Wozu dient eigentlich ein ( erweitertes ) Führungszeugnis?
Gerade bei Berufen mit Kindern wird ein Führungszeugnis verlangt. Wenn man logisch denkt, ist das aber eigentlich unnötig.
- Irgendwann ist IMMER das erste Mal .. soll heißen nur weil jemand bisher nichts gemacht hat, heißt es nicht das es nie dazu kommt ? Wo ist da die Logik. Jeder Straftäter war mal bei 0 und dies oder jenes war dann die erste Straftat
- steht nur das im Führungszeugnis was vor Gericht bewiesen worden konnte - wer schuldig war und im Zweifel freigesprochen wurde, steht nicht drin
- Die Dunkelziffer , wenn der Täter nicht angezeigt wurde ( manche Opfer schämen sich oder haben Angst zur Polizei zu gehen ) oder nicht ermittelt werden konnte
6 Antworten
Im erweiterten Führungszeugnis sind auch frühere Straftaten aufgezeigt, die im einfachen Führungszeugnis nicht mehr eingetragen werden.
In bestimmten sensiblen Bereichen wird deshalb das erweiterte Zeugnis verlangt.
Ich glaube nicht dass wir alle irgendwann eine gröbere Straftat begehen und es nur noch nicht dazu gekommen ist. Natürlich ist ein Führungszeugnis keine Garantie, aber es ist immernoch besser als garnicht nachzufragen. Oder würdest du jemanden in einen Kindergarten einstellen wollen der sich vor Gericht wegen übergriffen an Kindern verantworten musste?
Also wenn ich das richtig verstehe dann sollte man nach deiner Logik garnicht nachfragen weil nicht alle Fälle zur Anzeige gebracht werden und bewiesen werden können?
Ein Führungszeugnis kann natürlich keine Straftaten vereiteln .. aber man kann beim erweiterten sehen, ob Sexualstraftaten oder für Kinder relavante Straftaten begangen wurden .. so sieht man wenigstens gleich, ob schon mal was vorgefallen ist.. und kann diese Person dann wenigstens gleich "aussieben".
Dunkelziffer ist groß, klar.. egal ob mit oder ohne FZ ..
soll heißen nur weil jemand bisher nichts gemacht hat, heißt es nicht das es nie dazu kommt ?
Sagt ja auch keiner. Das Führungszeugnis schützt aber deutlich vor BEREITS BEGANGENEN Straftaten.
Nur weil eine Sache keinen hundertprozentigen Schutz bietet, ist sie nicht automatisch sinnlos.
Was würde wohl passieren, wenn ein verurteilter Kinderschänder nach Verbüßung seiner Strafe als Kindergärtner anfängt und weiter macht?
Richtig: Alle würden sich aufregen und fragen warum es für solche Fälle kein Erweitertes Führungszeugnis gibt...