Woher kommt der karmischer Impuls im Buddhismus?

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Gedanken zum Karma

Der karmische Impuls bzw. der Gedanke des Nicht-Selbst (Anatman) ist das Gegenkonzept des Buddhismus zur Vorstellung eines individuellen, ewigen Selbst (Atman), wie es im Hinduismus vertreten wird.

Letztlich bedeutet "Karma" eigentlich nur "Handlung, Tat" und tatsächlich ist somit letztlich alles, was wir schaffen, nun einmal Karma.

Aus dem negativen Gedanken (Karma des Geistes) wird vielleicht eine negative Äußerung (Karma des Worts), oder eine negative Handlung (Karma der Tat). In allen drei Fällen schaffen wir Karma.

Somit ist nahezu jede Aktivität wieder der karmische Impuls für weitere Entwicklungen.

Intellektualität

Solche Fragen werden häufig gestellt, wenn es darum geht, den "Urgrund aller Dinge" im Buddhismus zu definieren.

Doch der Buddhismus erhebt nicht den Anspruch, auf jede Frage eine definitive, absolute Antwort zu bieten.

Daher wird man bei derartigen Überlegungen früher oder später darauf stoßen, dass der Buddhismus kein rein intellektuelles Denkmodell ist.

Buddha hat auf übermäßig abstrakte, theoretische und metaphysische Fragen häufig nicht geantwortet. Das hatte im Wesentlichen drei Gründe.

Er sah intellektuelles Grübeln als ungeeignetes Mittel an, den Menschen zu befreien. Man verstrickt sich nur in immer komplexere Muster.

Er erklärte auch, auf bestimmte Fragen werde es keine definitiven Antworten geben, daher sei eine Verfolgung ebenfalls nicht zielführend.

Er soll sogar erklärt haben, menschliches Wissen sei fehlbar und er wolle die von ihm erkannte Wahrheit nicht durch Spekulationen in ihrer Klarheit trüben.

Deshalb ist der Buddhismus letztlich eine Anleitung zur persönlichen Praxis, damit man selbst erkennt und sich befreien kann

Damit steht er im Kontrast zu rein philosophisch-spirituellen Lehren, die meist eher abstrakt auf "höhere Prinzipien" das "Denken", den "Geist" und "Götter" verweisen.

Viele westliche Buddhisten überlassen daher solch überpersönliche Fragen eher den Wissenschaftlern und halten sich an deren Erkenntnisse, anstatt religiöse Erklärungen zu konstruieren.

Manche Formen des Buddhismus verwenden mehr Zeit auf intellektuelle Fragen und Themen als andere Schulen des Buddhismus - letztlich geht es aber immer um uns selbst.

Als Zen-Buddhist folge ich beispielsweise einer eher anti-intellektuellen Form des Buddhismus, die Themen wie Karma und Wiedergeburt als vergleichsweise unwichtig, da zu theoretisch und abstrakt ansieht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist