Wie schaffe ich bis zum Musiktheater?

1 Antwort

Generell rate ich jungen Leuten davon ab, weil sie meist einer plüschgepolsterten, rosaroten Fantasie hinterherjagen, die mit der Realität nichts zu tun hat. Wenn Du den Beruf ausüben möchtest, rechne fest mit harten Arbeitsbedingungen, überdurchschnittlicher Arbeitszeit und -belastung bei deutlich unterdurchschnittlicher Bezahlung sowie mit einer hohen Chance auf ein toxisches Arbeitsumfeld. Bei alldem wirst Du froh zu sein haben, wenn Du überhaupt im Engagement bist.

Der Weg führt über ein Gesangsstudium an einer Musikhochschule oder eine Sonderausbildung zum Musicaldarsteller. Die Vorbereitungen darauf sind auch schon im Teenageralter herausfordernd, aber mit ein wenig Talent und Voraussetzung, mit viel Disziplin und sehr viel Arbeit möglich.

Lass Dich von Lehrern gut beraten, setz den Gesangsunterricht fort, nimm auch Schauspielunterricht, lerne die Musiklehre und Musiktheorie, lerne ein wenig Klavier als Zweitinstrument und bereite dich mit etwa zwei Jahren (!) Vorlaufzeit auf die anspruchsvolle Aufnahmeprüfung vor.

Vor allem ist die Projektpraxis wichtig: Sieh zu, dass Du irgendwie und so rasch wie möglich in Produktionen hinein kommst und auf der Bühne mitwirken kannst, so oft es geht. Dadurch sammelst Du Erfahrung und lernst, wie der Betrieb funktioniert.


UnterhaltungNRW  04.05.2025, 23:22

Tipp vom Profi. Danke. Voll die Wahrheit

HalloKitKat 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 10:16

Was meinst du mit unterdurchschnittliche bezahlung und toxische arbeitsumfeld und belastung ? Du beschreibst es als wäre es die hölle.. und wenn junge menschen NUR rosarote plüschnbrillen tragen denen du abräts dort teilzunehmen, wer soll dann dort teilnehmen ? ü 50 torsten's ?

baucolo  05.05.2025, 11:31
@HalloKitKat

Die Hölle ist subjektiv. Du darfst Dir keinerlei Illusionen machen, weil Du es sonst nicht überstehen wirst. Und es muss sämtliche Motivation und Freude, die Du für die Arbeit aufbringst, zu jedem Zeitpunkt vollständig aus Dir selbst kommen. Über Jahrzehnte Deines Berufsleben hinweg. Und während Deine Schulfreunde beruflich erfolgreich werden, Wohlstand aufbauen und zweimal im Jahr in einen Fernurlaub fliegen. Nur wenn Du alldem ins Auge schauen kannst und Dir selbst sagen musst, dass es trotzdem genau das ist, was Du willst, dürften unter Umständen die Ausgangsbedingungen dafür bestehen, dass Du möglicherweise für einen Job in der Kulturindustrie nicht völlig ungeeignet sein könntest.