Wie Sozial würdet ihr das Jobcenter einstufen?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

1 33%
3 27%
2 13%
5 13%
6 13%
4 0%
7 0%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
6

Es ist nur keine 7 weil es dort exakt eine Angestellte gab, die es geschafft hat "guten Tag" zu sagen. Hab leider sehr schlechte Erfahrungen gemacht dort und bin froh, schon lange nichtmehr hin zu müssen.

Der Sachbearbeiter hatte mir (damals 22, der Laden wo ich war war pleite und es gab so schnell nichts Neues) wiederholt eine Stelle in einem Bordell vorgelegt wo ich kellnern sollte. Das habe ich abgelehnt weil ich nunmal nicht als junge Frau in einem rundum bekannten Puff arbeiten wollte und bekam jedesmal Sanktionen sowie ausschließlich weitere Angebote aus der Richtung. Nach Beschwerden weiter oben gabs wohl einen Rüffel für den Sachbearbeiter, der sagte dann mehrfach einfach, das ich nicht zu Terminen gekommen sei obwohl ich da war oder keine Benachrichtigung bekommen hatte um weiter sanktionieren zu können, bis auf 100%.
Ich bin dann nur noch mit Zeugen zum Amt gegangen, einerseits um seine Bemerkungen wie "dann verdien dein Geld doch auf dem Rücken" und "wieso, passt doch zum Puff, als wollte dich einer" besser beweisen zu können und andererseits natürlich meine Anwesenheit. Nur wurde ich mit Begleitung nicht reingelassen und der Termin galt wiederum als verpasst, trotz Beschwerden bis auf Landesebene ist dem Typen exakt garnichts pasiert, hat da noch seine 7 Jahre bis zur Rente abgesessen.

Als mein Vater mit 54 dann arbeitslos wurde hatte er den selben Sachbearbeiter, der warf seine Unterlagen demonstrativ in eine Ecke. Dauerte dann auch 3 Monate bis mal irgendwas angefangen wurde zu bearbeiten. Zum Glück war er dann mit 55 da raus weil sorry, wer stellt einen so alten KFZ Mechaniker mit Gesundheitsproblemen ein?

2

Es ist weniger das Jobcenter, dass Menschen Probleme bereitet, sondern mehr die Vorlagen und Gesetze an die sie gebunden sind und durchsetzen müssen. Klar kann es mal zum rauen Ton kommen aber du willst nicht wissen, wie viele Hass- und Mordbriefe ich in den wenigen Wochen, die ich dort als Sachbearbeiter tätig war, geöffnet habe. Irgendwann hat man auch keinen Bock mehr das Frustventil zu sein.

3

Die Vermittler sind bei längeren Fällen auf Feedback von außen angewiesen um bestimmte Förderungen begründet zu beantragen, und das kann sich aus Sicht des Kunden in die Länge ziehen und aus seiner Sicht sinnlose Zeitverschwendung sein (diverse Maßnahmen).

Außerdem ist das System recht eng gestrickt und es gibt Budgets die nicht für alle reichen. Oder es gibt keine Lösung für Manche außer sie weiter, ungestört schmarotzen zu lassen.

Habe ja fast täglich mit beiden Seiten Kontakt und Frust ist auf beiden Seiten.

5

Kommt sehr auf die Mitarbeiter und das entsprechende Jobcenter an, aber da die Gesetzeslage selbst eher in Richtung 7 geht bzw. das Eigentumskonzept des Bürgerlichen Lagers reproduziert, können die auch nur bedingt etwas machen...

Ich habe mal dort gearbeitet und war ganz früher auch mal "Kunde" da.

Ich kann nichts negatives sagen. Es ist wie mit allem, ist man nett zu denen, so sind sie auch nett zu mir.

Als Angestellte: Ich war immer nett zu meinen Besuchern. Aber kam mir einer doof, dann kam ich ihm auch doof.

Als Arbeitslose: Ich war immer nett zu meinen Bearbeitern und sie waren sehr nett zu mir.