehofft, sobald sie selbst in den drei äußerst mächtigen Volksstämmen die Königsherrschaft an sich gerissen hätten, sich der Herrschaft über ganz Gallien bemächtigen zu können.

Argumente für den Auswanderungsplan:

  • Tapferkeit/Tüchtigkeit (lateinisch: virtus) der Helvetier und dadurch leichte Möglichkeit, sich der Herrschaft über ganz Gallien zu bemächtigen (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 2, 2)
  • enge Eingrenzung des bisherigen Landes der Helvetier aufgrund der natürlichen Beschaffenheit des Landes, was zum Ärger der Helvetier an weiten Streifzügen und leicht durchführbaren kriegerischen Angriffen auf Nachbarvölker hinderte (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 2, 3 - 4)
  • Meinung der Helvetier, im Verhältnis zu ihrer Bevölkerungsanzahl, ihrem Kriegsruhm und ihrer Tapferkeit/Stärke (lateinisch: fortitudo) ein zu kleines Gebiet zu haben (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 2, 5)

Orgetorix (keltisch König der Totschläger; † 60 v. Chr.) war ein bedeutender und reicher Adliger des Stammes der gallischen Helvetier. Angeblich wollte er sich zum König aufschwingen und ganz Gallien erobern.
(Wikipedia)

https://de.wikipedia.org/wiki/Orgetorix

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