Wie wusste man damals beim Autofahren, wo man war?
Ohne Navi, wenn man ortsfremd war. Wie war damals das Autofahren ohne Navi?
6 Antworten
Bei unserer Aussendiensttruppe anfang 2000 hatten wir nen Wandschrank voller Stadtpläne, und ein Kartenprogramm auf dem Gruppenrechner. Da wurde vorher die grobe Überlandroute ausgedruckt.
Auf dem Motorrad bin ich auch lange noch mit Papierkarte im Tankrucksack gefahren. Dazu gabs noch eine Liste der wichtigsten abzufahrenden Städte, um sich an Schildern zu orientieren.
Ich als Motorradfahrer fahr auch heute noch am liebsten ohne Navi. Man prägt sich eben vorher die ungefähre Struktur der Stadt oder Gegend ein, man orientiert sich an Schildern, und die ungefähre Himmelsrichtung erkennt man oft an der Sonne. Auch markante Berge oder Bauwerke helfen. Mit Navi fühlt man sich doch wie eine dumme Marionette, erst ohne Navi lernt man eine fremde Stadt richtig kennen und verstehen. Außerorts in einer gebirgigen Landschaft kann man oft die Orientierung wiedererlangen, wenn man einfach an jeder Kreuzung, an jedem Abzweig, bergab fährt, denn Hauptverkehrsadern liegen meist im Tal, und früher oder später wird man schon auf eine solche stoßen, und damit auch auf Beschilderung.
Es war Standard, dass man diverse Karten und einen Atlas immer an Bord hatte. Entweder kaufte man irgendwo im Buchhandel oder an der Tankstelle etwas dergleichen oder man bekam es als Geschenk, z.B. vom Autohändler. Die bekannten Verlage haben ihre Atlanten und Karten jedes Jahr aktualisiert.
Ich habe den Atlas früher vor größeren Fahrten immer mit nach Hause genommen und im Wohnzimmer die Route durchgesehen und auf ein Blatt geschrieben, inklusive Hinweisen, wann man wo abbiegen oder anhalten muss - hat funktioniert und ich fahre so bis heute, weil Navisysteme mich immer dumm im Kreis herum geschickt haben und der gesunde Menschenverstand wichtiger ist.
Hier ist ein Film über ein frühes Navigationssystem, das 1988 in West-Berlin erprobt wurde. Da wurde so was mehr oder weniger noch belächelt.
Meine Autos hatten alle Fenster und somit war es immer gut zu sehen, wo es langging.
Die Orte und Städte hatten auch damals schon Ortseingangsschilder.
Es gab damals schon so etwas wie Straßenkarten
Es gibt Ortsschilder und auch Straßennummern
Ich habe mir früher gerne Spickzettel vor den Fahrten gemacht
Z. B.
A9 Richtung Nürnberg bis zur Ausfahrt Hilpoltstein