Wie war die deutsche Wirtschaft in 1990er?
Ein Arbeitgeber sagte mir, dass es nicht leicht war, Geld von den Firmen zu kriegen.
Also man erledigt Aufträge und das Geld kommt mit Mühe.
Jetzt boomt die Wirtschaft und das Geld ist vorhanden.
1 Antwort
Das stimmt schon, es gab vor allem mit der Nachwendezeit große Probleme und es waren viele Firmen quasi über Nacht gegründet worden, die vor allem im Bausektor oder z.B. mit Hebebühnen, mobilen Wohneinheiten, Container, Schrott und Abfall usw. unterwegs waren - da gab es in den 90ern richtige Probleme, auch mit Bauträgern gab es einige Skandale. Die Zahlungsmoral war schlecht, weil viele Firmen kaum zahlungsfähig waren - vor allem mit Sitz oder Bezug in Richtung Ostdeutschland (Ost-Investitionen; Nachwende-Existenzgründer). Betraf aber vorwiegend den Bausektor und alles, was da dazu gehört hat von Containern bis hin zu schlüsselfertigem Bauen. Windige Geschäftemacher waren auch ein Thema, zumal die Nachwendezeit in mancherlei Hinsicht rechtsfreiem Raum gleichkam mit übler Goldgräberstimmung, Transferrubel war auch so ein Thema. Kann mich noch erinnern.
Die Wirtschaft erlebte ab 1990 einen Aufschwung, aber spätestens 1993/94 wurde ersichtlich, dass die Wiedervereinigung viel zu schnell und unüberlegt vollzogen wurde - es sah oft düster aus, mir gedenken noch einige Konkurse und sonstige Probleme. Es war für Auftraggeber teils echt schwer, an Geld zu kommen, vieles lief dann auch über Konkursverwalter und da ging dann kaum noch was. Die große Pleitewelle blieb aus, aber ab spätestens 1994 gab es wirtschaftlich in Deutschland einige Probleme.
Typischer Ort, typisches Schicksal und typische Branche - mehr kann ich dazu leider nicht sagen.
Ja. Das war in Leipzig und der Arbeitgeber war im Bereich Fussbodenleger