Windsurfen als Thema in der 5. Pk.?
Hallöchen,
Ich mache dieses Jahr mein Abitur und habe als 5. Prüfungskomponente das Fach Sport (Referenzfach) gewählt. Seitdem ich in den Sommerferien einen Windsurfkurs belegt habe, bin ich total begeistert von diesem Sport. Deswegen dachte ich, dass wäre ein gutes Thema für meinen Vortrag. Nun bleiben mir aber nicht viele Fächer als Bezugsfächer. Also dachte ich mir ich kombiniere Sport mit Physik und beschäftige mich mit den ganzen Kräften, die beim Surfen wirken, vielleicht auch besonders beim Freestyle. Und nun ist mein Problem ich finde einfach keine Problemfrage. Was könnte ich denn "neues" herausfinden oder so? Vielleicht hat ja einer von euch ein bisschen mehr Erfahrungen beim Surfen und hat eine gute Idee.
Ich danke euch schon mal im vorraus.
4 Antworten
Hallo Lysii,
bei mir ist es dieses Jahr an der Reihe. Bei meiner Suche bin ich auf Dich gestoßen und wollte fragen, ob du noch irgendein Material und Tipps hast.
Ich würde mich wahnsinnig, wenn Du mir bisschen helfen könntest.
Liebe Grüße
Wenn Du Windsurfen mit Physik verbinden willst (eine Super-Kombi übrigens), dann würde ich mein Augenmerk nicht so sehr auf Freestile-Moves legen (die haben eher etwas mit Körperbewegung also mit Physiologie zu tun), sondern auf Strömungstheorie.
Was da am Segel, an der Finne und am Unterboden des Brettes strömungstechnisch abläuft, ist superspannend. Und wenn Du das verstanden hast, bringt Dich das nicht nur beim Abi, sondern auch beim Surfen weiter.
Außerdem findest Du Informationen dazu in jedem Windsurf-Lehrbuch.
Könntest du mir vielleicht ein paar Beispiele für gute Windsurf-Lehrbücher nennen? Ich hab bis jetzt nur ein Buch gefunden und dieses beinhaltet nur eine Seite über physikalische Aspekte beim Windsurfen.
Ich habe vor 45 Jahren, also mit 30 mit dem Surfen angefangen und irgendwo fliegen die Bücher aus dieser Zeit gemeinsam mit dem Grundschein noch bei uns herum. Aber ob diese ollen Kamellen aus den 70er Jahren heute noch verlegt werden, kann ich natürlich nicht sagen. Geh doch mal in eine größere Buchhandlung und schau dort. Außerdem würde ich mal bei Wiki oder Google "Windsurftheorie", "Strömungslehre Windsurfen", "Segelphysik", "Kavitation" o.ä. eingeben, da findest Du sicher etwas.
"Kavitation" ist übrigens ein Phänomen, das an der Finne zu sogenannten Spin-Outs führt.
Ich hab mir mal einiges zu Spin-Outs und Kavitation durchgelesen, aber da steht häufig Spinat-Outs würden gar nicht durch Kavitation ausgelöst werden... Die meinen es gäbe andere Ursachen. Woher hast du die Information das Kavitation schon eine größere Rolle spielt? Ich finde das Thema nämlich ganz interessant, weiß aber nicht ob ich es für die 5.Pk nehmen sollte, da es so umstritten ist...
Es findet keine Kavitation statt. dafür sind selbst die Speedwindsurfer zu langsam, Kavitation gibt es bei Torpedos welche mit einem entsprechenden Antrieb die benötigte Geschwindigkeit zum entstehen der Blase erreichen. Es gibt auch Versuche ganze UBoote mit dieser Technik zu bauen, Russland und China sind da führend aber noch immer nicht erfolgreich.
Kavitation benötigt einen lokalen Unterdruck, der das Wasser an dieser Stelle verdampfen lässt. Beachte: Siedetemperatur in Abhängigkeit zum Umgebungsdruck. Sobald der Unterdruck wieder vorbei ist, geht die Wasserdampfblase sprunghaft wieder in den flüssigen Zustand über. Bei diesem Implodieren werden die gefürchteten Kavitationsschäden verursacht.
Die Blasen an der Finne entstehen durch Ausfällen von im Wasser gelösten Gasen, eben Luft, das schon bei weit geringeren Unterdrücken frei wird und sich nur langsam wieder im Wasser auflöst oder sogar bis zur Wasseroberfläche aufsteigt.
Versuch 1 Nimm ein Glas Leitungswasser, stell es auf den Tisch und warte 1 std. durch die geringe Temperaturerhöhung kann das Wasser nicht mehr soviel Gas gelöst halten, schau mal, wie viel Gasblasen sich da schon bilden.
Versuch 2 Nimm ein Stock/Rohr ca 1cm Durchmesser und bewege es unter Wasser heftig waagerecht. Hinter dem Rohr siehst du kleine Bläschen, die langsam nach oben steigen und dann verschwinden. Das sind Gasblasen, keine Wasserdampfblasen, denn Wasserdampfblasen / Kavitationsblasen würden sprunghaft wieder verschwinden, sobald das umgebende Medium wieder Normaldruck hat.
Versuch 3 Sprudelflasche gut schütteln und sofort öffnen-Kavitation oder gelöstes CO2- das ist hier die Frage!
Also ganz klar:
Kavitationsblasen sind Blasen aus gasförmigem Wasser Spinout-Blasen an der Surffinne sind aus Luft oder Luftbestandteilen
Der Physikalische Effekt hierbei ist aber trotzdem interessant, besonders die Wirkung der Kräfte, am Anfang hält dich nur noch die Finne in der Spur, abhängig vom Unterschiff und der Größe und Art der Finne erreicht man bei sonst gleichen Bedingungen andere Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeiten. passiert jetzt ein Spinout, liegt das Brett ja ziemlich schräg im Wasser, trotzdem fährst du mind fast unverminderter Geschwindigkeit am Anfang auch noch in die gleiche Richtung weiter, die Kräfte die hier wirken wären interessant, und auch wie man sie nutzen kann .um z.b. nen SpinOut zu korrigieren etc...
und wenn du diese Arbeit fertig hast, teile sie doch mit uns, würde sicher viele interessieren und auch weiter helfen.
Ja, Du hast recht, dieses Thema wird häufig kontrovers diskutiert. Aber meines Wissens reichen 50 km/h für Kavitation an ungünstig geschapten Finnen aus.
Übrigens reicht bei Spin-Outs meistens ein energischer Zug an der Fußschlaufe in Richtung Luv aus, um das Board wieder auf Kurs zu bringen. Aber schlag mich tot, wie die physikalische Begründung dafür ist, weiß ich auch nicht. :-)
Wieso hat sich das Wind-und das Kitesurfen aus dem Surfen entwickelt? bzw.Welche Kraft wurde beim Surfen nicht genutzt? ..........................Dann würde ich die Bretterform erläutern.Warum können die Kiter besser springen? http://de.wikipedia.org/wiki/Windsurfen
also, der lateraldruck wirkt ja an der finne und dem schwert. nun gibt es funboards ohne schwert! wo geht das bzw wo wirkt dann der lateraldruck? ;)
An der Finne und der Boardkante. Mit Funboards erreicht man in der Regel höhere Geschwindigkeiten als mit Schwertboards, da reicht die Finne. Außerdem war die Finne früher an Schwertboards höchstens etwa 15 Zentimeter lang, bei Freeridern heute ist sie ca. 45 Zentimeter lang.
Ich muss leider sagen, dass ich mich letztendlich für ein anderes Thema entschieden habe, da ich für windsurfen nicht ausreichend Material gefunden habe und mir meine Lehrer auch davon abgeraten haben.
Viel Erfolg dir aber noch