Woher weiß ein Farbfangtuch, dass es schneller sein muss als die Wäsche in der Maschine?

7 Antworten

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Hallo Millefleurs!

Dein Farbmagnet hat eine ganz besondere Oberfläche. Unter Mikroskop sieht sie wie auf dem Bild aus.

Farbpigmente und Kalk, die in der Wäsche mitgerissen werden sind winzig klein, haben aber eine stabile chemische Struktur = sehen wie in sich geschlossene Kügelchen in fester Größe aus. Sie binden sich sehr gern an Textilfasern, und füllen gern die Hohlräume zwischen Ihnen aus. Sind die Hohlräume zu groß, verbinden sich sogar mehrere Farbpigmente um diese zu füllen. Wenn wir aber ihnen ein anderes Material zur Verfügung stellen, wo die "Lücken" näher an die "Materialgröße" der einzelnen Verbindungen sind (= sie sind c.a. so groß, wie die Pigmente), dann bevorzugen sie dieses. Weil es für die Moleküle energetisch günstiger ist = sie hängen nicht halb "in der Luft", docken sie sich lieber hier an, und sie brauchen nicht so lange + so viel energie dazu, als müssten sie sich untereinander vorab verbinden.

Besetzen sie also Deinen Farbmagneten mit Vorliebe und zuerst, da bleibt für die größeren Fasenzwischenräume= Wäschestücke nur noch sehr wenig übrig ;)!

Hoffe einigermaßen gut erklärt zu haben.

Gruß: I.B.

P.S.: Bild 2 / Leinen-Bettlaken vergrößert :)!

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Millefleurs 
Fragesteller
 21.01.2011, 13:38

Na, das ist doch mal eine Antwort auf meine Frage! Sachlich, verständlich erklärt, wertfrei. So mag ich es. :-)

Danke! Sternchen! ;-)

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knutschie  22.01.2011, 17:29
@Factoring

aber anscheined hatte mein neues weißes unterhemd auch diese spezielle oberfläche? denn es kam leider rosa raus.. und das farbfangtuch dagegen blieb relativ weiß..

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blunt  24.01.2011, 10:11
@knutschie

Microfaser? :(

Dann klappt es nämlich nicht!

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Man kann einen Stoff schon in einer Art behandeln, dass seine Fasern Farbstoffe verstärkt binden können. Ich frage mich aber, ob damit ein ausreichender Schtz vor dem Verfärben der restlichen Wäsche gegeben ist.

Klar dauert ein Färbevorgang auch, d.h. nicht alle Farbstoffe lagern sich sofort in die Gewebe ein. Wenn also 'ausgeblutete' Farbstoffe früh genug aus der Lauge wieder verschwinden, mag die restliche Wäsche wenig abbekommen.

Ich tippe auf speziell bearbeitete Mikrofaser-Tücher, die durch ihre ohnhin große Oberfläche eine große Bindefläche darstellen. Ist die Faser dann noch 'rauh' genug, sollten sich etliche Farbpartikel schnell einlagern können.

weiß es nicht. desswegen ist mein neues weißes unterhemd jetzt rosa-gebatigt. :(

Das stimmt so nicht. Ich benutze die Tücher ständig und bin überzeugt von ihrer Wirkung. Die Praxis hat mir gezeigt, dass Weißes weiß bleibt und Farbe von farbigen Textilien nicht übertragen wird. Dafür nimmt das Tuch überschüssige Farbe, sichtbar aus der Waschlauge auf. Gut so, das soll es ja auch. Bin begeistert davon.