Wie war das einkaufen in der DDR und BRD?

4 Antworten

In der DDR war das gar nicht so einfach. Man konnte nicht einfach so in einen Laden

gehen und alles kaufen, was man will. Grundnahrungsmittel gab es fast immer, alles andere war Glückssache. Man brauchte Beziehungen, um an Sachen zu kommen, die man gerne haben wollte. Oder man musste immer wieder losrennen, um irgendwas zu bekommen. Bei uns auf der Arbeit war das so, dass jemand, wenn er in seiner Kaufhalle (DDR-Wort für Supermarkt) etwas Besonderes bekommen hat, was es nicht immer gab, das für die anderen mitgebracht hat. Überhaupt gab es nicht viel Auswahl, man musste das nehmen, was gerade da war, auch wenn einem das vielleicht nicht so gefiel. Wenn es Bettwäsche mal gab, dann gab es nur eine Sorte, wenn einem da das Muster nicht gefiel, konnte man eben gar keine Bettwäsche kaufen. Und Bananen oder Apfelsinen gab es nur 2-3 Mal im Jahr, da waren dann riesige Schlangen von Leuten die da anstanden und wenn man Pech hatte, bekam man keine mehr ab.

In der BRD gab es solche Probleme nicht, da gab es immer alles, was man haben wollte, man musste nur auf Sonderangebote achten, wenn man Geld sparen wollte.

In der DDR gab es dagegen Einheitspreise.

Bis in die 90er Jahre kaufte man in der Bundesrepublik alles in Fachgeschäften, in den zahlreichen Kaufhäusern, in Markthallen, auf Wochenmärkten und im Versand per Katalog (Bader, Neckermann, Quelle, Otto). Die ersten Shopping Malls kamen in den 60ern auf, boomten aber erst ab den 80ern/90ern. Dann kam das Internet mit Ebay und Amazon.

In der DDR sah es vor allem in der Provinz suboptimal aus. Es gab zwar überall Geschäfte, das Warenangebot war aber relativ überschaubar. Lediglich in Ostberlin war die Versorgungslage gut.

Die DDR war gegen das kapitalistische "Konsumdenken", auch die überbordende kapitalistische Produktion im Westen. Im Osten war Planwirtschaft und man sicherte die Grundversorgung.

Im Westen fröhnte man absichtlich dem Reichtum, jeder hechelte und hechelt noch heute dem Geld hinterher. Und man kaufte damals wie heute unsinnige Dinge, die die Werbung manipulierend feilbietet.

chanfan  10.10.2019, 11:56
Die DDR war gegen das kapitalistische "Konsumdenken",

Du solltest aber erwähnen, das du hier die Staatsregierung meinst und nicht die normale Bevölkerung. Die hätten das alles schon sehr gerne gehabt. :)

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matzevalentin  14.10.2019, 21:46
@chanfan

Es gab aber auch Genossen, die das Konsumdenken wie die Regierung Scheiße fanden. Und genau das unterschlagt ihr immer!

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chanfan  15.10.2019, 12:01
@matzevalentin

Sicherlich hat es auch Leute gegeben, die das nicht alles haben wollten. Die Masse aber anscheinend schon. :)

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In der BRD hast du eigentlich alles bekommen, wenn es nicht gerade Uran war. :)

In der DDR gab es vieles nicht oder es war sehr schwer zu bekommen. Vieles gab es auch unter dem Ladentisch.

Lebensmittel und Alkohol waren ganz gut zu bekommen. Fernseher & Elektrotechnik waren zudem auch relativ teuer. (Bei Möbeln weiß ich das nicht genau. Aber so zum mitnehmen gab es da wohl auch nicht viel. )

Naja und die ganzen glänzenden Westprodukte, die man aus dem Fernsehen kannte gab es auch nicht. Es sei denn, du hattest West Mark und konntest im Intershop einkaufen.

Da ist aber noch viel mehr zu berichten. Z.B. sind die Leute kilometerweit gefahren, wenn es irgendwo Fernseher gab. Da wurde sich nachts schon angestellt um einen zu bekommen. Was aber nicht immer der Fall war. (Soweit mir berichtet wurde.)