Würden Agnostiker in die Hölle kommen?

Ich glaube nicht an Gott, oder wie auch immer die Bezeichnung ist.

Aber heißt es in der Bibel nicht: An Ihren Taten sollt ihr sie messen?

Wenn ich mich also im Leben einfach gut verhalten habe, sollte dann nicht unabhängig vom Motiv die Waagschale zu meinen Gunsten ausschlagen?

Wäre es nicht sogar in Gottes Sinne, der uns den freien Willen gegeben, hat eine Freude, wenn wir uns ohne Angst und Höllenangst für ein Leben in seinem Sinne entschieden haben?

Hallo Ichbin814,

wenn es nach vielen Religionen geht, würden Agnostiker*innen nicht glauben, damit auch nicht selig werden, letztlich potentiell in der Hölle landen.

Betrachten wir die Liebe Gottes, die wir glaubensfrei im Rahmen einer plausiblen Modellbildung als universal darstellen können, sieht das etwas anders aus. Da ergibt sich ein absolutes Maß dafür, was in Liebe ist und was nicht.

Liebe leitet sich aus Raum- und Zeitlosigkeit ab und modelliert sich in der Folge als Aussagen über ein raumzeitloses Sein. Mit der Frage nach der eigenen Identität von Menschen, die sich nicht mehr mit raumzeitlichen Mitteln beantworten lässt, ergibt sich plausibel ein raumzeitloser Anteil eines Menschen neben seinem raumzeitlichen Leben. Wir assoziieren in dem Sinne die Seele eines Menschen mit seinem Sein als raumzeitlosen Anteil - auch wenn sich damit die Frage nach der Identität (leider) immer noch nicht beantwortet.

Es verbindet sich damit das Leben fest mit dem Sein. Wo aus der Abwesenheit von jeglichen Prozessen im Rahmen von Zeitlosigkeit ein Sein selbst nichts tun kann, ist das Leben für das "eigene" Sein verantwortlich. So kann ein Mensch entscheiden, zu lieben oder nicht zu lieben.

Liebt der Mensch, können wir annehmen, dass sie oder er damit sein Sein quasi "eröffnet" und damit die Liebe wirken lässt. Liebt sie oder er nicht, hält er es "verschossen", und die Liebe darf nicht wirken. Das bleibt nach dem Ende eines Lebens erhalten, da in dem Moment nur noch das raumzeitlose Sein, die Seele, übrig ist. Es gibt damit keinen Prozess mehr, der ein verschlossenes Sein eröffnen oder ein eröffnetes verschließen würde.

Das Ganz mag noch etwas mehr Worte benötigen, ist hier nur kurz angerissen. Glaube ist nicht erforderlich, aber wir bekommen mit dem "verschlossenen" Sein eine Art Hölle hin, die allerdings ganz anders als vielfach geglaubt darsteht: absolute Einsamkeit unter vielen Seins.

Der Himmel wäre dann die Einheit aller "eröffneten" Seins, wo die Liebe in zeitlicher Näherung gesprochen immer weiter wirkt. Ich vergleiche das mit einer riesigen Party, wo alle "auf einem Haufen" feiern.

Somit liegt nahe, dass Angnostiker*innen je nach dem, ob sie universal lieben oder nicht lieben, im Himmel oder in der Hölle wären.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

NEIN. Eine Hölle, in der jemand gequält werden soll, gibt es nicht. Ein Übersetzungsfehler, der sich auf 2 Annahmen gründet: Gehenna (Hölle) ist ein Ort wo man Leichen verbrannte, das wäre Vernichtung! (Keine Auferstehung möglich). Und dass Menschen eine unsterbliche Seele hätten. Beide Annahmen sind unbiblisch, und damit Lügen. - (1.Moses 3:6)

Das entscheidet der Schöpfer bei jedem Menschen für sich selbst und durch die Weisheit des Schöpfers.

Durch das was Er uns allerdings an Wahrheit hat zukommen lassen, können wir aber stark verallgemeinert sagen "Ja". Ausnahmen können Menschen bilden, die keinen Zugang zu Wissen hatten, oder behindert waren.

Das entscheidet Gott. Wenn man jedoch Gott bewusst verstößt sieht es eher schlecht aus.