Wie viel hat man damals für eine Stradivari bezahlt?

2 Antworten

Hallo Annie,

die Frage ist nicht leicht zu beantworten, denn ein 'interessantes' Thema sind die Preise dieser Geigen erst ab ca. 1800, als sie größere Bekanntheit und Beliebtheit erfuhren und überproportional begehrt wurden, also rund 100 Jahre nach Stradivaris Tod.

Da Antonio Stradivari zu Lebzeiten einer von vielen und - zumindest in den frühen Jahren - ohne besondere Reputation war, wird er seine Instrumente zu recht 'gewöhnlichen' Preisen verkauft haben. Instrumentenmacher waren damals Handwerker ohne besonderes Ansehen.

Das Problem bei der Recherche ist: Man braucht nicht nur Zahlen, die zu erfahren schon schwer genug ist, darüberhinaus brauchte man auch die Währung, die seinerzeit in Cremona üblich war, und dann auch eine plausible Umrechnung in heutige Verhältnisse.

Da mich die Frage selbst interessiert, bleibe ich dran. Wenn ich Konkreteres erfahren sollte, lasse ich es Dich wissen. 😉

LG
Arlecchino

Nachtrag:

  • Es gibt keinen Kaufbeleg einer Stradivari-Geige.
  • Geigen waren damals Gebrauchsgegenstände, die entsprechend be- und gehandelt wurden.
  • Der Nachlass Stradivaris wurde dokumentiert. Unter anderem hat er jedem seiner beiden Söhne 6 Geigen vermacht. Wer die Geigen gebaut hat, ist nicht dokumentiert. Der Wert von 6 Geigen wurde dort mit 1000 Lire angegeben.
  • Das entspricht knapp 170 Lire für eine Geige. 170 Lire in den 1730er Jahren entsprechen heutigen Verhältnissen etwa 2500 €.

Sie müssen einigermaßen bezahlbar gewesen sein, da er teilweise Sets für Quartette und Quintette gebaut hat, im Auftrag irgendwelcher Fürsten. Die haben also gleich mehrere Instrumente auf einen Schlag gekauft. Dabei waren dann nicht nur Geigen, Stradivari hat ja auch Bratschen und Celli gebaut.

Tasha  16.02.2023, 21:59

Wobei: "Im Auftrag von Fürsten" - waren die Instrumente halt nicht für jeden erschwinglich. Wäre so wie heute Mercedes als Dienstwagen im Auftrag einer Firma - aber der Durchschnittsverdiener kann sich so ein Auto nicht immer leisten. Oder gar nicht. Meines Wissens waren Stradivaris damals schon teuer, da halt für Adelige gebaut und nicht für Bauern etc. Die haben deutlich einfacherer Instrumente gekauft und vermutlich nicht von Stradivari und Co, sondern unbekannteren Geigenbauern.

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