Wieso ist das Rezeptorpotenzial von Photorezeptoren bei Dunkelheit negativ?
Hallo,
das Rezeptorpotenzial im Ruhezustand der Photorezeptoren liegt bei Dunkelheit bekanntlich bei -40mV. Was ich aus mehreren Gründen nicht verstehe:
- Bei Dunkelheit, so sagt man, schütten die Photorezeptoren dauerhaft Neurotransmitter aus da ihre Membran dauerhaft depolarisiert ist, wobei ich mich frage wie sie das sein kann wenn ihre Spannung Negativ ist. Bei einem normalen Aktionspotenzial spricht man schließlich von Depolarisation wenn eine Ladungsumkehrung in den positven Bereich stattfindet.
- Bei Dunkelheit sind die Na+ Kanäle dauerhaft geöffnet, womit also dauerhaft positive Natrium Ionen in die Membran diffundieren, dann müsste sie doch positiv sein?
1 Antwort
Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer
Bio, Biologie, Gesundheit und Medizin
Bei Dunkelheit bindet cyclisches GMP an die Na-Kanäle und hält sie geöffnet. Die Rezeptoren sind auf ca -40mV depolarisiert. D. heißt ihre Ladung wird schwächer.
Durch den Lichteinfall und die anschließende Phototransduktion fällt cGMP ab und die Na-Kanäle schließen sich, die Folge ist eine Hyperpolarisation.
Zu. 2. durch die K+-Kanäle diffundiert K+ nach außen.
Die Sehzellen reagieren ganz anders als andere Sinneszellen, das ist erst mal erstaunlich. Wahrscheinlich ist es eine Anpassung, die Energie spart. Der Sehsinn ist der einzige Sinn, der auch "ausgeschaltet" werden kann.