Wie schreibt man eine Deutung bei einer Kurzgeschichte?

1 Antwort

Eigentlich gar nicht. Was soll das sein...?

Was man produzieren muss, ist eine Deutungshypothese. Die gehört in die Einleitung und wäre bei mir immer der 2. Satz (In den ersten würde ich alle formalen Infos hineinpacken).

Die Deutungshypothese ist heutzutage wohl sehr schwer zu erstellen für SchülerInnen...

Man muss isch fragen, welches verallgemeinerbare, hintergründige Problem die Geschichte behandelt. Die Schwierigkeit: In einer Kurzgeschichte steckt dieses Problem nie in der Überschrift und nie in der äußeren Handlung der Geschichte! Nur wenn einem gar nichts einfallen will, sollte man die äußere Handlung als Deutungshypothese formulieren... Ich würde das jedenfalls immer noch für den guten Kampfeswillen honorieren...:-)

Das eigentliche Thema einer Kurzgeschichte steckt zwischen den Zeilen und ist immer irgendein abstraktes Menschheitsproblem...

Insofern muss man versuchen, sich ihm von 2 Seiten zu nähern: Einmal von der Geschichte her, indem man die sich immer abstrakter werdend nacherzählz und überlegt, welches abstraktere, verallgemeinerbare Problem da eigentlich behandelt wird. Das ist der eine Weg, wie man durch "schälen" wie beim Apfel an die Deutungshypothese heranrobben kann.

Auf der anderen Seite kann man sich die abstrakten Menschheitsprobleme auflisten: Liebe, Verlust, Tod, Krieg, Einsamkeit, Liebesverlust, Eifersucht, Trauer, Armut und Reichtum, etc.pp. Und sich eben überlegen, welche davon am ehesten zu der äußeren Handlung passen und wie man die dann passgenauer zurechtbasteln kann...

Ansonsten muss man nur eine abstrakte Inhaltsangabe verfassen und bei einer Analyse der Frage nachgehen, wie die Autorin inhaltlich und sprachlich diese Deutungshypothese umsetzt...