Woher weiß man ob man simple present oder present progressive in sätzen einfügen muss?
4 Antworten
Es gibt dazu jede Menge Regeln und Hilfstexte... aber Fakt bleibt, dass Deutsche einfach kein Gefühl für Progressiv haben, weil unsere Sprache es nicht kennt.
Uns erscheinen viele Situationen einfach willkürlich und letztlich ist es auch so. Nur mit sehr viel Sprachgefühl und Erfahrung wird man annähernd perfekt, was das angeht.
Ob es sinnvoll ist, den Progressiv zu markieren, war hier gar nicht das Thema. Manchmal ja, manchmal nein, würde ich dazu sagen. Das Deutsche kennt keinen progressiven Aspekt, aber ergänzt dennoch manchmal progressive Markierungen. Sinnvoll ist es also offensichtlich in manchem Kontext. Dennoch ist es in vielen Sprachen eben auch offensichtlich entbehrlich, denn viele kennen den Aspekt nicht.
Im Englischen erscheint der progressive Aspekt den Muttersprachlern geradlinig, mir als Zweitsprachler erscheint es verdammt willkürlich, selbst angesichts der bekannten Regeln.
Aber "logisch" ist eines der wenigen Adjektive, das ich mit der englischen Sprache generell und dem Progressiv im Besonderen nicht verbinde.
Ich spreche hier nur vom Englischen. Als jemand, der sich in und mit der englischen Sprache wohlfühlt.
Und ich sehe das so, wie ich das oben beschrieben habe. Ich maße mir hier auch kein negatives Urteil ("verdammt willkürlich") an. Schon gar nicht "von außen".
Als Sprecher ist es mir im Englischen überlassen, wie progressive ich mich situationsbedingt ausdrücke. Darin sehe ich eine Bereicherung der Sprache.
How do you feel about Tom dating your ex-girlfriend? <why not progressive?>
How are you feeling today?
When are you starting your new job? <why not simple "will"?>
This is arbitrary and of course I can come up with rules of thumb, with exceptions about stative verbs and so on. But logical? No.
I am nervous. <why not progressive?>
She is being secretive lately...
Exceptions...
Ich empfand meine Beispiel als perfekt eingehend auf den Fragesteller.
Die Grundregeln wird er kennen, aber bei der konkreten Anwendung doch immer wieder scheitern, weil die Ausnahmen eben sehr häufig sind und nicht so selten, wie du sie machst.
Ganz viele der sehr häufigen Verben sind "stative" und verbieten Progressiv. Bis auf etliche Ausnahmen von der Ausnahme natürlich.
Wir reden offensichtlich aneinander vorbei.
Ich habe die Sache - wie ich auch meine, hinreichend deutlich gemacht zu haben - vom Standpunkt des Muttersprachlers aus betrachtet.
Dass die Sache für DEUTSCHE aus nachvollziehbaren Gründen schwierig ist, ist eine Binsenweisheit. Das sehen wir auch hier täglich ...
Hallo,
1.Das Present Simple
1.Person Singular - I eat porridge (every morning). / I do not eat porridge / Do I eat porridge? / Yes, I do. No, I don’t.
2.Person Singular - you eat porridge. / you do not eat porridge / Do you eat porridge? / Yes, you do. No, you don’t.
3.Person Singular - he/she/it eats porridge / he/she/it does not eat porridge / does he/she/it eat porridge? / Yes, he/she/it does. No he/she/it doesn’t.
1.Person Plural - we eat porridge / we do not eat porridge / Do we eat porridge? / Yes, we do. No, we don’t?
2.Person Plural - you eat porridge /you do not eat porridge / Do you eat porridge? / Yes, you do. No, you don’t.
3.Person Plural - they eat porridge / they do not eat porridge / Do they eat porridge? / Yes, they do. No, they don’t?
ist i.d.R. die Grundform des Verbes.
Im Englischen ist das Verb i.d.R. im Present Simple in jeder Person gleich. Nur für die 3. Person Einzahl gilt der erste Merksatz, den man im Englischunterricht spätestens in der 5. Klasse lernt,
he/she/it, das s muss mit oder he/she/it comes with an s.
Das heißt in der 3. Person Einzahl wird im Present Simple an das Verb ein s angehängt.
es wird im Present Simple in der 3. Person Einzahl nur an Verben angehängt, die
• auf o enden (go - goes; do - does)
• nach Zischlauten ( - s, - sh, - ch) (watch - watches; kiss - kisses)
• "y" nach Konsonanten wird in "i" verwandelt, -es (try - tries; fly - flies); aber "y" nach Vokalen ( a,e,i,o,u ) wird nicht verwandelt! (play - plays; say - says)
Dabei kommt es nicht darauf an, dass he/she/it im Satz geschrieben steht, man muss nur eines dieser Personalpronomen für das Subjekt einsetzen können, z.B.:
Your dad (= he) reads your book.
Mit dem Present Simple drückst du
• Gewohnheiten - He always plays the piano at 8 p.m.
• Tatsachen - The earth turns around the sun.
• Gedanken - I think you are wrong.
• Gefühle - I love her.
• und wiederholte Handlungen - He often watches TV in the evening.
aus.
Signalwörter: often, sometimes, always, usually, normally, generally, never, every (week, day, month, year etc.)
Darüber hinaus verwendet man das Simple Present:
- für festgelegte Handlungen in der Zukunft (Fahrplan)
https://www.youtube.com/watch?v=4pAryfDxl5I
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2.Das Present Progressive/Continuous wird gebildet:
• mit einer Present Form von to be (= am, is, are) + Verb mit der Endung ing
1.Person Singular - I am eating porridge (at the moment). / I am not eating porridge / am I eating porridge?
2.Person Singular - you are eating porridge / you are not eating porridge / are you eating porridge?
3.Person Singular - he/she/it is eating porridge / he/she/it is not eating porridge / is he/she/it eating porridge?
1.Person Plural - we are eating porridge / we are not eating porridge / are we eating porridge?
2.Person Plural - you are eating porridge / you are not eating porridge / are you eating porridge?
3.Person Plural - they are eating porridge / they are not eating porridge / are they eating porridge?
Du verwendest es
• für Handlungen, die jetzt gerade/im Moment des Sprechens passieren oder
• für Ausnahmehandlungen. (Signalwort: but) - He usually takes the bus to work, but today he is walking.
Signalwörter: now, at this (very) moment, at present, Look! Listen! Psst!, currently usw.
- Listen, he is playing the piano!
Darüber hinaus verwendet man das Present Progressive/Continuous:
- für feste Pläne oder Verabredungen, die für die nahe Zukunft bereits vereinbart wurden
Beispiel: I am meeting some friends tonight.
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Das sind die Grundregeln, auch im Englischen aber gilt, keine Regel ohne Ausnahme.
Verben
- die einen Zustand beschreiben: be, cost, fit, mean, suit
Beispiel: "I am hungry now."
- die einen Besitz anzeigen: belong, have
Beispiel: Peter has a car.
- der Sinneswahrnehmung: feel, hear, see, smell, taste, touch
Beispiel: She feels sad.
- die Gefühle beschreiben: hate, hope, like, love, prefer, regret, want, wish
Beispiel: Jane loves pizza.
- die eine Hirnleistung beschreiben: believe, know, think, understand
Beispiel: I know you.
- in Begleitsätzen bei der direkten Rede: answer, ask, reply, say
Beispiel: “I am telephoning,“ she says.
werden normalerweise nur im Simple Present verwendet (nicht im Progressive
(siehe auch: https://dictionary.cambridge.org/de/grammatik/britisch-grammatik/present/present-simple-or-present-continuous
und ego4u.de/de/cram-up/grammar/simpre-prepro)
Dass es in der Werbung trotzdem Mc Donald's - I'm loving it heißt, ist grammatikalisch falsch und fällt unter die Rubrik marketingtechnische / künstlerische Freiheit.
Die Grammatik und Übungen hierzu und auch zu allen anderen englischen Zeiten findest du auch im Internet bei ego4u.de und englisch-hilfen.de.
:-) AstridDerPu
PS: Die Signalwörter für die Anwendung der englischen Zeiten bieten keine 100prozentige Sicherheit. Wie zu jeder Regel gibt es auch da Ausnahmen.
Außerdem können einige Signalwörter, in Abhängigkeit vom Kontext, für verschiedene Zeiten verwendet werden.
simple:
- Handlungen, die immer wieder passieren
- allgemeine Aussagen
- kurz andauernde Handlungen
progressive:
- Handlungen, die jetzt gerade passieren
- länger andauernde Handlungen
Schöne Grundregeln, die kaum jemandem nützen... denn die paar Hundert Ausnahmen sind es ja, die es so schwierig machen.
Ich finde nicht, dass die kaum jemandem nützen.
Ich bin damit bis jetzt vier Jahrzehnte lang bestens durch Schule und Beruf gekommen - und habe auch den Eindruck, dass das, was ich von "native speakers" höre und lese, mit diesen Regeln im Einklang steht.
Dann hast du womöglich nicht fein genug auf die Unmenge an Ausnahmen geachtet.
Das sehe ich auch so, ultrarunner. Genauer gesagt: Das sind auch meine Erfahrungen.
Also die "Ausnahme für stative verbs" sind ja nicht einfach so mal eben eine Ausnahme, sondern ein riesiges Paket.
I am nervous. <why not progressive?>
She is being secretive lately...
Wie soll das jemand verstehen?
Es sind ja gerade diese Ausnahmen, die die meisten Schüler verrückt werden lassen. Es werden auf kaum einem Gebiet so viele Fehler gemacht und so viel Kopfschütteln verursacht wie bei Progressive. Diese Nöte der Schüler sollte man ernst nehmen und sie nicht mit Regeln abspeisen, die in Wirklichkeit mehr als dürftig sind.
Wenn ich schon lese "länger andauernde Handlungen", dann kann sich darunter keiner vorstellen, ab wann was für einen englischen Muttersprachler darunter fällt und wann nicht. Willkürlich eben.
Gewöhnungssache
Ich finde es überhaupt nicht "willkürlich", sondern logisch - und sogar sinnvoll.