Buddhismus: Woher kommen die Seelen?

2 Antworten

Die Seelenlehre entstammt dem Heidentum. Es gibt keine "unsterbliche Seele" oder "unstoffliche Seele", die in uns wohnt. Die Bibel lehrt, dass die Seele der Körper + die Lebenskraft ist, also gemeinsam und in Kombination.

1. Mose 2:7 (verschiedene Übersetzungen)

Und Gott der HERR machte den Menschen aus einem Erdenkloß, uns blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele.

Jehova Gott bildete dann den Menschen aus Staub vom Erdboden und blies den Lebensatem in seine Nase, und der Mensch wurde ein lebendes Wesen.

An dieser Stelle steht das hebräische Wort "nephesh", das entweder mit "Seele" oder mit "lebendes Wesen" übersetzt werden kann, was zeigt, dass diese beiden Begriffe ein und dasselbe sind. Die Seele ist also der Körper und die Lebenskraft. Als mathematische Formel dargestellt:

Seele = Körper + Lebenskraft

Nichts Unsterbliches, Unstoffliches in uns.

Sicher? Ich kenne es von Juden das die Seele im Blut ist und deshalb kein Blut gegessen werden darf.

Davon abgesehen ergibt das meiner Ansicht nach nicht viel Sinn, wenn du dieser Körper bist und nicht mehr, was passiert dann nach dem Tod?

Ich komme von einem anderen Verständnis her, vom Advaita Vedanta.

Wobei hier eher vom Selbst gesprochen wird.

Die grundlegende Illusion ist demzufolge das wir uns als Körper und Geist Komplex, als diese begrenzte Person ansehen.

Unser wahres Selbst ist Sat Chit Ananda, Sein, Bewusstsein, Glück seligkeit, das eine grundlegende Bewusstsein in dem das Universum erscheint und vergeht.

Dieses ist wie eine weiße Leinwand, welche zunächst mit Stärke gestärkt wird und dann zunächst Umrisse (vereinfacht unser Geist) und in diese dann Farben (vereinfacht unser Körper) gefüllt werden.

Wir denken wir sind eine Figur auf der Leinwand, diese sind aber nur Erscheinungen, was allein real ist ist die Leinwand.

Die Erscheinungen sind nicht getrennt vom Bewusstsein in dem sie auftauchen, es ist nondual.

Was ist dann Gott? Das eine Bewusstsein das durch alle Wesen scheint und diese belebt.

Eindrucksvoll wird das beschrieben in der Theophanie in der Bhagavad Gita, 11 Kapitel, wenn Arjuna Sri Krishnas universale Form offenbart wird.

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@Mahakaruna
Sicher?

Ja, sicher, siehe obenstehende Schriftstellen.

Ich kenne es von Juden das die Seele im Blut ist und deshalb kein Blut gegessen werden darf.

Das ist nicht "jüdisch", sondern ebenfalls eine Aussage der Bibel:

1.Mose 9:4, 3.Mose 17:11, 14.

Das hebräische Wort "nephesh" und das griechische Wort "psyche" werden mit Seele übersetzt. Doch die Wortbedeutung von Seele erschließt sich aus 1.Mose 2:7, wo steht, dass Adam und Eva lebende Seelen (= Lebewesen) WURDEN. Nicht bekamen.

Natürlich lehren andere Religionen und deren Vertreter andere Dinge. Die Bibel jedoch lehrt genau das, was ich dir beschrieben habe. :-)

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Vorab: Der Begriff "Seele" ist - nicht nur unter Buddhisten - sehr umstritten und wird sehr unterschiedlich gedeutet. Mein Vorschlag wäre - bezogen auf die jetzige Frage - einfach nur mal von "Wesen" zu sprechen.

Buddha lehrte, daß es praktisch "unendlich viele" Wesen gibt. Unter Wesen werden dabei nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und Geister verstanden.

Diese Wesen werden bei Geburt nicht "neu geschaffen", sondern haben vorher bereits - zum Teil auch in anderen Existenzbereichen - existiert.

Innerhalb dieser Existenzbereiche (Menschenreich, Tierreich, Geister, Himmel, Höllen) kreisen die Wesen - abhängig von ihrem Wirken - seit undenklichen Zeiten.

Wenn du jetzt sagst, das kann ich mir nicht vorstellen, daß etwas schon immer und ohne Anfang existiert: Gratuliere - mir geht' genauso :-)

Buddha sagte hierzu nur: Ein Anfang ist nicht zu erkennen.

Allgemein sagte er zu gewissen Themen, er habe sie nicht näher erläutert, weil sie für den Heilsweg nicht nützlich sind.

Beantwortet nicht die Frage, es werden doch mehr Seelen oder wie man es auch nennen mag. Auch wenn es nur Eine ist, wo war denn diese Seele?

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@yuskan

Ich finde die Erklärung von satian schon einleuchtend:

  • Es gibt uterschiedliche Daseinsebenen. Unsere Erde ist nur eine davon, die anderen Sphären können wir (normalerweise) nicht wahrnehmen.
  • In diesen Sphären gibt es ebenfalls Lebewesen, z.B. Deva und Asura.
  • Du kannst, wenn du stirbst, in einer anderen Sphäre als andersartige Lebensform reinkarnieren.
  • So entsteht der Eindruck, dass "immer mehr" Seelen entstehen: es sind Wesenheiten aus anderen Welten, die als Menschen oder Tiere auf der Erde wiedergeboren werden. Sie waren schon immer da, lebten aber in anderen Welten/Ebenen.
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@yuskan
  • es werden doch mehr Seelen

Nach unserer Sichtweise eben nicht.

Zugegeben, man könnte zu deiner Ansicht kommen, wenn man nur einen Bereich, z. B. den der Menschen betrachtet. 1950 sollen es ca. 2,5 Mrd gewesen sein, im Jahr 2000 bereits ca. 6,1 Mrd.

Allerdings zählen wir nicht nur Menschen zu den "Seelen", sondern auch Tiere (zu denen nicht nur Elefanten oder Tiger zählen, sondern auch Insekten usw.) etc. Die "anderen" Wesen sind deshalb ungeheuer zahlreicher als die zur Zeit als Menschen lebenden Wesen.

Wenn somit aus dem Tierreich ein Wesen ausscheidet und im Menschenreich wieder erscheint, haben wir letztendlich trotzdem eine Nullsumme im Gesamtbereich der Wesen,, während es oberflächlich betrachtet so aussieht, als ob es jetzt einen Menschen (und damit ein Wesen) mehr gäbe

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