Wieso sind Nordeuropäer größer als Südeuropäer?

2 Antworten

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Ganz einfach: weil sie ein anderer "Menschenschlag" sind, früher hätte man vereinfacht "Rasse" gesagt. Im Englischen steht heute noch "race" für Menschenschlag, neben der Spezialbedeutung "Rasse".

Die Menschen einer Gegend haben Ähnlichkeiten in allen erblichen Eigenschaften (auch seelischen, intellektuellen, Verhaltens-Eigenschaften), weil sie eben näher miteinander verwandt sind als Menschen aus Haparanda mit jenen aus Timbuktu.

Die Entwicklung eines Volkes als Kulturträger und Herkunftsverband ist ähnliche Wege gegengen: man begründet eine Familie mit dem "Mädchen aus dem nächsten Dorf" (Herkunft), mit einem Menschen, mit dem man reden, mit dem man sich verstehen kann, der ähnliche Ansichten hat und ähnliche Werte vertritt (Kultur).

Boardaic 
Fragesteller
 11.07.2016, 15:27

Das ist mir Klar, nur wieso genau sind Nordeuropäer größer?

Das sie Ähnlichkeiten miteinander haben ist mir ja klar

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kgunther  11.07.2016, 15:50
@Boardaic

Sie könnten ebensowohl auch kleiner sein.  Es ist wahrscheinlich ein Zufall, daß gerade hochwüchsige Menschen den Norden besiedelt haben. Eine ins Auge fallende Begründung fällt mir nicht ein.

Auch unter den Schwarzen, die ja genetisch sehr heterogen sind und viele völlig unterschiedliche Gruppen bilden, gibt es die hochgewachsenen Massai und daneben ausgesprochen kleinwüchsige Gruppen.

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Boardaic 
Fragesteller
 15.07.2016, 22:47

ich kann einfach nicht glauben, dass so etwas Zufall ist, weil die Nordeuropäer im schnitt wirklich deutlich größer sind.

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kgunther  16.07.2016, 15:14
@Boardaic

Mißverständnis.

Die Nordeuropäer sind tatsächlich größer als der europäische Durchschnitt. Sie sind größer, weil in grauer Vorzeit zufällig Stämme in den Norden gezogen sind, die groß waren.

DAS ist der Zufall! Genausogut hätten kleinwüchsige Menschen nach Norden ziehen können. Beispielsweise sind die Inuit (Eskimos), die ebenfalls im Norden siedeln, kleinwüchsig.

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Zum Thema Körpergröße des Menschen gibt es mehr Spekulationen als Gewissheiten. Was man weiß ist, dass sie schwankt. In Europa waren die Leute um 800 n.Chr. eher groß; um 1600 waren sie kleiner. Die niedrigen Türen in alten Fachwerkhäusern waren damals durchaus angemessen. Das ist sicher keine Anpassung an das Klima (kleine Eiszeit), sondern eine Auswirkung der Ernährungslage.

Die Körpergröße hat eine genetische Komponente, große Menschen bekommen eher große Kinder, aber die Umwelt spielt eine wichtige Rolle. Bevölkerungen "schrumpfen", wenn die Umwelt, hauptsächlich die Ernährung nicht optimal ist. Eigentlich könnte man schlussfolgern:  Je reicher ein Land, desto größer die durchschnittliche Körpergröße der Bevölkerung. Aber auch das ist nicht so einfach. Die US-Amerikaner legen bei der Größe nicht mehr zu, sie werden (durchschnittlich) wieder kleiner. Anscheinend ist kann eine Ernährung im Überfluss auch Mangelernährung sein.  Niederländer und Skandinavier gehören inzwischen zu den größten Menschen. Das liegt vielleicht an der Verteilung des Reichtums, also mehr sozialer Gleichheit und einer guten medizinischen Versorgung. Die Briten sind auch nicht alle kleiner, die Oberschicht ist auch recht groß gewachsen, ich meine sie ist deutlich größer als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Man kann die Statur  der Massai mit derjenigen der Inuit vergleichen und dabei feststellen, dass hier eine Anpassung an das Klima gegeben ist. Da hat man aber schon bewusst nach der Bestätigung einer biologisch-physikalischen Regel zur Anpassung von Oberfläche und Volumen an klimatische Verhältnisse gesucht.  Der Mensch war immer schon auf Wanderschaft und hat sich mit anderen Bevölkerungsgruppen vermischt.  Da kann man schlecht Beispiele aus der  Tierwelt mit geographisch isolierten Populationen zum Vergleich heranziehen.

Vielleicht hat es allgemeine Vorteile, wenn man größer ist; große Menschen sollen leichter Karriere machen als kleinere, aber Kinder kriegen können alle.