Wie viel Kilometer pro Tag sind für den Ungeübten mit dem Fahrrad möglich?


10.02.2021, 15:47

Für den 0815-Normalo*

12 Antworten

Hallo such dir mal eine strecke von ca. 10km Rundfahrt aus wo du danach ca. 10 Km wieder fast zuhause bist, wann möglich mit etwas Berg und Tal, und die Strecke fährst Du dann mehrmals am Tag als Training wann du es schaffst?

und dann kannst du die strecke langsam vergrößern,

dann kommt es drauf an wieviel du bisher gefahren bist, wann Du noch nie mehr als mehrere Km gefahren bist am Stück, hängst du nach kurzer strecke die Zunge raus

erging mir mal auch so nach einem km war ich total Ka o hab mich zusammengerissen und bin etwas weiter gefahren, und dann immer etwas weiter

bei uns gibt es viel Berg und Tal wo man sehr gut trainiert sein sollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein. Ich bin mal 50 km an einem Tag gefahren. Der Muskelkater ist das eine. Der Arsch, der dir dann weh tut, das andere.

Und zwei Tage nacheinander so eine lange Stecke kann man als normaler Mensch vergessen. Auch dann wenn es mehrheitlich bergab geht.

Wenn man eine gepolsterte Hose trägt und einigermaßen fit ist, sind 100km pro Tag machbar. Dazu braucht es Pausen alle 20 bis 25 km, außreichend Wasser und keine Hektik. Wer einmal auf 30km/h beschleunigt oder mal einen Sprint am Berg versucht, fällt danach vom Rad. Mit Gemütlichkeit ist das aber drin.

Training wäre aber besser: 25 am ersten Tag, 1 Tag Pause, 35 km, Pause, 50 km, Pause usw.

Ich bin mit Zelt, Schlafsack und Werkzeug im Gepäck 180 bis 220km pro Tag nach Spanien geradelt. Die Sitzfläche war das größte Problem.

Sehr schwer zu sagen.

  • Wie groß ist der Durchhaltewillen des Normalos? Ist er daran gewöhnt, auch mal ein paar Stunden lang Müdigkeit und Schmerzen auszublenden und einfach weiterzumachen... oder gehört er zu den Menschen die keine 10 Minuten weitermachen kann, wenn's unangenehm wird?
  • Ist er ganz auf sich gestellt oder hat er jemand Erfahrenes dabei, der ihm über die Durststrecken hilft?
  • Hat sich der Normalo ein Bisschen damit beschäftigt, wie er durchhält... oder fährt er einfach drauflos, ohne sich darum zu kümmern wie es nach 2 Stunden weitergeht?

Man sollte nie vergessen, dass Ausdauer zum größten Teil eine mentale Leistung ist. Selbst beim untrainierten Normalo kann der Körper in der Regel mehr, als der Kopf mitmacht.

Dann kommen so ganz praktische Aspekte, wie z.B. die Topographie: Im Südschwarzwald sind 150 km eine ganz andere Hausnummer als im Emsland. Und muss man alle Viertelstunde anhalten um auf die Karte zu schauen, oder funktioniert die Navigation so sicher, dass sie einen nicht ausbremst?

_____

Mit etwas Vorbereitung und mit adäquater mentaler Grundeinstellung sind 150 km in flachem Gelände meiner Meinung nach auch für einen Normalo machbar. Letztendlich sind das 10 Stunden Fahrzeit mit einem Durchschnitt von 15 km/h. Wenn man morgens um 6 startet und abends um 8 ankommen möchte, hat man zwischendurch 4 h Zeit für Pausen.

Ohne Vorbereitung, mit dem falschen Mindset, mit ständigen Orientierungsstopps oder mit ordentlich Höhenmetern auf der Strecke können diese 150 km aber auch absolut utopisch sein.

____

Ergo 300 Kilometer in zwei Tagen?

Zu mathematisch gedacht, den Faktor Mensch vergessen.

Wenn der Normalo 150 km an einem Tag gefahren ist, ist er auch unter den günstigsten Umständen komplett im Eimer. Für eine volle Regeneration wären 3-4 Tage Pause nötig. Die eigene Bestleistung nochmal zu erreichen, ist vollkommen unmöglich. Ich würde am 2. Tourtag höchstens die Hälfte dessen einkalkulieren, was als Strecke für einen Tag realistisch ist.

Das heißt: Wer nicht sicher ist, dass er an einem einzelnen Tag auch 200 km schaffen würde, sollte das mit den 300 km in zwei Tagen nicht versuchen.