Wieso sind in letzter Zeit so viele Lokführer*innen und Stellwerk-Mitarbeiter*innen krank?
Ich weiß nicht mehr, wann ich zum ersten Mal die Durchsage gehört habe, dass ein Zug nicht fahren kann, weil der Lokführer kurzfristig erkrankt ist oder das eine Strecke gesperrt ist, weil das Stellwerk wegen Krankheit eines Mitarbeiters nicht besetzt ist. Noch vor einigen Jahren gab es solche Durchsagen nicht, oder wenn es sie doch gegeben haben sollte, waren sie die ganz große Ausnahme. In letzter Zeit höre solche Durchsagen sehr oft. Warum ist das so? Und was kann dagegen getan werden? Dass das ein unhaltbarer Zustand ist, ist ja wohl klar?
1 Antwort
Die Antwort lautet Fachkräftemangel, ausgelöst durch den Demografischen Wandel und die Überalterung der Gesellschaft. Das schlimme ist: Viele Erwerbstätige stehen kurz vor der Rente und sind in ein paar Jahren auch weg, aber es kommen nicht genug Nachwuchskräfte hinterher.
Im Grunde gibt es nur eine Handvoll Möglichkeiten, irgendwie dagegen anzukommen:
- Mehr Kinder um dem Effekt entgegenzusteuern -> Wirkt frühestens in ~18 Jahren, wenn man jetzt anfängt
- Mehr Quereinsteiger anwerben -> Die Menschen fehlen dann meist anderswo und das Problem verschiebt sich
- Personalbedarf reduzieren -> Nicht umsetzbar, wenn man die Wachstumsziele im Schienenverkehr erreichen will
- Mehr Einwanderung von Arbeitskräften -> Aktuell die realistischste Lösung, sagen auch die Wirtschaftsweisen. Allerdings muss man dafür auch die (bürokratischen) Hürden zum Eintritt in das Arbeitsleben senken.