Wieso ist der Umgang mit einer 12-V-Autobatterie ungefährlich? Und warum besteht beim Stromnetz im Haushalt Lebensgefahr?

7 Antworten

Die geringe Spannug von 12 V ergibt nur einen sehr geringen Strom durch den menschlichen Körper. Bei der rund 20 mal höheren Spannung im Haushalt entsteht ein höherer Strom, der lebensgefährlich sein kann.

Ohmsches Gesetz R = U * I

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Wer behauptet das?
Leg mal einen Schraubenschlüssel bei einer Autobatterie auf den Plus und Minus Pol... Und sag dann noch mal, das es ungefährlich ist.

Beim reinen berühren mit den Händen passiert jedoch nicht wirklich was. Würdest du beide Pole mit der Zunge berühren, würdest du auch da ein kribbeln merken.

hängt vom hautwiderstand ab,12 volt sind zuwenig um etwas zu spüren.bei 230 volt sieht es anders aus da reichen etwa 30mA oder etwas mehr um einen herzstillstand zu bekommen

Gefährlich ist der Stromfluss durch den Körper, dieser wird durch deinen Körperwiderstand bestimmt, beim Menschen beträgt dieser ca. 1 kOhm. Bei Spannungen ab ca. 100 Volt wird deine Hautoberfläche durchschlagen, so dass dieser bedeutend geringer wird und damit der Stromfluss bedeutend höher.

Gefährlich werden Ströme ab ca. 80 mA, bei 12 V kommst Du auf ca. 12 mA.

RoyerConverter  15.03.2022, 23:17

Wtf sind deine nerven elektrisch geschirmt oder so? Wenn ich an 50v (ac) greife fließt ca 1mA und das kann ich gut spüren. Sehr unangenehm sind 3-4mA (stärker draufgreifen) und 5-7mA halte ich nicht länger als ein paar Sekunden aus. Bei 12V, egal ob ac oder dc, spüre ich überhaupt nichts.

Es scheint als ob der hautwiderstand ein spannungs- bzw stromabhängiges verhalten haben würde. Wenn ich mit dem multimeter den Widerstand zwischen beiden handflächen messe (aluplatten als elrktroden), komme ich im 600k-bereich auf 80kOhm, im 60k-bereich auf 40kOhm.

Aber dein eines kOhm kannst du vergessen. Das gilt vielleicht für höhere Spannungen, bei denen, wie du schon erwähnt hast, die hautoberfläche durchschlägt.

Habe gerade noch einen test gemacht: 19V netzteil, amperemeter und aluplatten als elektroden. Ich bekomme da dann von einer hand zur anderen bis zu 2,1mA zusammen. Somit folgen zwei Erkenntnisse:

Ac spürt man wirklich um einiges früher. 1mA AC spüre ich, 2mA DC noch nicht.

Du lagst mit 12mA bei 12V weit daneben. Ich komme mit 19V und 2,1mA auf ungefähr 9kOhm. Der widerdtand sinkt anscheinend wirklich bei steigender Spannung.

Noch ein test: wieder mit den aluplatten hautwiderstand messen, währenddessen auf anliegende spannung. Die gemessenen widerstände sind etwas höher weil die hände nicht mehr schwitzig waren:

40k - 0,3V

150k - 0,1V

Wenn der hautwiderstand mit steigender Spannung einigermaßen linear zunimmt, könnte man mal eine ganze messreihe mit verschiedenen spannungen aufstellen und sich dann die spannung ausrechnen, bei der die haut tatsächlich 1kOhm hat xD

Obwohl deine Antwort eigentlich nicht richtig war, trotzdem danke dafür, jetzt hab ich auch wieder mal neue erfahrungen gesammelt :D

LG Royer

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Mehere Aspekte spielen eine Rolle. Zunächst mal, die Grenze zur Gefährlichkeit wird gemäß technischen Regelwerk auf 60V festgelegt. Unter 60Volt dürfte man an unter Spannung stehenden Teilen auch als nicht elektrotechnisch eingewiesene Person arbeiten, darüber nicht.

Dann muss man gleich und Wechselstrom unterscheiden: Die Batterie liefert Gleichstromstrom. 12 Volt sind so niedrig, das man es eh kaum spürt aber selbst bei größerer Spannung und höheren Strömen ist der Vorteil beim Gleichstrom, dass es einem das Körperteil, mit dem man den Leiter berührt eher wegschleudert. Deswegen gibt es auch Leute die selbst Berührungen mit U-Bahnstromschienen (750V Gleichspannung) überlebt haben, sofern sie nicht direkt auf die Stromschiene gefallen sind, und längeren Kontakt dort hatten. Anders bei Wechselstrom. Wechselstrom kann zum Verkrampfen der Muskeln führen (die ja auch durch schwach Strominpulse gestuert werden), man kann nicht mehr loslossen, und hängt dann so lange am Leiter, bei der Herzmuskel aufgibt (oder der Strom abgeschaltet wird).

Man muss auch die Todelarten bei Stromunfällen unterscheiden, bei schwächeren Strömen dafür mit längerer Einwirkzeit ist es oft der Herzmuskel, der Hops geht, bei kurzen aber enormen Spannungen (z.B Eisenbahnoberleitung 15 000V) sind es eher die inneren Verbrennungen bzw. das Verdampfen von Körperflüssigkeiten, das dann selbst deutliche Zeit nach dem Stromunfall noch zum Tode führen kann.

Letztlich spielen aber viele Einflussgrößen eine Rolle. Ich kenne persönlich Leute, die beim Verkabeln von Stromschränken mal mit 250V eine Finger bekamen und nach dem Schreck einfach weiter arbeiten konnten (sehr kurzer Kontakt, dicke Gummisohlen der Arbeitsschuhe, Strom hat nicht den Weg über Herz genommen), oder bei denen falsche Hausinstallationen zu unter 250V Spannung stehenden Waschbecken, führten wenn die Waschmaschine lief, weil der Rückleiter über Rohre ausgeführt war, aber ein Teil der Rohre durch Plastikrohre ersetzt war... Andererseits gibt es Fälle, wo schon kleinere Spannungen böse Folgen hatten. Natürlilch spielt auch die Stromstärke eine Rolle. Bei Elektrisiermaschienen die zwar einige 1000V Spannung aber minimale Stromstärken im milli oder micro-Amperebereich erzeugen (vegleiche Plastikstab an Katzenfell reiben, oder "Blitze" in Wolldecken), is das Berühren bestenfalls unangenehm, aber unschädlich (außer für die Frisur, die dann eben hochsteht), kurz man kann meist nur hinterher sagen, ob es glimpflich ausgeht oder nicht. Grob vereinfach: Je Höher Spannung, Stromstärke und Weg des Strom durch den Körper um zu mehr Schäden.

Zum Glück wird aber die Technik auch immer sicherer. noch in den 50er Jahren gab es die Warnung, das man nicht barfuß auf Steinböden stehend Lichtschalter betätigen darf, wegen der Gefahr elektrischer Überschläge, über sowas kann man heute weitgehend lachen, dabei besteht heute noch nichtmal Gefahr, wenn man nass aus der Badewanne auf den Lichtschalter druckt.