Woher kommt "Wie geht es dir?"

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Gehen von "ergehen" hängt mit einer allgemeinen Analogie von Zeit und Raum zusammen, die in sehr vielen Sprachen verbreitet ist. Man empfindet die Zeit als etwas Vorüberziehendes, die Zeit vergeht, das Leben vergeht, die Uhr geht, usw. So werden z.B. die Präpositionen "vor" und "nach", die ja eigentlich örtlich sind, werden auch auf den Zeitfluss angewendet. Die Bewegung in der Zeit wird dann als "gehen" angesehen.

Siehe auch "LebensLAUF".

Wer also fragt, wie es jemandem "geht", fragt, wie für diesen gerade der Lebenslauf ist, wie es ihm ergeht. Da man keinen Handelnden ausmachen kann, es ist ja mehr ein Prozess, ist das unpersönliche "es" angebracht.

An sich ist es ja eine "nette" Sache. Man versucht gleich am Anfang herauszufinden, was bei dem anderen gerade der Stand der Dinge ist. Was ich daran aber sehr nervig finde, ist, dass man sich dabei meistens noch zwischen Tür und Angel befindet und man weder eine gute knappe Antwort, noch eine lange ausführliche Erklärung abgeben kann (und ja auch nicht immer möchte). Deshalb muss man eigentlich gezwungenermaßen sagen, dass es einem gut oder okay geht. Macht das Ganze überflüssig.

Hallo !

Das "geht" in "Wie geht es dir ?" kommt von "ergehen" !, also "Wie ist es dir ergangen ?"

LG Spielkamerad

Man fragt ja auch heute noch nach dem "Ergehen" von anderen - rein theoretisch könnte es schon sein, dass es da herkommt. Allerding MikeXT: ganz ehrlich was hat das Wort Tisch mit dem Tisch tatsächlich zu tun ;) !? Irgendwann hat sich jemand hingestellt und hat gesagt das ist ein Tisch. Die semantischen Ursprünge zu erforschen führt nicht bei jeder Redewendung zu einer sinnvollen Erklärung. Im Falle des Verbs "gehen" oder wie GEHT es dir, spricht der Sprachwissenschafter von einem hochgradig mehrdeutigen Lexem - da bedeutet dass das Lexem geht eine große Anzahl von Deutungsmöglichkeiten hat. Wieso? Weshalb? Warum? Meines Wissens Willkür.