Wo ist die Grenze Kunst und Nichtkunst?

2 Antworten

Der Kunstbegriff hat sich im Laufe seiner Geschichte radikal gewandelt. In der Antike galt Kunst noch als Mimesis (gr. μίμησις) – als Nachahmung der Idee des Schönen. Schön aber konnte nur das sein, was zugleich wahr, schön und gut war, Die Kunst erfüllte zudem eine kathartische Funktion, indem sie den Menschen läuterte und ihn in seinem Erkenntnisstreben zum wahren, schönen und guten Leben erhob. Mit der Neuzeit trat der Expressionismus auf, der das Subjekt des Künstlers ins Zentrum rückte. Kunst wurde nicht mehr als eine verobjektivierende Darstellung einer Idee des Schönen oder der Natur verstanden, sondern als Ausdruck der subjektiven Befindlichkeiten des Künstlers. Der Künstler selbst rückte immer mehr in den Fokus – das Kunstwerk wurde zum bloßen Medium seines Selbstverständnisses. Somit sagte das Kunstwerk oft mehr über seinen Schöpfer aus, als über es selbst. Künstler und Kunstwerk verschmolzen geradezu miteinander, denn ohne den Künstler schien es kein Kunstwerk zu geben. Im Gegensatz dazu trat in der Antike der Künstler noch hinter sein Kunstwerk zurück, um es aus sich selbst heraus als Wahres, Schönes und Gutes für sich wirken zu lassen. In der Moderne hingegen wurde die Vorstellung objektiver Kriterien für Kunst radikal in Frage gestellt und als obsolet betrachtet. Der Künstler Joseph Beuys etwa stellte einen gewöhnlichen Alltagsgegenstand in einen musealen Raum und erklärte eine Badewanne zum Kunstobjekt. Objektive Maßstäbe für Kunst schienen nun aufgehoben, und alles wurde im künstlerischen Bereich für möglich erklärt – selbst das Hässliche wurde zur neuen Kunst erhoben. Hegel hatte wohl recht, als er schrieb: Die Kunst ist für Hegel ein Vergangenes, wenn er schreibt: "Für uns gilt die Kunst nicht mehr als die höchste Art und Weise, in der sich die Wahrheit ihre Existenz verschafft." (Vorlesungen über die Ästhetik I, 141). Nach Hegel wurde die Kunst als sinnliche Darstellung des Geistes obsolet, weil sie vermittels durch die Religion als Vorstellung und schließlich durch die Philosophie als Denken des Begriffs im Hegelschen Sinne aufgehoben wird. Während die Kunst in der Vergangenheit eine zentrale Rolle in der Offenbarung von Wahrheit spielte, sei sie nun von höheren Formen der Erkenntnis zuerst in der Religion und dann in Philosophie überholt worden. Was Kunst sei, lässt sich heute nicht mehr allgemeinverbindlich sagen, da es keinen einheitlichen Kunstbegriff mehr gibt. Dadurch verschwimmen auch die Grenzen zur Nicht-Kunst, zum Dilettantismus, und mit Recht mag sich heute jeder vernünftige Mensch verwundert fragen, ob das, was ihm als Kunst präsentiert wird, tatsächlich noch diesen Namen verdient.

Kunst ist eine Form des Ausdruckes. Es kann reine körpergesteuerte Emotionen und selbstbezogene Bedürfnisse ausdrücken wie. Angst, Wut, Verlust etc. oder sie teilt Erkenntnisse und drückt das wahre Wesen des Menschen aus, das wesentliche an sich sowie die Hingabe zu wissen. Sei es Goethe, welcher sich der Liebe zum Menschlichen Wesen verschrieben hat. Der wahrhaft "gelebt" hat, wie es sich auf diesem Planeten zu Leben "lohnt".

Demnach entscheidet deine Weltanschauung also was du in der Lage bist zu sehen und zu erkennen, was Kunst für dein "Ich" ist. Aber ich würde sagen objektiv ist die Kunst etwas "revolutionäres". Es bricht etwas auf. Animiert zum Aufbruch. Wenn man es vereinfacht.