Wie überwintert man Oleander?
Zur Überwinterung unseres Oleander-Kübels haben wir zwei Möglichkeiten:
a) in einem Heizungskeller, der durch die Heizungsrohre nie kälter als 15 Grad wird und durch Glastüre und Fenster auch nicht abgedunkelt wird. Dort hat unser Oleander den letzen Winter verbracht, hat viele Blätter abgeworfen und leider auch gelblich-rötliche Läuse angesetzt. Außerdem wurden die Stängel von einem schwarzen Belag befallen, der sich aber hat abwaschen lassen. Ich habe die Pflanze mehrfach mit einer Milch-Wasser-Mischung besprüht, die gegen Mehltau helfen sollte. In diesem Sommer hat die Pflanze nur halb so schön geblüht. Hätte ich einen Rückschnitt machen sollen? Wenn ja, wann?
b) in einem offenen Carport, der im Winter zwar windgeschützt ist, aber die Umgebungstemperatur annimmt, d.h. es kann deutlich frostig werden. Würde der Oleander dies, entsprechend eingemummelt, wohl überleben? Wäre das hinsichtlich der Läuse sogar zu empfehlen? Wie sieht es hier mit einem Rückschnitt aus - vor oder nach der Winterpause? Und auf welche Höhe?
Meine Bemühungen in Google lassen mich ratlos zurück, da sowohl das eine wie das andere empfohlen wird. Wie macht Ihr das erfolgreich? Danke für Tipps.
2 Antworten
Ich bin überzeugt, dass der Oleander die Mischung Dunkelheit und Wärme im Heizungskeller übel genommen hat. Das schwächt ihn und er wird von Läusen befallen. Oleander will hell und kalt überwintern, verträgt bis zu 5 Grad Minus.. Ich lasse ihn an einer geschützten Stelle so lange wie irgend möglich draußen stehen. Wenn es sporadisch kälter als 5 Grad Minus wird, wickle ich ihn dick ein. Wird es aber dauerhaft kälter als 5 Grad, dann kann ich das Raus und Reintragen nicht mehr gewährleisten und hole ihn ganz rein. Meistens ist es dann Januar/Februar. Doch dann ist die Zeit, bis der Oleander wieder raus kann, wirklich hart für ihn und er bekommt oft Trockenschäden. Die schneide ich dann im Frühjahr, wenn er wieder raus kommt, ab. Nie mehr als unbedingt erforderlich, weil er an den Stellen in dem Jahr keine Blüten entwickelt. Grundsätzlich sollte ein Oleander nicht zurückgeschnitten werden.
ich vermute, dass es im Winter auch in einem Keller mit Fenster nun nicht gerade sooo hell ist. Die Tage sind ja ohnehin schon so wenig hell. Dazu die Wärme, was dann die Pflanze so irritiert hat, dass sie "vergeilt" ist. So bezeichnet man die dünnen, eher weiche und schwache Triebe einer Pflanze als "geile Triebe", man sollte sie allgemein abschneiden um eine Pflanze zu kräftigen Die Winter im Süden sind auch kalt. Nicht so kalt wie bei uns, kaum Frost, aber deutlich kälter als im Sommer. Also ist es tagsüber schön hell, sie haben frische Luft und nachts ist es zwar kalt, aber nicht unter minus 5 Grad. Ideal für Oleander und Co. EIn Wetter mit Regen und Sturm und Kälte, wie heute z.B. bei uns, interessiert nur die Blüten, der Oleander selbst verkraftet das ganz gut und wird kräftige Triebe ausbilden. Du könntest, wenn du die Überwinterung im Heizungskeller wiederholen willst, probieren, die Pflanze immer mal wieder mit Wasser einzusprühen - vielleicht hilft es
Gerne! Vielleicht hast du auch jemanden mit handwerklichem Geschick zur Hand, der dir ein kleines Gewächshaus baut? Oder einen "Schrank" aus Styropor mit einem Dach aus ganz dicker, lichtdurchlässiger Folie? Dann kannst du das Risiko der Überwinterung im Carport eingehen, das gefällt dem Oleander bestimmt besser als im Heizungskeller! Viel Glück!
Das ist eine hübsche Idee. Im Carport steht eine Truhe für die Gartenpolster. Ich werde versuchen, die Pflanzen dahinter zu positionieren und sie mit solcher Folie abdecken. Die Jutesäcke finde ich persönlich unpraktisch, weil sie sich nasssaugen, wenn man die Pflanzen gießt, das ist ja kontra-produktiv. Nochmals herzlichen Dank!
Jute um den Stamm und Äste .... Töpfe Luftpolsterfolie und Styropor unter die Töpfe ... manche "heizen" bei starken Frost auch mit umgedrehten Tontöpfen, die unter die Pflanzen gestellt werden und mit Teelichtern o.ä. bestückt werden, habe damit aber keine Erfahrung :-) viel Erfolg!
Die Idee mit den Teelichtern ist ja eine tolle Vorstellung! Doch den Topf, bzw. Wurzelballen frostfrei zu halten, ist nicht ganz so schwierig, wie bei einem großen Oleanderbusch das Grün zu schützen, befürchte ich.
Ich bedanke mich auch, jetzt weiss ich wie ich mit meinem Oleander umzugehen habe
Ich hatte im letzten Winter 3 Oleander draußen vor einer Holzwand Südwest stehen ohne Frostschutz, haben alle überlebt trotz der kalten Temperaturen, die zwei großen (2m) hatten zwar alle Blätter verloren, trieben aber wieder aus im Frühjahr....haben aber diesen Sommer nicht geblüht...da ich keine anderen Möglichkeiten habe, werde ich sie dieses Jahr mit Jute schützen und auf einen weniger kalten Winter hoffen ...ach so, gegossen habe ich auch im Winter ...der kleine Oleander ca. 50 cm hat jetzt schon den dritten Winter draußen verbracht :-) (Rückschnitt würde ich nach dem Winter vornehmen)
Du sprichst das Hauptproblem schon an: Wenn das Grün der Oleander nicht frostgeschützt ist, blüht die Pflanze nicht. Oleander blüht immer nur am vorjährigen Holz. Ich würde eher dick, aber sehr locker Folie nutzen, statt Jute. So eine Art Zelt bauen. Die Nässe und der Frost durchdringt den Stoff. Jute mag bei Rosen gut geeignet sein, aber beim Oleander sehe ich den Erfolg eher kritisch. Aber es kommt sicher auf die Region an, in der du lebst. Wir hatten im vergangenen Winter mehr als 15 Grad Minus. Mir ist schon Oleander im Gartenhaus erfroren. Allerdings hatte ich ihn dort nicht zusätzlich geschützt.
Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort! Ein kleines Missverständnis: unser Heizungskeller ist durchaus hell - aber wahrscheinlich zu warm. Hell und kalt, aber ohne Frost, das schaffen wir hier nicht ganz. Draußen ist es zu kalt, drinnen zu warm. Was meinst du mit "Trockenschäden"? Unserer warf viele Blätter ab, setzte aber in den Trieben fleißig an. Sogar soviel, dass die Äste wahrscheinlich zu dünn waren für das Gewicht, ich musste ihn dieses Jahr stützen; das ist doch für Oleander nicht normal, oder? Ich vermute, ihm hat durch die Dauerwärme die Kälteruhe gefehlt. Aber was machen die dann im warmen Südeuropa? Dort wird es doch auch nicht kalt.