Wieso gymnasium ab 5. Klasse statt 10. ist das nicht eine negative Trennung von sehr jungen Schülern+Stigmatisierung?


17.03.2023, 20:55

außerdem mehr Vorteile und Wissen für eine Gruppe

4 Antworten

Ja, das stimmt. Wieso machen die das trotzdem? Weil es Tradition ist und viele (Politiker) wollen, dass das so bleibt. Die haben Angst, dass das Niveau des Unterrichts sinkt, wenn alle zusammen auf einer Schule sind. Und argumentieren, dass Ärzte und Dachdecker eben nicht dieselbe Schulbildung brauchen. Manche Eltern haben auch Angst, dass Hauptschüler eher kriminell sind und Stress für ihre Kinder machen, obwohl gerade in Gymnasien viel gemobbt wird und auch oft Drogen im Umlauf sind. Beides übrigens, weil Kinder auf dem Gymnasium viel mehr Druck haben und viel weniger chillen können, als die Hauptschüler. Dafür haben die meistens Hauptschüler weniger Geld als die Gymnasiasten. Was wieder zeigt, wie ungerecht das System ist, weil es die Kinder nicht nach Intelligenz teilt, sondern nach Einkommen/Ausbildung/Status der Eltern. Dazu gibt es Studien, die das zeigen, aber trotzdem wollen die (Politiker) das nicht ändern. Das liegt auch daran, dass viele in Deutschland nicht flexibel sind Angst haben, etwas zu verändern.


MotivatedDuck 
Fragesteller
 17.03.2023, 21:32

Ok bis wann geht es hierzulande denn mit Hauptschule? 6 Klassen? und danach?

Ich mach mir schon jetzt Sorgen um mein Kind dass er zu einer weniger vorteilhaften Schule gezwungen wird

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Maity  17.03.2023, 21:42
@MotivatedDuck

Wird es nicht, weil du dir Sorgen machst.

Das ist ja genau die Ungerechtigkeit. Du wirst mit deinem Kind lernen, ihm vielleicht Nachhilfe organisieren, im Zweifelsfall mit den Lehrern und mit dem Gymnasium Kontakt aufnehmen, um deinem Kind dort einen Platz zu sichern, sollte es nicht sowieso gute Noten haben. Du brauchst dir also keine Sorgen machen, dass genau dein Kind auf eine schlechte Schule kommt.

Wenn aber dein Kind nur durch dich aufs Gymnasium käme und dann dort überfordert wäre, dann wäre es zwar auf einer guten Schule, aber sicher nicht besonders glücklich. Könnte aber auch unglücklich studieren und dann vielleicht später glücklich werden. Das ist eine Gratwanderung und ein Abwägen, was für Eltern nicht immer ganz einfach ist.

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Ich finde es tatsächlich auch sehr früh und bin auch kein Fan der früheren Trennung. Zu meiner Schulzeit erfolgte die Trennung erst nach der 6. Klasse. (5. und 6. Klasse waren die Orientierungsstufe auf einer eigenen Schulform) und selbst das war eigentlich zu früh. In den ersten beiden Jahren gingen noch einige auf die Realschule runter oder wiederholten ein Schuljahr. Erst ab Klasse 9 änderte sich quasi nix mehr bis Klasse 10 (als vereinzelt Leute mit Mittlere Reife aufhörten)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Schulischer Teil der FHR am Gym 2009, allgem. FHR seit 2010

Ich bin in der DDR zur Schule gegangen. Da lernten wir bis zur 10. Klasse gemeinsam. Ich fand das furchtbar. Die Leistungsschwachen störten ständig den Unterricht. Außerdem hatten wir auch Werken und mussten dann in die Betriebe in die Produktion als Schulfach. Das habe ich gehasst. Ich wollte nie in einen Produktionsberuf.

Am Gymnasium heute kann man Fächer abwählen und kann viele Sprachen lernen.

Naja, das ist sozusagen das Konzept von Gesamtschulen.