Wozu haben Kernkraftwerke Schornsteine?
Wozu haben Kernkraftwerke Schornsteine? (Wie z.B. Brunsbüttel, Kursk, Gravelines und überhaupt)
5 Antworten
Hierbei dürfte es sich um einen sog. Abluftkamin handeln, der sich u.a. bei Siedewasserreaktoren findet. (sieht wie ein gewöhnlicher, eher schmaler Schornstein aus, ist aber keiner.)
Nicht zu verwechseln mit den meist sehr markanten, viel breiteren "spulenförmigen" Kühltürmen, deren hyperbolische Geometrie die Kühlung durch 'Naturzug' strömungstechnisch unterstützt, indem ein Sog nach oben entsteht.
Das beruht - wie bei Flugzeug-Tragflächen auch - auf der sog. Bernoulli-Gleichung.
Hallo! Bei den Kernkraftwerken nennt man den Schornstein Kühlturm.
Bei Wiki gibts einen langen Artikel darüber:
Oh, da hätte ich mich besser ausdrücken sollen. Ich weiß dass viele (nicht alle, z.B. KKW Dresden in USA) Kühltürme besitzen, aber eigentlich meine ich Schornsteine die denen der Kohlekraftwerke ähnlich sehen. Danke auf jeden Fall für die Antwort.
Achso, dann habe ich das falsch verstanden. Das weiss ich leider auch nicht und auch in der früheren, gleichen Frage scheint es ja nur Vermutungen gegeben zu haben. Auf jeden Fall interessante Frage!
Die schmalen "Schornsteine" sind Abluftkamine, meist in Reaktornähe.
Der Abluftkamin dient der gezielten Abgabe von gasförmigen Emissionen aus dem Reaktorgebäude in die Umgebung. Der Schornstein hat eine Höhe von ca. 80 bis 150 Meter. Auch im Normalbetrieb werden radioaktive Gase abgegeben, die im Reaktor entstehen. Wenn zum jährlichen Brennelement-wechsel das Reaktor-Druckgefäss geöffnet werden muss ist die Abgabemenge um ein vielfaches höher als im Leistungsbetrieb. Ärzte empfehlen schwangeren Frauen, in dieser Zeit die Nähe von AKW zu meiden.
Genau..Kühlturm, zur Ableitung des heißen Dampfes.
Nachdem genügend ernste Antworten gekommen sind, kann ich auch dazusagen, was mir zuerst einfiel. Auch in einem Kernkraftwerk wirds im winter kalt und wer arbeitet schon gern bei Minusgraden? ;-)
Nachtrag: Der Abluftkamin verlängert dabei einfach den Weg der Abluft, sodass z.B. im Dampf entstandene , geringe Mengen von kürzestlebigen radioaktiven Gasen (z.B. das Isotop N16 mit einer Halbwertszeit von 7 Sekunden) sicher vollständig abgeklungen sind, lange bevor sie die Aussenluft erreichen.
Natürlich sind aber getrennte Kühlwasserkreisläufe, bei denen überhaupt keine Radioaktivität nach aussen dringen kann, vorzuziehen - und sind in moderneren Reaktortypen auch längst verwirklicht.