Wird es immer schwer sein mit Prothesen zu laufen?

3 Antworten

Nein, egal wieviel man trainiert und übt und wie sportlich man ist merkt man jede Sekunde dass man eine Prothese trägt. Es hängt natürlich auch von der Anzahl und Höhe der Amputation/en ab und ich kann nur meine Situation als beidseitig extrem hoch Beinamputierter schildern. Ich bin durch Unfall beidseitig hüftexartikuliert, habe also keinerlei Beinstümpfe. Meine Prothese ist einteilig, besteht aus einem hohen Beckenkorb mit zwei Prothesenbeinen dran. Obwohl ich sehr sportlich bin und einen guten Gleichgewichtssinn habe, das gehen auf der Prothese akribisch trainiert habe und eine sehr gute Gangtechnik auf der Prothese entwickelt habe, ist das gehen auf ihr einfach nur mühsam und anstrengend. Es geht bei mir auch nur mit zwei Stöcken und es geht nichts automatisch, ich muss jeden Schritt“ machen“! Treppen sind mühsam, das Aufstehen und Hinsetzen ist mühsam, das Einsteigen und Aussteigen aus dem Auto ist mühsam, der Toilettengang ist mühsam und der Beckenkorb drückt nach einer gewissen Tragezeit stark am Körperstumpf. Deshalb trage ich die Prothese auch nur selten und bewege mich fast nur noch in meinem chicen, leichten und wendigen Carbonrolli fort, mit ihm bin ich viel flinker und mobiler als auf der Prothese! Eine noch so gut gemachte Prothese kann echte Beine nie ersetzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es ist immer schwerer und anstrengender. Man bekommt zwar Übung, wenn denn systematisch übt und trainiert und eine gute Technik hilft und entlastet. Aber es fehlt Muskulatur, die kompensiert werden muss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung