Wieso muss eine Art stenök sein, um als Zeigerpflanze zu fungieren?

1 Antwort

Hallo,

Das ist doch eigentlich ganz klar: wenn eine Art nur unter ganz bestimmten, ganz genau definierbaren Bedingungen existieren kann, was weiß ich dann, wenn ich diese Art irgendwo finde? Dort müssen dann ja wohl genau diese Bedingungen existieren! Je enger die Ansprüche einer Art, desto größer ist dabei der Aussagewert.

Als Förster spielen Zeigerarten für mich eine große Rolle. Sie können mir einiges über den Boden verraten. Über den Gemeinen Sauerklee (Oxalis acetosella) gibt es dabei ein Bonmot: er verrät uns dass wir uns im Wald befinden! Solange es einigermaßen frisch bis feucht ist, kann man ihn zumindest vereinzelt beinahe überall finden. Nur pralle Sonne mag er nicht so, aber das sollte er im Wald ja auch nur im Ausnahmefall antreffen. Der Sauerklee ist also zu euryök um als Zeigerpflanze zu taugen. Andere Pflanzen mit spezifischeren Ansprüchen mit denen er jeweils zusammen wachsen kann, verraten mir da mehr: Heidelbeere zB, dass der Boden zumindest oberflächlich versauert sein muss, oder Goldnessel, dass es ein sehr nährstoffreicher Boden sein muss. Daraus kann ich dann Schlüsse ziehen, welche Baumarten hier geeignet sind.

Also Stenökie ist sicher eine Voraussetzung, um eine Pflanze sinnvoll als Zeigerpflanze nutzen zu können. Ob der Mensch aber alle stenöken Pflanzen auf dem Schirm hat und auch als Zeigerpflanzen nutzt, das bezweifle ich.