Würdet ihr eine Brille mit selbsttönenden (Transitions) Gläser empfehlen?

1 Antwort

Ich verkaufe solche Gläser, wenn der Kunde das wünscht. Empfehlen kann ich sie nur eingeschränkt und abhängig davon, wofür man die Tönung benötigt.

Solche Gläser reagieren nur, wo UV-Licht vorhanden ist. Im Auto färben sich wegen der Verbundglasscheiben die Gläser also oft nicht soweit ein, wie man es sich wünschen würde (wobei eine zu dunkle Tönung auch nicht sinnvoll ist, vor allem, wenn die Windschutzscheibe noch getönt ist)

Hinzu kommt, dass der chemische Prozess, der bei UV-Bestrahlung im Glas ablaufen soll, temperaturabhängig abläuft. Dummerweise läuft er bei heißen Temperaturen langsamer/schlechter ab als bei kühlen Temperaturen.

Am Strand werden die Gläser also ebenfalls nicht voll dunkel bzw. brauchen recht lange. Dagegen färben die Gläser an Tagen, an denen es kühler ist und man nicht unbedingt eine Sonnenbrille tragen würde, relativ dunkel ein. 

Man rennt folglich stets mit mehr oder weniger getönten Gläsern herum, was wiederum die Pupillenweite und damit die Tiefenschärfe beeinflusst. Außerdem kann man solche Gläser nur paarweise tauschen.

Oben gesagtes gilt übrigens für Kunststoffgläser. Aus Mineralglas taugen selbsttönende Gläser überhaupt nix, sind evtl nicht mal nachtfahrtauglich.

Ich persönlich trage solche Gläser nicht und empfehle sie auch nur Leuten wie z.B. einem Briefzusteller oder Landschaftsgärtner.

Auch ich verkaufe Brillen und die Gläser dazu und kann das alles nur unterstreichen. Als Hauptbrille rate ich von solchen Gläsern ab, denn sie haben bei ständigem Tragen den Nachteil, dass man lichtempfindlicher werden kann, die Pupille muss nicht mehr so viel arbeiten.
Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.    

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