Wie wird ein Seitengleiflug bei Seitenwind eingeleitet?
Mein Segelfluglehrer machte mit mir vor Kurzem wegen zu hoher Geschwindigkeit im Landeanflug mit einer K7 einen Seitengleitflug und übernahm das Steuer komplett.
ICH VERSUCHE DAS GEISTIG ZU REKAPITULIEREN (meine nächste Übungseinheit ist erst nächstes Wochenende):
Soweit ich weiß, ist es das Ziel, das Flugzeug schräg zu stellen (zu slippen) um mehr Widerstand zu erreichen.
Das Manöver wird aber auch verwendet, um bei starkem Seitenwind zu landen. Hierbei wird die Nase ja gegen den Seitenwind gestellt.
Ich würde es nun so machen:
- Wind kommt von links
- Seitenruder links
- Flugzeug gleitet in einem Winkel mit Schnauze gegen Wind
Nun heißt es aber, dass die windzugewandte Seite hängen soll. Also müsste ich dann Querruder links geben, was aber zu einer Kurve führen würde.
Im Bild (https://de.wikipedia.org/wiki/Seitengleitflug) ist es aber umgekehrt:
Hier hängt der rechte Flügel und die Schnauze zeigt nach links. Käme der Wind von links, hinge dier falsche Flügel nach unten.
Müsste ich in diesem Fall nicht folgendes durchführen:
- Querruder nach links --> Flugzeug rollt nach links, Flügel hängt links
- Das negative Wendemoment lässt dabei die Schnauze nach rechts gehen
- Wenn ich jetzt Seitenruder links gebe, fliege ich aber eine Kurve...
Irgendwie past das alles nicht zusammen - bitte um fliegerische Aufklärung.
3 Antworten
Querruder und Seitenruder überkreuzen sich. In deinem Beispiel mit dem Wind von links: Querruder links, Flügel geht links runter. Damit der Flieger nicht auch nach links geht steigst du ins Seitenruder rechts. Beim Slippen zeigt immer die untere Flügelspitze in Landerrichtung.
Natürlich nur soviel Seitenruder damit du eben aufgrund des Querruderausschlag keine Linkskurve fliegst.
das ganze ist ein sogenanntes kräfteparalelogramm. aus der technik ist es recht bekannt. z.B. bei Hängebrücken etc..
aber mit so was haben es nicht nur ingineure zu tun... selbst wer nur eine hängematte zwsichen 2 bäumen spannt, dürfte das kennen. je straffer die matte gespannt ist, also je weniger sie duchhängt, desto größer sind die Kräfte die horizontal an den Bäumen zerren.
ein anderes beispiel, auch aus dem alltag: wenn du bei starkem Seitenwind z.B. auf einer Brücke fährst, dann musst du wenn der wind z.B. von links kommt, auch schon mal das steuer leicht nach links einschlagen, um geradeaus zu fahren.
lg, anna
Dabei fährst du aber nicht mit eingeschlagenen Rädern geradeaus sondern lenkst nur zurück. In der Fliegerei nennt man sowas "Hundskurve" wenn dich der Wind vom Kurs bringst und du mangels Erfahrung immer wieder nur kurz den Kurs änderst.
Sieh dir mal diesen Artikel an; der scheint mir in Bezug auf Seitenwind der geeignetere...
https://www.ulmagazin.de/crosswind-landing-die-richtige-technik-fuer-landungen-bei-seitenwind/
d.h. die Schnauze zeigt dann leicht nach rechts? Sie stünde damit nicht gegen den Seitenwind, sondern mit ihm (d.h. zeigt hin wo Wind hinbläst).