Wie nennt man diesen Job (Animationsfilm)?

4 Antworten

Die Berufsbezeichnungen wurden ja bereits genannt... ich wollte nur anmerken, dass das sicherlich ein sehr schwieriges Arbeitsumfeld ist, und es nicht einfach ist, davon zu leben.

Viele Studios arbeiten Kosten-mäßig im absoluten Grenzbereich, so dass beispielsweise das Studio, dass für den Film Life of Pi einen Oscar für die Effekte bekommen hat, schon bei der Oscarverleihung pleite war. Das war damals groß in den Medien, zumindest in den Fachmedien.

Auch ist es in Hollywood wohl so, dass viele Filme vor allem mit Praktikanten und ähnlichen unterbezahlten Arbeitskräften erstellt werden. Es gab vor einigen Jahren ein Interview mit einer in Hollywood einflußreichen Person, die sinngemäß sagte, dass sie alle Effekt/Animations-Tätigkeiten auch kostenlos bekommen könnten, da es extrem viele Studenten geben würde, die den Job rein wegen der Steigerung der Bekanntheit bzw. um des Lernen willens machen würden. Da beim nächsten Film wieder eine neue Generation von Studenten zur Verfügung stehen würde, könnte man ewig so weitermachen, ohne jemals Leute einzustellen, die man fair bezahlen müsste.

Was die bekanntesten Animationsstudios wie Pixar/Disney angeht, so ist es wohl vergleichbar mit einem 6er im Lotto, wenn man es schafft, da einen Job zu bekommen, da es heute extrem viele Menschen gibt, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Aber auch wenn es um "kleine" Jobs geht, wie z.B. einen Werbespot für Hustenbonbons, so ist auch da der Konkurrenzdruck sehr hoch. Zum einen gibt es auch in Deutschland Studenten, oder auch Schüler, die sich das Animationswissen in der Freizeit angeeignet haben, die durch extrem niedrige monetären Anforderungen den Markt kaputt machen, und andererseits werden viele Aufträge ins Ausland vergeben, z.B. nach China oder Indien.

Ich lese ab und zu in kreativen Foren, da habe ich diese Dinge aufgeschnappt...


PS: Wenn es um das Erfinden von Figuren geht, könnte man das vermutlich "Concept Artist" nennen, bin mir aber nicht sicher. Dieser zeichnet eher auf Papier und lässt die Umsetzung als 3D-Modell aber von anderen machen...

Pokentier  15.04.2017, 20:34

DH, sehr gute Antwort.

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Wenn du nach dem Animieren (sowohl 2D, als auch 3D) fragst, diese Leute nennen sich Animator.

Diejenigen, die die Modelle anfertigen, sind Modeller.

Das, was da auf den Bildern zu sehen ist, sind Storyboards, angefertigt von Storyboardern. 

Ansonsten gibt es noch Texturer, Rigger, Shader, Lightning Artists oder Visual Artist. Viele arbeiten dann in den einzelnen Departments, obwohl sie für mehrere Dinge geeignet wären, da zählt dann die Spezialisierung. 

Vielleicht suchst du auch nach dem Concept Artist, demjenigen, der als Verbindung zwischen finaler Visualisierung und Idee der Autoren dient.

Dennoch sind diese Berufe meistens im Prozess des "Filmemachens" sehr beschränkt beteiligt. Wenn es z.B. um die "Hauptfiguren" geht, so sind beinahe ausnahmslos zwei Personen nur mit dieser einen Figur beschäftigt. Ähnlich läuft es bei Animatoren ab. Wenn du dir Demoreels von Artisten anschaust (meistens läuft das ganze über zeitlich begrenzte Verträge je Produktion und nicht über Festanstellungen), dann kommt die Gesamtdauer aller Animationen der Person auf gerne mal "nur" 3 Minuten, wenn's hoch kommt. Und dann auch nicht die ganze Szene, sondern nur meistens eine der Figuren.

Vor kurzem gab es ein Interview eines deutschen Aritsten, der für Disney an Moana arbeitete. Es war "lediglich" für die realistische Darstellung der Wolken in manchen Szenen zuständig.

Allgemein gilt die Berufsbezeichnung 3D-Artist. 

Die Berufe kommen überwiegend aus den USA, daher wurden die meisten Namen so übernommen. Ist in Deutschland eben nicht die Domäne wie im Ausland, Deutschland hängt dort sehr, sehr weit hinterher.

3D Animation/ 3D beziehungsweise generell Design-Studiengänge sind in Deutschland so eine Sache.

Den Studiengang gibt es als solches an klassischen Unis so gut wie gar nicht. Es gibt Design-Studiengänge, beispielsweise Mediendesign. Dort musst du allerdings eine künstlerische Eignungsprüfung ablegen (mir ist keine bekannt, die ein Designstudium ohne anbietet). Diese läuft aber immer eher künstlerisch im klassischen Sinne ab. Sofern du also nicht künstlerisch begabt bist, wird das nicht realisierbar sein.

Je nachdem, was du im Bereich Animation oder Visual Design machen möchtest, musst du abwägen. Also Uni-/FH-Städte kommen wohl nur Berlin, Stuttgart und Kiel in Frage. Stuttgart ist ohnehin eine gute Adresse im Bereich Animation. Kiel's Fachhochschule bietet eine Mischung aus Kreativem und Technischem an. Berlin ist die Branche auch recht gut unterwegs (wenn man es denn so nennen kann). Auch wenn es nicht gleich die Filmschule Babelsberg sein soll. Vor kurzen bin ich noch über die Hochschule in Ansbach gestolpert, deren Medienstudiengang auch recht praxisorientiert und kreativ angehaucht ist, zumindest von der Beschreibung her,

Von Privatunis und -schulen á la SAE, DeutschPop etc. solltest du dich fern halten. Kaum branchenspezifisches Wissen wird vermittelt, ein von den meisten Unternehmen nicht anerkannter Abschluss und Kosten im oberen vierstelligen Bereich pro Monat dürften dich da erwarten.

Als Ausbildung käme deinem Wunsch wohl der Mediengestalter für Bild und Ton am nächsten. Die Stellen sind jedoch rar gesät und schnell vergriffen. Ausbildungen sind dennoch gut eine Alternative, in der Branche kommt es schließlich eher auf das praxisnahe Arbeiten an als auf die Theorie, insofern kann dir nicht besseres passieren, als mit dem Unternehmen zu lernen. Anbei sei noch gesagt, dass sehr viel über Kontakt und Mundpropaganda innerhalb der Branche abläuft (nicht nur in Deutschland). Sprich, wichtig ist es vor allem, auch breitgefächerte Kontakte zu knüpfen.

Die meisten enden dennoch als Freiberufler/Freelancer und schlagen sich so durch. 3D hat in Deutschland weder Reputation, noch Standing und schon gar nicht Qualität. CGI und vfx sind in Deutschland Fremdbegriffe und kommen in Blockbuster Produktionen an die Qualität eines Low-Budget Filmes mitte der 2000er in den USA ran (drastisch ausgedrückt). Und etwa 0.1 % der Filme schaffen es jenseits der deutschen Grenzen, Aufsehen zu erregen. Der Spieleindustrie geht es zwar ein wenig besser, aber dennoch nicht anders.

Dazu musst du wissen, wie die Anstellungen bei Produktionen verlaufen. Die wenigsten, egal wo die Produktion nun stattfindet, sind bei Studios fest angestellt, sondern unterschreiben zeitlich festgelegte Verträge für eine bestimmte (Anzahl an) Produktion(en). Diese arbeitet dann ausschließlich daran und werden danach meistens von den Studios wieder entbunden.

Demoreels und mehrjährige Erfahrung ist oft ein Muss, um ins Gespräch zu kommen. Als Deutscher ist das dann nochmal ne Ecke schwieriger, in Deutschland gibt es, wie oben erwähnt, kaum stellen, und ausländische Arbeitskräfte sind in den USA, Kanada, Australien, Japan etc. eher ungern gesehen. Dort ist meistens der eigene Markt bereits mit Arbeitskräften überflutet. Disney z.B. hat eine enge Kooperation mit der CalArts. Fast jeder Animator, Storyboarder etc. der bei Disney selbst heut noch arbeitet wurde in der CalArts angelernt. Das hat dann auch eine ganze Menge mit Vitamin B zu tun. Was meinst du, warum es so wenig staatliche Studiengänge in Deutschland dazu gibt.

Dazu kommt eben noch, dass die wenigsten Studio heut selbst produzieren, sondern, gerade was Animationen und Modelling angeht, produzieren lassen, vor allem in China, Japan, Südkorea, Indonesien und Indien. Das hat überwiegend einfach finanzielle Gründe.

Ausbildung und Studium solltest du auf jeden Fall dennoch in Anspruch nehmen, notfalls auch im Ausland. Praxisnähe und Kontakte sind das wichtigste plus eines breit aufgestellten Wissens. Das kann dir nur helfen.

Wenn du sich allerdings noch nicht festgelegt hast, solltest du das nochmal überdenken. Es gibt kaum Berufe in Deutschland, im Ausland sind ausländische Leute in dieser Branche eher unerwünscht. In Deutschland wird um jeden kleinen Auftrag gerungen, die sehr rar gesät sind, und dazu sind die meisten nur Freiberufler. Du solltest also breit aufgestellt sein, Grafikdesign oder Marketing sind da gute, alternative Standbeine. 

Oberbegriff ist "Digital Artist"
Die spezialisieren sich dann auf verschiedene Bereiche:

Animator, Compositor, lighting td, shading td, usw.

Die Personen, die die Figuren erstellen sind 1. die "character designer" auf Papier und am Computer die "modeler" und "rigger".

Trickfilmzeichner/Animator.

Diese bekommen oftmals eine bestimmte Figur zugeteilt, es kursiert der englische Begriff character animator, den ich mal aufgeschnappt habe, jedoch ist das kein spezieller Beruf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Deja

Ein berühmter deutschsprachiger Trickfilmzeichner, der auch in Disneyfilmen mitgearbeitet hat.

LG