Wie nennt man diese Klingeform und wofür ist sie gut?
Hat sie einen praktischen Nutzen oder ist es reine Optik?
5 Antworten
Das ist ein so genanntes Tracker-Knife.
Das soll als universelles "Überlebens-Werkzeug" in der Wildnis gut sein, um damit andere Sachen wie z.B. Bögen und Speere bauen zu können. sie vereint dabei mehrere Elemente mit einander:
- Die wuchtige Spitze zum Hacken, normalerweise mit balligem Anschliff wie ein Beil.
- Die feine Schneide (meist als Hohlschliff) direkt vor dem Griff zum schnitzen und für Feinarbeit.
- Die "Zähne" auf dem Rücken um damit Holz zu sägen oder die Rinde von Holz zu schaben.
Soweit die Theorie. Das ist eine Klingenform die Tom Brown (ein Autor und Survival-Lehrer) in den USA in den frühen 1980er Jahren mit viel "Tamtam" zu einem wahren Hype gemacht hat und da eine komplette Legende drum herum gesponnen hat.
Andere wiederum behaupten, er habe sich die Form einfach von jemand Anderem (dem Professor und Hobby-Messermacher Bob Russon aus Utah) abgeguckt und sie damit quasi "gestohlen", der so ein Messer "schon viel früher gebaut hat" (1981, siehe hier).
Richtig bekannt geworden ist die "Tracker Knife" Form dann später um 2003 herum einem breiten internationalen Publikum durch den Film "Die Stunde des Jägers" mit Benicio Del Toro und Tommy Lee Jones. Dadurch hat sie nochmal einen erneuten "Hype" erlebt, weil da das Messer eine zentrale Rolle im Film spielt. (Da allerdings deutlich mehr auf "Kampf" fixiert und weniger als Werkzeug).
Verschiedene Umsetzungen des Konzepts wurden von diversen Messerfirmen und Messermachern gebaut. Vom TOPS „Tom Brown Tracker“ bis hin zum „WSK“ (= „Wilder Schanz Klopper“) vom deutschen Messermacher Jürgen Schanz.
Meine persönliche Meinung ist, dass es einfach eine "typisch amerikanisch-übertriebene" Version / Kopie des Puma White Hunter ist, das schon belegbar deutlich früher existiert hat (1956) . Und das hatte tatsächlich einen sinnvollen Hintergrund und wurde damals mit Fachleuten gemeinsam für eine bestimmten Zweck entworfen (als Camp-Knife und zur Versorgung von Großwild bei der Afrika-Jagd). Siehe hier und auch hier.
es ist ein Tracker-Messer.
Der abgerundete Teil ist der Skinner, er ist ideal zum Abhäuten
der hintere gerade Teil ist ein Schneidmesser. Der Rücken ist extra breit, damit mit dem Daumen Druck ausgeübt werden kann. Damit durchtrennt man ggf. Knochen oder schnitzt/spaltet Holz.
Oben ist meist nur eine Sägenimitation. ich habe nur selten tatsächlich eine geschärfte Säge dort gesehen.
Weil es in Antworten vorkam: Schärfen ist mit einem sich drehenden Wetzstein oder einem Bandschleifer überhaupt kein Problem. Nur so Abziehwerkzeug muss mann wirklich beherrschen, sonst wird das nichts.
Das ist entweder so ein "Idiotenmesser", welches eher nutzlos ist und mit dem sich immer wieder irgendwelche Survival Dödel lächerlich machen,
oder die Klinge hat einen besonderen Nutzen, wie z.B. spezielle Früchte, Krebsschalen oder Muscheln aufzubrechen
Diese form nennt sich "tracker"(wenn du nach "tracker messer" suchst wirst du viel finden). Das soll prinzipiell sowohl zum hacken als auch zum schnitzen taugen, oben das kann man als säge benutzen. Es ist also im prinzip für bushcraft/survival. Aber macht meiner meinung nach alles auch nur gerade so passabel. Ist auch kaum zu schärfen. Halte ich persönlich wenig von.
Könnte ein Daomesser sein.
Dadurch, dass die Klinge am oberen Ende mehr Material hat, ist sie dort schwerer, wodurch auch der Schwerpunkt weiter oben liegt. Ich kann mir vorstellen, dass man dadurch, mit diesem Messer besser hacken kann.
LG.